Never look back
The racing life of Britian’s double World Champioon
Rennfahrer-Biografien bringen immer wieder interessante Geschichten zu Tage. Zumal, wenn diese aus Zeiten stammen, in denen die Medien-Dichte noch nicht so extrem war wie heute. Der englische Rennfahrer Derek Warwick wurde in seiner Karriere zweifacher Weltmeister, wobei vor allem der erste Titel nur Insidern bekannt sein dürfte. Ein neues Buch von Evro Publishing bringt auch hier Licht ins Dunkel.
Das Buch kommt im klassischen Hochformat daher und hat dazu ein durchaus großes Format. Zwar noch deutlich von einem Bildband entfernt, aber der Leser kann sich neben den Texten auch auf eine tolle Auswahl an Bildern erfreuen, welche in diesem Format auch ihre Wirkung vermitteln können.
Auf dem Titel findet man dann als Hauptmotiv natürlich den Rennfahrer Derek Warwick wieder. Mit einem breiten Grinsen lädt dieser, auf einem Motiv welche aus seiner Zeit bei Arrows stammt, die Leser ein sich seine Lebensgeschichte zu Gemüte zu führen.
Dazu findet man noch ein dynamisches Bild eines Renault RE50 wieder, mit dem Warwick seine besten Ergebnisse in der Formel 1 erzielen konnte. Ein Sieg konnte der ehrgeizige Brite allerdings nie erreichen, welches auf diverse Gründe zurückzuführen ist, welche der Leser im Buch aus erste Hand erzählt bekommt.
Der Buchtitel enthält neben dem Namen Derek Warwick noch zwei Untertitel, welche unmittelbar mit den Leben des Briten in Verbindung gebracht werden können. Zum einen das ihm so wichtige Motto niemals zurückzublicken. Denn so schlecht oder gut die Vergangenheit auch wahr, man wird durch diese nicht die Zukunft ändern.
Immer wieder motivierte sich der Brite sowohl bei Erfolg und vor allem bei Niederlagen immer wieder neu. Er sah jedes Rennen und jede Saison als neue Chance und Herausforderung und blickt stets in die Zukunft, denn die konnte er mit seinem Einsatz und Willen noch beeinflussen. Diese gilt nachvollziehbarer Weise niemals für die Vergangenheit.
Dazu findet sich auch der noch der Hinweis aus zwei Weltmeister-Titel in einem weiteren Untertitel wieder. Auf der Rückseite klärt dann ein Klappentext schon darüber auf, dass er schon frühzeitig Erfolge in einer anderen Disziplin im Motorsport feiern konnte. Drei kleine Bilder zeigen dazu verschiedensten Stationen aus der Rennfahrer-Karriere von Derek Warwick.
Unter anderem in Superstox, Formel 1 und Langstrecken-Motorsport war der Brite aktiv und konnte seine Spuren hinterlassen. Dazu gibt es noch drei Zitate von Alex Hawkridge, Ross Brawn und Jean Todt, welche Warwick als Teammager und Ingenieure in seiner Karriere begleiten sollten. Sie erinnern sich gerne an den Briten zurück.
Nachdem man das Buch aufgeschlagen hat, landet man schnell beim Inhaltsverzeichnis und blickt auf beeindruckende 22 Kapitel. In diesen geht der Brite, der bei der Realisierung des Buches von David Tremayne unterstützt wurde, auf sein Leben im Motorsport und darüber hinaus ein. Der Leser erfährt also mehr als nur die Abläufe der Rennwochenenden …
Nach drei Vorworten von Hawkridge, Brawn und Todt folgt noch eine Einleitung vom Co-Autor. Dann folgt eine Prolog, der auf eines der schrecklichsten Ereignisse in der Karriere von Derek Warwick zurückblickt. Dies verdeutlicht, dass die Gefahr des Motorsports allgegenwärtig war, aber Warwick trotz dieses Risikos nicht von dem Rennsport lassen konnte.
Dann startet schließlich Kapitel 1 mit einem Blick zurück auf die Kindheit von Derek Warwick. Durch die Firma seiner Eltern, Warwick Trailers kam er schnell in Berührung mit mechanischen Herausforderungen. Auch einige Bildern aus dem Familienalbum finden sich hier wieder.
In gesamten Buch findet man immer wieder eine durchaus beeindruckende Anzahl an Bildern wieder, welche das Leben von Derek Warwick gelungen mit dokumentieren. So erlebt man ihn zunächst auf seinem Weg zu Superstox-Weltmeister im Jahr 1973. Diese urbritische Art des Motorsports betrieb die Familie Warwick gemeinsam.
Durch seinen Onkel wurde Derek dann auch immer weiter gefördert und nach und nach konnte er einige Erfolge in den kleinen Formel-Klassen einfahren. Dabei konnte er sich stets auf sein Team verlassen, welches aus seinen Freunden bestand. Gemeinsam schafften sie es bis in die Formel 3 und feierten dort 1978 den Gewinn der britischen Meisterschaft.
Über die Formel 2 bei Toleman gelangte der Brite schließlich in die Formel 1, in der er knapp 150 Rennen fuhr. Nach Toleman folgten noch Starts auf Renault, Arrows, Lotus und später Footwork Arrows. Sein Ziel hier die Weltmeisterschaft zu gewinnen, blieb ihm aber immer verwehrt. Das Buch bietet aber noch weit mehr und zeichnet neben der gesamten Rennfahrer-Karriere auch seine privaten Erlebnisse wieder.
Fazit: Das Buch bietet einen umfassenden Rückblick auf eine reiche Rennfahrer-Karriere. Derek Warwick war dabei stets erfolgreich und saß dabei aber nicht immer im richtigen Cockpit. Doch in seinem eigenen Buch kann man mit offenen Worten erfahren, wie es ihm dabei erging und er nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund. Somit entsteht eine ehrliche Dokumentation seines Lebens, welches auch neben der Rennfahrerei weitere, interessante Sachen zu Tage bringt. Die vielen Bilder nehmen den Leser darüber hinaus mit zurück auf eine Reise durch ein fraglos interessantes und vielfältiges Leben.
Für etwa 80 Euro kann man das Buch erwerben und sich auf eine Geschichte des Lebens begeben. Mit viel Hingabe wurde dieses Buch erstellt, was man in jeder Sekunden des Lesens und Betrachten merken kann.
Bibliografie:
Titel: Derek Warwick – Never look back
Autor: Derek Warwick
Umfang: 432 Seiten, 300 Fotos
Sprache: Englisch
Format: 210 x 270 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 06/2024
Preis: 80,– €
ISBN: 978-1-91050-590-8
Online Bestellbar bei: www.imd-motorsport.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: IMD Motorsport, Evro Publishing, Marco Rassfeld