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Magazin – sport auto 5/2017

Deutschland gegen die USA ist der Aufmacher zum Duell in der Mai-Ausgabe der sport auto. Hier messen sich der Porsche 911 Carrera GTS und die Corvette Grand Sport. Ein spannender Vergleich, schließlich hat sich die Corvette immer mehr zum ernsthaften Gegner der europäischen Sportwagen gemausert. Auch nicht umpassend dazu sinniert Marcus Schurig im Vorwort über die nun langsam abebbende Hatz nach exorbitant hohen Leistungsangaben. Dazu gibt es aber noch weitere Highlights zu entdecken …

Der Supertest ist seit vielen Jahren der Gradmesser für sportliche Automobile und liefert mit dieser Ausgabe einen Blick auf den nachgeschärften Mercedes-AMG GT, der nun den Zusatzbuchstaben R im Namen trägt. Dieser erzielte beim Supertest auf der Nordschleife am Nürburgring eine neue absolute Bestzeit und konnte sämtliche bisher angetretene Konkurrenz hinter sich lassen. Mit 7:11 min nahm er dem bisherigen Spitzenreiter Porsche 918 Spyder zwei Sekunden ab. Schnell gab es zu dieser Zeit dann Gerüchte, dass diese mit nicht straßenzugelassenen Sportreifen gefahren wurde. Diese Behauptung wurde aber ebenso schnell behoben und aufgeklärt das der eingesetzte Michelin Pilot Sport Cup 2 ZP zwar für den Einsatz auf der Rennstrecke optimiert ist, aber auch über eine Zulassung verfügt. Das entsprechende Arbeitsfenster in dem sich der Reifen bei einer schnelle Runde befinden muss ist allerdings recht eng und eine gute Vorbereitung sehr wichtig. So war es dem Mercedes-AMG GT R auf dem Kleinen Kurs in Hockenheim auch nicht gelungen hier die Zeit des Porsche 918 Spyder zu unterbieten. Mit der Winzigkeit von 0,038 Sekunden war der Porsche im Supertest schneller, ein kaum nachvollziehbare Zeit, dauert doch ein Wimperschlag schon 0,1 Sekunden. Anschaulich wird die gute Fahrbarkeit des GT R als Schlüssel zum nicht unbedingt erwarteten Erfolg dargelegt und verdeutlicht das wichtige Zusammenspiel des Gesamtpaktes. An die 100 Gesamtpunkte des Porsche kommt der Mercedes-AMG dann aber nicht heran, verliert er doch beim Beschleunigen/Bremsen, im Windkanal und im Ausweichtest fünf Punkte. Einen faszinierenden Sportwagens stellt der GT R aber auch ohne jegliche Wertungskriterien dar und zeigt deutlich den Anspruch von Mercedes-AMG an seinem Sportwagen.

Den Olymp des schnellsten Automobils der Welt behauptet schon seit längerem Bugatti mit dem Veyron für sich. Der Nachfolger des 450 mal gebauten Veyron steht nun in den Startlöchern und liefert abermals neue Spitzenwerte. Ob der 1.500 PS starke Chiron auch zur Weltrekordjagd antritt steht noch in den Sternen, aber mit einem Fahrbericht liefert die sport auto in der neusten Ausgabe einen ersten Blick auf das knapp 2,9 Millionen Euro teure Fahrzeug. Bugatti begrenzt abermals die Produktion und geplant sind momentan 500 Fahrzeuge, dabei ist die Hälfte der Exemplare ist schon verkauft. Zunächst liefert der Bericht einige beeindruckende Zahlen, welche die Faszination des Chiron unterstreichen. Dann beginnt die Testfahrt gemeinsam mit Andy Wallace, der ehemalige Rennfahrer ist offizieller Bugatti-Fahrer und lehrt den Journalisten die Besonderheiten des neuen Bugatti. Nach kurzer Findungsphase wird der Supersportler schließlich an den Autor Sebastian Renz übergeben, und Wallace nimmt auf dem Beifahrersitz seinen Platz ein. Dann flogen ehrliche und anschaulich geschilderte Fahreindrücke der Chiron ist ein scheinbar unwirkliches Automobil welches sämtliche Grenzen für nichtig erklärt. Die pure Kraft kann auf den abgesperrten Straßen ohne Reue getestet werden, aber die reine Geschwindigkeit nötigt dann auch eine gehörige Portion Respekt ab. Am Ende konnte der Autor 1.466 PS bei der Testfahrt abrufen und mit kaum erwarteten Erfahrungen macht Renz für die nächsten Testfahrer Platz. Zum tollen Text gesellen sich noch schöne und erfreulich großformatige Bilder, die dem Leser den Chiron auch im Detail ein Stück näher bringen.

Der Test und Technik-Teil der sport auto liefert neben dem Vergleich von Porsche 911 Carrera GTS und Corvette Grand Sport noch Fahrberichte zum Ferrari GTC4 Lusso T, zum neuen Volkswagen Golf R und über den Mercedes-AMG GT C Roadster. Ein Vergleich unter Brüder stellt Abarth 124 Spider gegen den Mazda MX-5 dar, Impressionen aus der Wüste liefert die Audi RS 3 Limousine und einem Vergleichstest stellen sich der Audi S5, der BMW 440i xDrive und der Mercedes-AMG C 43 Coupé. Dazu zeigt der Tuning-Test den Porsche Boxster von Techart, im Dauertest-Fuhrpark stellt sich der BMW-Alpina D3 Biturbo vor und die jährliche Wahl zu den sport auto Awards gibt den Lesern die Möglichkeit einen Dodge Challenger R/T Plus Shaker zu gewinnen.

