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Magazin – ams Edition – 80 Jahre VW Käfer

Die Motorpresse hat unlängst ihre neuste Ausgabe der auto motor und sport Edition veröffentlicht. Diese beschäftigt sich mit einem der bedeutendsten deutschen Automobile – dem Käfer. Schon stattliche 80 Jahre ist es inzwischen her, dass der Käfer die deutschen Menschen massenhaft mobilisierte. Auch sein moderner Nachfolger, der Beetle kann inzwischen schon auf 20 Jahre zurückblicken. Somit gibt es schon zwei Gründe für eine neue Ausgabe …

Das Heft zeigt sich diesmal wieder mit einem optischen Highlight auf dem Titel, der einen klassischen Käfer in rot zeigt. Auch der Hintergrund ist dazu passend in rot und man kann einen interessanten Schimmer-Effekt entdecken, der das Heft in allen Farben leuchten lässt. Eine wie zuvor schon betont schlicht Aufmachung mit dem gewissen Etwas. Nach dem Editorial von Bernd Stegemann folgt dann im Heft das umfangreiche Inhaltsverzeichnis, welches einen Überblick über die 172 Inhaltsseiten liefert. Das Intro liefert dann zunächst noch drei großformatige Aufnahmen, die den Käfer als Bergmeister, Exportmeister und Weltmeister zeigen. Dann gibt es erste tolle Impressionen mit einen Käfer und der zeitgenössischen Literatur, welche den stolzen Besitzern des zumeist ersten Autos viele Tipps gab und so den Einstieg erleichtern sollte.

Der erste zeitgenössische Test blickt in das Jahr 1951 zurück in dem sich die Export Limousine von Volkswagen dem Urteil der Tester von auto motor und sport stellte. Die Export Variante war immer besonders großzügig ausgestattet und auch ein Sonnendach war für 250 Mark als Option erhältlich. Durch die stetige Entwicklung brachte Volkswagen fast jährlich neue Detail-Verbesserungen für den Käfer auf den Markt und so ist der zweite umfangreiche Test im Magazin von 1954. Wirklich große Änderung lieferte Volkswagen dann zum Modelljahr 1958 und auch diese werden in einem Test aus dem Jahr 1957 vorgestellt. So war nun unter anderem endlich das vermeintlich kleine ovale Heckfenster durch ein deutlich größeres ersetzt worden. Deutlich merkt man auch im Text die durchaus vorhandene Überzeugung die der Käfer den Testern immer wieder lieferte. Ein keiner Blick in die Raritäten-Kiste zeigt dann einiges vom zeitgenössischen Zubehör, welches für den Käfer erhältlich war, ehe eine Reportage aus dem Jahr 2006 den Käfer auf eine Testrunde durch Baden Württemberg schickt.

1961 testete die auto motor und sport dann erneut den neusten Käfer und konnte von einer Leistungssteigerung auf 34 PS berichten. Zudem hatte die 1200 Export Limousine nun auch ein synchronisiertes Getriebe und einen deutlich größeren Kofferraum als die Vorläufer zu bieten. Schon 1965 war dann der Volkswagen 1300 verfügbar, der nochmal mehr Hubraum und folglich auch mehr Leistung bot, nun standen 40 PS dem Fahrer zur Verfügung. Die Konkurrenz wurde für den Käfer immer größer und man musste den Wagen zwingend weiterentwickeln um wieder konkurrenzfähig zu sein. So stieg auch immer mehr die Vielfalt, in dem Käfer angeboten wurden wie ein Vergleich aus dem Jahr 1971 zeigt. Immerhin fünf unterschiedliche Käfer waren nun verfügbar und so war für jeden Anspruch und auch für jeden Geldbeutel etwas im Portfolio von Volkswagen zu finden. Mit dem 1302 S konnten war nun schon ein Motor mit 50 PS erhältlich. Den stärkeren Modellen wurde zudem eine deutlich besser Aufhängung zugestanden, die das Fahrverhalten deutlich verbesserte. Statt Kurbellenker vorne und Pendelachse hinten war der Käfer ab dem 1302 mit Querlenkern vorne und eine Schräglenkerachse hinten ausgestattet.

