Die August-Ausgabe der Motor Klassik stellt wieder den AvD-Oldtimer-Grand-Prix in den Fokus und neben einem 36-seitigem Extraheft erhält der Leser gleich zwei Gutscheine für ermäßigtem Eintritt und die offizielle Cap. Für Besucher der Traditionsveranstaltung ist das Heft eine absolut lohnende Investition. Aber auch weitere Highlights aus der Welt der klassischen Fahrzeuge finden sich im Magazin wieder.
Einen Klassiker mit V8-Motor kommt in vielen Fällen aus den USA. Die Motoren gelten zum einen als extrem zuverlässig und zu anderen als sehr wartungsfreundlich. Des Weiteren ist die Anschaffung solcher Automobile zumeist deutlich günstiger, als wenn sich ein italienischer V8 in der Garage einnisten soll. Zum Vergleich dieser Konzepte stellt die Motor Klassik gleich drei Automobile im Fahrbericht vor. Die Corvette von Chevrolet der Baureihe C3 stellt die rein amerikanische Variante dar, der Iso Lele die Symbiose aus italienischem Kleid und amerikanischen Motor und der Maserati Ghibli SS zeigt die europäische Baukunst eines V8 in Reinkultur. Jedes dieser Fahrzeug weiß sicher zu begeistern und weckt bei vielen Leser die Sinne. Die Corvette stellt den technisch robusten Sportwagen dar, der durch die Kraft des 304 PS starken V8-Motors vehement nach vorne geht. Bei vorsichtigem Umgang mit dem Gaspedal stellt er aber keinen Fahrer vor ernsthafte Probleme. Ein echter Exot ist der Iso Lele mit lediglich 285 gebauten Exemplaren. Beim Fahrbericht steckt ein V8-Motor aus dem Hause Chevrolet unter der Haube, später kamen auch Aggregate aus dem Hause Ford zum Einsatz. Die 300 PS genügen aber in jedem Fall für beeindruckenden Vorwärtsdrang. Die robuste Technik werkelt in einem hinreißenden Kleid aus der Feder von Marcello Gandini, welche mit vielen Detaillösungen immer wieder begeistern kann. Eine echte Augenweide stellt schließlich auch der Ghibli SS von Maserati dar. Das Design stammt von Giorgio Giugiaro, der damals noch bei Ghia angestellt war. Auch heute wirkt die Form noch aktuell und durch und durch begehrenswert – ein echtes Meisterstück. Der Motor ist komplett aus Leichtmetall, verfügt über vier oberliegenden Nockenwellen und seine Nenndrehzahl liegt bei 6.000 U/min. Eine beneidenswerte Konstruktion die auch schon in anderen Modellen der Marke ihre Standfestigkeit unter Beweis stellte. Mit 335 PS waren damals unglaublich Fahrleistungen möglich und die Höchstgeschwindigkeit lag bei beeindruckenden 285 km/h. Preislich ist der Ghibli allerdings deutlich teurer als die beiden anderen Kandidaten. Ein toller Bericht mit tollen Fahrzeugen.
Der Bentley 8 Litre war schon damals ein exklusives Modell der englischen Marke des Firmengründers W.O. Bentley. Es entstanden nur 100 Chassis und lediglich eins wurde mit der schmalen Le Mans-Karosserie aufgebaut. Eben dieses Modell befindet sich momentan in Händen des deutschen Händlers Axel Schuette, der den einmaligen Bentley nach 23 Jahren durch die altersbedingte Auflösung der Sammlung von Henri Patronis erwerben konnte. Bis dahin durchlief der 8 Litre schon eine besondere Geschichte. Der Erstbesitzer war 1932 der Flugpionier Vivienne Hewitt, der bei der Entstehung des Bentley einen großen Einfluss nahm. Diese Vorgänge sind durch die glücklicherweise erhaltene 112 Seiten Dokumentation über das Chassis YX 5119 perfekt nachzukonstruieren und erhöhen den Wert des faszinierenden Automobils nochmal deutlich. Ebenso beeindruckend ist die geringe Laufleistung von 26.240 Meilen, die der 8 Litre bis jetzt zurückgelegt hat. Bei Fahren benötigt der Bentley aber eine harte Hand, denn natürlich sind Fahrhilfen wie Servolenkung oder ein synchronisiertes Getriebe nicht vorhanden. Die Schaltung befindet sich durch den schmalen Aufbau zudem außerhalb der Karosserie und benötigt einen langen Arm. Das beeindruckende Drehmoment ermöglicht aber ein problemloses Hochbeschleunigen auch im höchsten Gang. Ein durch und durch beeindruckendes Fahrzeug mit formidabler Historie, welches im Magazin in einem tollen Fahrbericht mit erstklassigen Fotos präsentiert wird.
