Der neue Auto Katalog erschien bereits im Dezember des vergangenen Jahres und ist mittlerweile in der 59. Ausgabe erschienen. Da die Modellvielfalt der Hersteller weiterhin immer umfangreicher wird und auch der noch junge Markt in China immer mehr Fahrt aufnimmt, gibt es nochmals 200 Modelle mehr zu bewundern als noch in der letztjährigen Ausgabe.
Die Motorpresse scheint sich zum Glück wieder darauf besonnen zu haben den Auto Katalog endgültig weiterzuführen, nachdem das Jahr 2015 noch ohne Katalog auskommen musste. Auch im Editorial erläutert Chefredakteur Jens Katemann seinen persönliche Nutzen dieses Kataloges, denen sicher der ein oder andere Käufer nachvollziehen kann. Die weiterhin steigende Anzahl auch komplett neuer SUV’s wie den Alfa Romeo Stelvio und einige neue interessante Elektrofahrzeuge wird ebenso thematisiert. Nicht ganz nachzuvollziehen ist hingegen die Behauptung das in dem aktuellen Katalog auch Nutzfahrzeuge und Pickups berücksichtigt wurden. Auch im letzten Jahr waren schon Modelle wie der Mercedes-Benz Citan, der Volkswagen Caddy, der Ford F-150 oder der Nissan Navarra zu finden.
Statt bisher die Exoten am Schluss zu präsentieren finden sich diese nun gleich zum Einstieg wieder. Die hier vorgestellten Hersteller stellen oftmals nur Kleinserien her oder bietet Nischenfahrzeuge an. Eine Auswahl was ein Exot ist und was nicht ist dabei sicher nicht leicht. Erfreulich hingegen das im Weltmarkt etablierte Marke wie Buick nun nicht mehr zu den Exoten zählen wie noch im vorangegangenen Jahr. Vielmehr wurden alle Exoten aus dem Modelljahr 2016 nun zu den normalen Marken übernommen. Lediglich Scion ist aufgrund des Ablebens der Marke nicht mehr zu finden. Zu entdecken gibt es hier jetzt wieder jede Menge Fahrzeuge, die sicher nicht jedem bekannt sein dürften – trotz Internet und ständiger digitaler Informationsflut. Hier zeichnet sich die Stärke des Gedruckten aus, in dem die Leser eher in Ruhe den Katalog betrachten und genießen kann. So werden altbekannte Marken wie Apollo, KTM oder Ruf wieder in Gedächtnis gerufen. Aber auch neue Marken lassen sich entdecken, z.B. C.A.M.I., Falcon oder VLF.
87 Marken sind nun im regulären Katalog-Teil vertreten, gegen die 48 im Jahr 2016 ein echter Quantensprung. Zwar wirkt die Auflistung im aktuellen Katalog etwa genauso lang wie im 2016, hier wurden auch die unterschiedlichen Marken mehrmals aufgeführt. So unterscheidet der Katalog im Weltmarkt die unterschiedliche Angebote der großen Marken. Die Unterscheidung findet auch weiterhin statt, allerdings zählt die entsprechende Marke im Register nicht mehrfach. Schön das der Katalog so scheinbar mehr und mehr zu alter Stärke zurückfindet.
Das Erscheinen des Kataloges zog sich gegenüber der bisherigen Kataloge bis in den Dezember. Sonst war er zu den großen Herbstmessen in Frankfurt oder Paris erhältlich. Dies hat erfahrene Käufer sicher ein wenig zittern lassen, aber sorgt dafür das die Neuheiten des Modelljahres auch wirklich berücksichtigt werden können. Eine sinnvolles Erscheinungsdatum! Der Katalogteil blickt dann alphabetisch auf alle großen Automarken dieser Welt und stellt die Modelle vor. Bei kleineren Herstellern wie z.B. Borgward oder Rolls-Royce werden die Modelle in einem gemeinsamen Text vorgestellt und bei den großen Herstellern werden die Modelle einzeln präsentieren. Hier gibt es immer kurze und knappe Fakten zu den Modellen und etwaigen Neuerungen. Eine bewährte und gute Methode um die Vielzahl der Marken und Modelle ausreichend Rechnung zu tragen. Einige Modelle könnten aber vermisst werden, so zeigt sich bei Opel der Großvan Vivaro, während das französische Pendant in Form des Renault Trafic fehlt. Auch der Nissan NV300 ist bei den Japanern nicht zu finden. Beide Modelle werden in Deutschland offiziell angeboten – schade. Im Datenteil am Ende des Kataloges tauchen beide Modelle dann wieder auf.
Der Katalog zeichnet sich seit jeher auch dadurch aus die Modelle vorzustellen, die in Deutschland nicht erhältlich sind. Dieses bleibt auch im Modelljahr 2017 der Fall und stellt neben den Exoten eine wichtige Basis eines Kataloges dar, der „Die Autos aus aller Welt“ präsentiert. So zeigen sich viele amerikanische, japanische und auch chinesische Modelle die hierzulande zumeist vollkommen unbekannt sind. Bei einigen Modelle wird dann die Frage nach dem Warum aufkommen. Teilweise werden scheinbar tolle Modelle bei uns einfach nicht angeboten. In England z.B. werden die hiesigen Opel schon lange als Vauxhall vertrieben. Dazu bietet Vauxhall in Großbritannien noch ein echtes Highlight an, den VRX8 GTS. Ein Import des australischen Holden Commodore in seiner sportlichsten Variante. Mit 584 PS eine echte Power-Limousine, die sicher beneidenswerte Fahrleistungen auf die Straße bringt. Als Erbe des Opel Lotus Omega vielleicht ein echte Idee für Rüsselsheim?
Zum Schluß folgen noch die technischen Daten vieler Automobile auf stattlichen 72 Seiten. Diese Übersicht mutet auf den ersten Blick veraltet an, aber zum Glück ist sie weiterhin Bestandteil des Kataloges. Hier findet der Leser viele technische Daten und auch Preise in einer sehr guten Übersicht. Zur Verbesserung trägt die dicke Schrift der Modelle bei, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind.
Der Jahreskalender mit den wichtigsten Neuerscheinungen bildet dann den endgültigen Abschluss und zeigt schnell und übersichtlich die Verfügbarkeit der neusten Modelle im Jahr 2017.
Fazit: Der Auto Katalog ist gegenüber dem letzten Jahr deutlich umfangreicher und durch die deutliche bessere Trennung der Exoten bietet er auch eine Vielzahl an neuen Marken und Modellen. Schade ist das die Studien offensichtlich aus Platzgründen aus dem Katalog verschwunden sind. Hier wäre ein Aufstockung der Seitenzahl sicher zu überlegen. Zum Preis von nicht gerade günstigen 10 Euro sollte diese Möglichkeit sicher noch bestehen.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Peugeot, Marco Rassfeld
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.