Tolle Impressionen der damaligen Produktion die noch nicht ohne den Einsatz von Menschen möglich war, zeigen dann einige Schwarz.Weiß-Fotos die im Magazin sogar auf zwei ausklappbaren Seiten präsentiert werden. Dann folgt ein erster Blick in das durchaus Interessante Geschäft mit der Leistungssteigerung und zeigt den 1300 Speed Rex des Essener Tuners Bernd Riechert. Dieser Artikel dreht den Zeiger ein wenig zurück in das Jahr 1967 und listet die drei Möglichkeiten auf, mit denen es damals möglich war die Leistung des Käfers zu steigern. So konnte man durch einen 1500 Spezialmotor schon knapp 68 PS erreichen! Dazu folgt noch eine Doppelseite mit weiteren Tuning-Käfer, die ein breites Portfolio aufzeigen. Das Autohaus Nordstadt aus Hamburg schuf dann 1973 wohl einen der extremsten klassischen Käfer. Auf Basis einer Bodengruppe des VW-Porsche 914 installierten die Tuner aus Hamburg den Motor aus dem 911 Carrera und stülpten eine deutlich verbreiteter Käfer-Karosserie darüber. So entsteht zunächst ein eigenartiger Anblick eines etwas komischen Käfers, der sich aber durch die beeindruckende Kraft schnell wieder legt. So konnte man bei der Beschleunigung mit einem Maserati Indy oder einen Ferrari Dino mithalten. Nach einigen Daten und Fakten zum Krabbeltier geht der Blick auf einen heute noch aktiven Käfer-Veredler. Die Firma Memminger aus dem bayrischen Reichertshofen liefert alles zum Thema Käfer bis hin zum kompletten Neuaufbau mit verbesserter Technik.

Weitere Tests zeigen den 1303 S im Jahr 1972, eine Dauertest aus dem Jahr 1974 den 1302 L, das 1303 Cabriolet von 1977 und den Mexiko-Käfer aus dem Jahr 1978. Zwischendurch werden einige der zahllosen Varianten des Käfer vorgestellt und das Magazin blickt zurück auf die erstklassige Werbung, die Volkswagen schaltete um den Käfer weiterhin attraktiv zu halten. Mit dem Karmann Jolly zeigt sich dann ein mit Korbsitzen ausgestatteter Käfer im Beach-Look und schließlich folgte im Jahr 1987 der Importstopp der natürlich auch die Presse beschäftigte. Dann geht das Magazin auf die Prospekte ein, welchen den Kauf schmackhaft machen sollten und auf einen besonderen Käfer, der eine Familie seit 42 Jahren begleitet. 1998 dann schließlich der erste Test mit dem Retro-Käfer Beetle, der die runden Formen wieder schick erscheinen ließ. Eine besondere Variante war der RSi von 2001, der mit einem 224 PS starken V6-Motor ausgestattet war und einen stattlichen Heckflügel trug. Nach einen Blick auf die weltweite Käfer-Produktion folgt dann ein Generationenvergleich mit dem alten Gelb Schwarzen Renner bzw. den neuen GSR, der als letztes Sondermodell den Abschied des geschlossenen Beetle aus dem Volkswagen-Programm in Deutschland einleitete. Letzte Impressionen liefert dann ein Bericht über die Fahrt einen Beetle Cabrios von Wolfsburg nach Emden ehe das abschließende Essay sich nochmals mit einem tollen Werbemittel für die wartetenden Käufer beschäftigt.

Fazit: Der Käfer ist fraglos eine deutsche Legende und trug zur Motorisierung einen großen Teil bei. Von daher ist ein Blick in die umfangreiche und lange Vergangenheit immer einen Blick wert. Mit der Mischung aus historischen Test-Berichten und aktuellen Impressionen, sowie weiteren kurzen Spezialthemen liefern die auto motor und sport Edition eine solide Basis. Ein kompletter Überblick der Historie ist in diesem Rahmen nicht möglich und würde diesen sicher allzu deutlich sprengen. Der Blick der auto motor und sport Edition gilt aber eindeutig dem klassischen Käfer, denn zum Beetle lässt sich nur wenig entdecken. Für Freunde des Krabbeltiers stellt das Magazin aber sicher ein Highlight dar und kann durch die tolle Aufmachung glänzen. Der Blick zurück in die Vergangenheit wird hier sicher bei einigen Lesern mit direkten Erinnerungen verbunden sein und somit umso wertvoller sein.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motorpresse, Marco Rassfeld

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