Die neue Saison der Formel 1 brachte für die Fahrzeuge einige technische Neuerungen und die Fans konnten auf einen Neuanfang hoffen in dem die langweilige Dominanz von Mercedes gebrochen werden könnte. Das erste Rennen nimmt die sport auto zum Anlass um einen Vergleich zu Saison 2016 zu ziehen. Optisch stellen die neuen Formel 1-Wagen in jedem Fall eine Bereicherung dar, alleine die nun wieder deutlich verbreiterter Reifen sorgen für eine stämmigeres Erscheinungsbild. Dazu purzeln die Rundenzeiten und so sorgen die Boliden wieder für neue schnellste Rennrunden, so konnte Lewis Hamilton in Australien im Qualifiying für eine neue Bestzeit sorgen. Trotz des erhöhtem Luftwiderstands sind die Rennwagen sogar im Topspeed schneller als in der Vorsaison, was nur mit entsprechend gestiegener Leistung zu erklären ist. Vor allem beeindrucken aber die deutlich erhöhten Kurvengeschwindigkeiten. Ein weiterer wichtiger Faktor sind die nun deutlich haltbareren Reifen. Zum einen Verringern sie die Zahl der Boxenstopps und zum anderen können die Piloten deutlich länger kompromisslos mit dem Reifen umgehen. Leider ist aber die Möglichkeit der Überholvorgänge eher noch eingeschränkter als in der Vorsaison. Durch die umfangreichere Aerodynamik erstehen hinter den Fahrzeugen größere Turbulenzen die das Überholen nochmals erschweren. Die Wichtigkeit des Starts ist damit gleichermaßen gestiegen, da es hier die noch einfachste Möglichkeit gibt die Konkurrenz zu überrumpeln und anschließend hinter sich zu lassen. Der Bericht liefert auch viele Zahlen zum direkten Vergleich von 2016 zu 2017 und die weiteren Ereignisse im Laufe der Saison sind natürlich noch abzuwarten. Die Dominanz von Mercedes scheint nach dem Sieg von Sebastian Vettel im Ferrari zumindest angegriffen und somit kann sich der Fan für 2017 auf eine spannende Saison freuen.

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft zeigt sich in einem Bericht in der Saisonvorschau. Immer noch scheint das Ausscheiden von Audi aus der Spitzenklassen LMP1 die Serie zu lähmen, aber die Konkurrenten Porsche und Toyota stellten bei der Vorstellung der neuen Rennboliden umfangreiche Neuerungen vor. Durch die Regeländerungen in den Bereichen der Aerodynamik und die Anzahl der einzusetzenden Reifen waren die Hersteller auch zu Änderungen gezwungen. Die Autos sollen in diesem Jahr langsamer werden und auf der Referenzrunde in Le Mans etwa vier bis fünf Sekunden einbüßen. Durch die Erhöhung des Frontsplitters und die Verringerung der Breite des Heckdiffusors sollte dies erreicht werden. Dazu können die Hersteller nur noch zwei statt bisher drei Aero-Pakete für die Saison homologieren lassen. Um diese möglichen Einbremsungen zu verhindern, legten sich die Hersteller ordentlich ins Zeug. Bei Porsche sind 60 bis 70 Prozent aller Bauteile neu und auch Toyota kam mit einem deutlichen modifizierten TS050 Hybrid zu den Vortests in Monza. Eine Prognose über den Saisonverlauf schient nun fast unmöglich, haben doch beide Hersteller nun schon einige Jahre mit ihren Rennwagen auf dem Buckel und sollte in der wichtigen Zuverlässigkeit keine Probleme haben. Ein spannender Saisonverlauf sollte gesichert sein. Auch die Neuerungen in der GTE-Pro-Klasse legt der Bericht noch dar, wobei vor allen die neue Balance of Performance-Einstufung eine große Unbekannte darstellt. Der neue Porsche 911 RSR ist das einzige komplett neue Auto im Feld und könnte zu Überraschung werden. Ebenso wie die LMP1 mussten die GT-Pro-Rennwagen nun mit weniger Reifen auskommen und hier können bei flachen Mittelmotorsportwagen auf theoretische Vorteile hoffen. Die WEC wird in jedem Fall auch in 2017 erstklassigen Motorsport auf höchstem Niveau liefern und die Fans dürfen gespannt sein.

Dazu erhalten die Rennfreaks noch folgende Themen: Ein Blick auf den neuen BMW M4 GT4, ein Bericht zum Saisonauftakt der Rallye-DM bei der Saarland-Pfalz Rallye und eine Reportage zu M-Sport, die in der Rallye-WM den Ford Fiesta einsetzen. Die Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring hatte ebenfalls schon seinen Saisonauftakt und sorgt für einige Diskussionen und die amerikanischen IMSA-Serie hatte schon das zweite Saisonhighlight mit den 12 Stunden in Sebring, welches umfassend analysiert wird.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: WEC, Marco Rassfeld