Oldtimer müssen nicht immer einen Stern auf der Haube tragen oder das Stuttgarter Wappen im Logo haben. Es gibt eine Unmenge an seltenen Automobilen von denen die Motor Klassik in der August-Ausgabe gleich drei Exemplare und ihre Besitzer vorstellt. Zunächst ist dort Peter Laube und sein Kaiser Darrin, ein gescheiteter Versuch einen amerikanischen Sportwagen herzustellen. Vor allem durch die geringe Leistung von lediglich 90 PS, die auf immerhin 1070 kg treffen und auch durch den hohen Preis wurde ein Erfolg verhindert. Das eigenwillige Design sichert die Aufmerksamkeit ungemein aber den Verkaufserfolg stand es vermutlich auch im Weg. Pure Eleganz hingegen zeigt der Daimler Regency Hooper Express von Peter Bürkle. Von der Spezialkarosserie sind vermutlich maximal 20 Einheiten entstanden und somit ist der Daimler eine echte Rarität. Eine extrem komfortbewusst ausgelegtes Fahrverhalten sorgt für die manchmal notwendige Entschleunigung und dies war selbst im englischen Königshaus lange beliebt. Das Modell war sogar das Ausstellungsfahrzeug auf der Motor Show in London im Jahr 1953. So steht dem Einsatz bei hochwertigen Concours-Veranstaltungen nix mehr im Weg. Ein kleines Arbeitstier ist hingegen der Fiat 500 Furgoncino von Eberhard Knie. Das gerade einmal 1,28 m Breite ausreichend sind für einen Transporter beweist die italienische Interpretation des Simca 5. Ein echter Hingucker ist aber auch der 13 PS starke und 535 kg rechte Fiat in jedem Fall. Und eine echte Alternative so oder so. Tolle Auswahl von ungewöhnlichen Klassikern.
Auch im beiliegenden Spezial zum AvD-Oldtimer-Grand-Prix finden sich Interessante Berichte wieder. So zeigt ein Bericht die lange Ära der 3-Liter-Formel-1-Motoren nach, in denen Cosworth sich mit den DFV V8 ein echtes Denkmal schuf. Im Jahr 1966 wurde das neuen Reglement eingeführt und zunächst wurden die Motoren von Repco durch das Engagement von Jack Brabham erfolgreich. Im ersten Einsatzjahr verhalf er dem Australier zum dritten Weltmeistertitel – diesmal gar in seinem eigenen Fahrzeug! Auch 1967 gelang Brabham mit Repco der Gewinn der Formel 1-Weltmeisterschaft. Ab 1968 begann aber endgültig die Ära des erfolgreichsten Formel 1-Motors, 155 Siege wurden mit den Cosworth-Motor eingefahren und etwa 400 Exemplar wurden gefertigt. Durch eine Finanzspritze von Ford England sicherten diese sich den Namenszug auf den Ventildeckeln. Im Jahr 1983 gelang der letzte Sieg einer unglaublichen Serie an deren Ende 12 Fahrer- und zehn Konstrukteurs-Weltmeistertitel standen. Der Motor prägte die Formel 1 wie kein anderer und ist heute immer noch im Einsatz in vielen historischen Rennen. Mit bis zu 500 PS leisten die Motoren immer noch teure Dienste und stellen hier eine wichtige Basis dar. Der Bericht liefert neben vielen Fakten auch tolle Aufnahmen aus der Geschichte der 3-Liter-Formel 1.
Weitere Themen in der August-Ausgabe der Motor Klassik: Vergleich zwischen Porsche 911 und seinem Vierzylinder-Ableger 912, ein Porträt über den Verdeck-Experten Klaus Hermann Mayer, ein Bericht zu den Paul Pietsch Classic, 5 Gründe zum Kauf eines BMW E36 Cabrio und die Restaurierung eines Triumph Stag. Im Vorfeld der Sachsen Classic zeigen sich mit dem Volkswagen Scirocco SL und Puma GTS 1300 zwei Teilnehmer im Fahrbericht, die Service Station blickt gewohnt intensiv auf den Mercedes-Benz W126 mit 8 Zylinder-Motor und sportliche Rückblicke gibt es zu den ADAC Sachsenring Classic und dem Festival of Speed in Goodwood. Zum Abschluss ein toller Vergleich dreier Genrationen sportlicher Alfa Romeo-Limousinen, hier zeigt sich der klassische Giulia, der Interessante 75 und der noch fast frische 156.
Im AvD-Oldtimer-Grand-Prix-Spezial findet sich noch ein Bericht zur Faszination des Großevents, ein Blick auf die Rallyeserie Slowly Sideways, ein Blick auf die besten Autos beim Grand-Prix, ein Interview mit Norbert Schroeder zum Thema Originalität bei Rennwagen und die Restaurierung des Porsche 924 GTP.
Fazit: Eine tolle Ausgabe der Motor Klassik mit erstaunlich viel sportlichem Inhalt. Alle Infos zum AvD-Oldtimer-Grand-Prix findet der Leser wieder inkl. eines Rabatts auf den Eintritt. Aber auch die klassischen Themen werden gut bedient und zeigen interessante Automobile.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: AvD / Fotograf Tom Linke ad08, Marco Rassfeld
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