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Magazin – Motor Klassik Mai 2017

Die aktuelle Ausgabe der Motor Klassik lockt die Leser mit einer großformatigen Abbildung gleich zweier Traum-Cabriolets in Form des Mercedes-Benz 280 SL und Porsche 356 B auf dem Titel. Im Vorwort werden die aktuellen politischen Ereignisse rund um das Automobil thematisiert. So ist zum einen ein geplantes, verschärftes Fahrverbot für Stuttgart ein Thema und die geplante PKW-Maut wird ebenfalls kritisch angesprochen. Zumindest bei Klassikern sind sowohl bei der Zufahrt in Umweltzonen als auch bei der PKW-Maut Ausnahmen umgesetzt bzw. geplant. Das Magazin bietet im Inhalt wieder einige tolle Highlights …

Jeder der ein wenig für Automobile übrig hat, wird den Klang eines Achtzylinder-Motors sofort erkennen und auch dem Reiz nach einem solchen Auto kaum widerstehen können. Motor Klassik stellt drei stolze Besitzer und ihre Fahrzeuge vor, die als Gemeinsamkeit einen V8-Motor unter der Motorhaube haben, und zudem über mindestens sieben Liter Hubraum verfügt. Der Start gebührt einem echten Schlachtschiff, dem Cadillac DeVille Convertible aus dem Modelljahr 1967. Die 345 PS nach SAE-Norm treffen auf ein stattliches Gewicht von 2.230 Kilogramm, die sich auf einer ebenso stattlichen Länge von 5,80 m verteilen. Somit ist das große Cabrio für den Transport von sechs Personen vorbereitet. Dann widmet sich der Artikel dem Chrysler Charger R/T aus dem Jahr 1969. Dieses Modell ist ein klassisches Muscle Car und der Motor leistet in einem für die damaligen, amerikanischen Verhältnisse kompakten Fahrzeug stattliche 380 PS. Natürlich auch nach der damals üblichen SAE-Norm. Dazu nutzt der Motor den stattlichen Hubraum von 7,2 Liter und machten den Charger R/T so zum echten Star auf den Dragstrips. Heute ist das Modell einer der gefragtesten, amerikanischen Klassiker. Schließlich wird noch eine Corvette C3 vorgestellt, die mit ihrem klassischen Coke Bottle-Design eine Design-Ikone darstellt. Auch hier sorgen unter der Haube 7 Liter Hubraum aus 8 Zylindern für den Vortrieb. Mit 406 SAE-PS ist die Corvette die Spitze des Trios. Vorgestellt werden hier drei wirklich beneidenswerte, aber auch erstaunlich unterschiedliche Fahrzeuge.

Der Traum einen Porsche besitzen zu können, muss nicht zwangsläufig mit einem der teueren 911 in der Garage enden. Schließlich gab und gibt es bei Porsche schon länger günstigere Modelle, die in klassischen Zustand unter bestimmten Umständen auch noch günstig zu erwerben sind. Ein Beispiel ist der 944, der auf den 924 folgte und seine Form konsequent weiterenwickelte. Beide Modelle wurde bei Audi gebaut und liefen eine kurze Zeit sogar gemeinsam vom Band. Der 944 hatte gegenüber dem 924 den Vorteil eines echten Porsche-Motors, der schon in der Basis 163 PS leistete. Eine umfassende Kaufberatung blickt auf das Modell und trägt zahlreiche Informationen zusammen. Neben der Historie werden auch die Karosserie-Varianten, die Technik und speziell die Motoren dem Leser vorgestellt. Auch das Fahrerlebnis wird geschildert und die Ersatzteilversorgung sowie die aktuellen Preise sind Bestandteile der Kaufberatung. Dazu kommt noch ein Überblick der technischen Daten, die Vorstellung der Modellvarianten, eine Chronik und sowie weitere interessante Daten und Fakten. Auch die unvermeidlichen Schwachstellen werden offen gelegt und so liefert das Magazin mit der Kaufberatung eine gute Grundlage zur möglichen Kaufentscheidung.

