Am vergangenen Wochenende fand sich rund um das Schloss Dyck in Jüchen wieder eine stattliche Auswahl an hochinteressanten Automobilen zu den Classic Days zusammen. Zwei Siege in Folge bei der Leserwahl der Motor Klassik weisen die Großveranstaltung als überaus beachtenswert aus und so sollten alle autoaffinen Menschen zumindest einmal diese Veranstaltung besuchen.
Die Wahrscheinlichkeit das man in den Folgejahre abermals die Reise nach Jüchen antritt ist dann nachweislich groß. So stellte sich bei einigen interessanten Gesprächen heraus das viele Fans immer wieder kommen und das umfangreiche Line-up der Classic Days zu genießen. Oftmals sind die Besucher dann auch über mehrere Tage vor Ort um möglichst viel von der großen Masse der Automobile und auch der Prominenz erleben zu können. Durch die günstige Verkehrsanbindung und der direkten Nähe zu Köln, Düsseldorf und Mönchengladbach ist zudem eine halbwegs entspannte Anreise möglich.
Das Gelände ist direkt am wunderschönen Wasserschloss gelegen und bietet in verschiedenen Abschnitte eine einzigartige Atmosphäre. Im Hof des Schlosses ist ein Fahrerlager untergebracht in dem in diesem Jahr wieder tolle klassische Automobile standen. So fand sich unter anderem ein Veritas, ein Peugeot und auch seltene Lotus unter diesen automobilen Schätzen wieder. Auf der Museumsinsel direkt vor dem Schloss finden sich ebenso tolle Fahrzeuge zum Concours ein und boten mit dem Schloss im Hintergrund tolle Fotomotive.
Auf unterschiedlichen Wiesen finden sich dann unterschiedlichste Themen wieder. So bieten die Classic Days die Möglichkeit des klassischen Campings, zeigen alte Werbemodelle im Original und bieten auch die Möglichkeit zum ausgelassenen Picknick mit dem Klassiker. Durch die in diesem Jahr erfolgten Ausbau der Cherry Lane vergrößerte sich das schon beeindruckende Areal nochmals und bot unter anderen eine stattliche Parade von englischen Bristol, eine Auktion von Coys inkl. Ausstellung der Lots in Zelt und auch klassischen Renntransporter waren herzlich willkommen.
Auch die Hersteller haben die Veranstaltung schon lange als Plattform entdeckt und präsentieren einige ihrer Museumstücke. Ob die Autostadt des Volkswagen-Konzerns, Mercedes-Benz, Jaguar, Ford oder Peugeot. Alle brachten tolle Exponaten mit nach Jüchen und diese wurden auf einigen Ständen angemessen präsentiert. So kommen die Besucher in den Genuss die Fahrzeuge hautnah zu erleben. Absperrungen sind erfreulicherweise kaum vorhanden und die Möglichkeit der Demonstrationsfahrten ist bei Besuchern und Aussteller sehr beliebt. Auf den diversen Ausstellungsgeländen fanden sich mehr als 400 Autos und auch 30 Motorräder und ebensoviele Vespa-Roller wieder.
Der angegliederte Dreieckskurs bietet die Möglichkeit viele Fahrzeuge live und in Aktion zu erleben. Hier zeigt sich, neben der großen Ausstellungsfläche, die tolle Gelegenheit viele klassische Rennwagen auf einer abgesperrten Rennstrecke in kurzer Zeitfolge zu bestaunen. Ob der einmalige Jaguar XJ13, ein Lancia 037 Rallye der extremen Gruppe B oder das Original Siegerauto der 24 Stunden in Le Mans im Jahr 2000 – ein Audi R8, das Portfolio bietet für jeden Geschmack etwas und zeigt eine sehr hohe Bandbreite.
Als ein gern gesehenes Highlight muss in diesem Jahr der Auftritt von ’72Stagpower gelten. Unter der Regie von Oliver Schimpf entstand der Plan die ehemaligen Rennwagen mit der legendären Jägermeister-Lackierung in einer Sammlung zu vereinen und auch bei diversen Veranstaltungen einzusetzen. Bei den Classic Days brachte ’72Stagpower zum ersten Mal gleich mehrere Exemplare mit und durch ausgewählte, ehemaligen Fahrer wurde diese auch auf der Rennstrecke präsentiert. Hans-Joachim Stuck zeigte seinen ehemaligen Formel 1-March mit Cosworth-Motor, Walter Röhrl ging im Porsche 935 auf die Strecke, Derek Bell im Carrera RSR und Prinz Leopold von Bayern im BMW Alpina CSL. Welch eine beeindruckende Parade!
Dazu fanden sich im Fahrerlager auch noch ein Ford Capri RS 2600 und ein BMW M3 wieder. Auf einem zusätzlichen Stand unter dem Patronat der Autostadt fanden die Fans noch einen Porsche 914/6, ein BMW 320 Gruppe 5 und einen Brabham-Formel 2. Die orangefarbenen Rennwagen bleiben lange Zeit dem Rennsport erhalten und von 1972 bis 2000 auf den Rennstrecke vertreten. Der Vater des Initiators ist niemand geringerer als Eckhard Schimpf, der für die geschickte Platzierung des Jägermeister-Logos im Rennsport verantwortlich war und dabei auch selbst in Volant griff.
Die Rennfahrer fanden die Fans auch auf diversen Autogrammstunden im Rahmen des umfangreichen Programms wieder und konnten so das ein oder andere kurze Gespräch mit ihren Idolen führen. Wem das alles noch nicht reicht der kann sich im weitläufigen Dycker Feld noch auf Entdeckungsreise begeben. Hier waren rund 7.600 Oldtimer- und Liebhaberfahrzeuge zu finden und mit absoluter Sicherheit ist für Jedermann ein Favorit dabei. Und sei es der Pontiac Firebird aus Knight Rider oder der DeLorean aus Zurück in die Zukunft.
Der Erlös aus den durchaus moderaten Eintrittspreisen kommt dabei komplett der Stiftung Schloss Dyck zugute, welche sich als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur um den Erhalt der wunderschönen Anlage kümmert. Für einen reibungslosen Ablauf sorgten 90 ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder mit mehr als 250 freiwilligen Helfern. Auch durch diese beeindruckende Unterstützung sind zukünftige Ausgaben der tollen Veranstaltung gesichert.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Marco Rassfeld
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.