Um die Sicherheit der Rennfahrer machte man sich lange keine ernsthaften Gedanken und so mussten viele Fahrer ihre Leidenschaft mit dem Leben bezahlen. Das ausgerechnet ein ehemaliger Rennfahrer maßgeblich an der Verbesserung der Sicherheit auf der Rennstrecke beteiligt war, zeugt von der damaligen Unwissenheit. Herbert Linge war Initiator der Sicherheitsstaffel ONS, was für Oberste Nationale Sportkommission steht. Der Anspruch war, das jeder Unfallort auf einer Rennstrecke innerhalb von 30 Sekunden erreicht werden musste. Nur so war es möglich das bei den oftmals verheerenden Feuerunfällen die Fahrer eine echte Überlebenschance erhielten. Durch seine enge Verbundenheit mit Porsche konnte Linge auch auf die Unterstützung aus Zuffenhausen zählen. So war das erste Fahrzeug der Sicherheitsstaffel ein Porsche 914/6 GT, der mit einem 190 PS starken Motor ausgestattet wurde. Zudem verfügte das Fahrzeug über einen Halonlöscher, der aus dem Leopard-Panzer stammte. Seinen ersten Einsatz hatte das Fahrzeug dann bei einem Rennen auf dem Nürburgring im Jahr 1972. Durch die finanzielle Unterstützung von Recaro war die Beschaffung und der Unterhalt der Fahrzeuge sichergestellt und so wurden im Laufe der Zeit unterschiedliche Porsche-Modelle zum Synonym für Sicherheit auf der Rennstrecke. Drei dieser Modelle stellt die Motor Klassik vor, in Form des ersten und inzwischen wieder restaurierten 914/6 GT, einem 928 und einem 944. Auch das einzig jemals eingesetzte Motorrad kommt zum Vorschein. Wer die Fahrzeuge in Aktion sehen machte erhält im Rahmen des Solitude Revival die Gelegenheit dazu.

Eine Rückkehr der ganz besonderen Art zeigt das Magazin mit einem Alfa Romeo TZ2 in Sizilien. Hier fand früher die berühmte Targa Florio statt, wo der TZ2 große Erfolge einfahren konnte. Der radikal umgesetzte TZ2 war entgegen dem TZ1 als reiner Rennwagen gedacht und konnte so ohne Rücksicht auf Alltagstauglichkeit gebaut werden. So entstand ein bis heute herrlich anzuschauendes Automobil welches extrem niedrig auf der Straße liegt, wie eine Höhe von 1.050 mm eindrucksvoll beweist. Der 1,6-Liter Motor kann mit 170 PS aufwarten, was bei einem Gewicht von lediglich 620 kg für beeindruckende Fahrleistungen sorgt. So ausgerüstet konnte Alfa Romeo im Jahr 1966 seine Klasse gewinnen und in der Gesamtwertung einen beachtlichen vierten Platz herausfahren. Mit maximal 12 gebauten Exemplaren ist der TZ2 zudem ein echter Exot. TZ steht im übrigen für Turbolare (Gitterrohrrahmen) und Zagato, der Karosserieschneider war für die betörende Form des auf der Giulia basierenden TZ2 verantwortlich. Neben den wirklich tollen Rennwagen steht auch die Rennstrecke der Targa Florio im Fokus des Berichts und dabei wird offenbart das der Verfall kaum noch aufzuhalten ist. So ist der ehemalige Startbereich zwar mit bunten Planen dekoriert, aber dahinter sind die Bauten doch schon arg zerfallen. Der Bericht liefert trotzdem aber einige herrliche Bilder von dem TZ2 und den Straßen auf Sizilien.

Zudem bietet die Ausgabe Mai 2017 noch folgende Themen: Zu den Titelhelden Porsche 356 B Cabrio und Mercedes-Benz 280 SL stellt das Magazin noch weitere 23 Cabriolets, unterteilt in drei Preisklassen, vor und Impressionen zeigen einige Bilder der kommenden Ausstellung der Fondation Cartier die rund um das Automobil handeln. Ein Fahrbericht zeigt die damaligen Konkurrenten Ford 17M und Opel Rekord 1700 und ein Porträt blickt auf den El Señor Unimog Roland Feix. Eine aufwendige Restauration, selbst für Profis war der Wiederaufbau eines Facel Vega Facellia Cabrios, ein Krimi zum Bugatti T57 Atlantic unter dem Namen Grand Prix wird vorgestellt, die Service Station blickt auf den MGC und eine weiterer Doppel-Fahrbericht zeigt mit dem Glas 1300 GT und dem BMW 1600 GT den Übergang der Glas-Modelle in das BMW-Modellprogramm.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Marco Rassfeld