Bücher – DRM 80 – DRM 81

Die Deutsche Rennsport Meisterschaft begeisterte in den 1970er und 1980er Jahren die Motorsport-Fans rund um die Welt und brachte tolle Rennwagen hervor. Ehe die Gruppe C ab 1982 am Start der DRM standen, hatten die Rennwagen der Gruppe 5 ihre absolute Hochphase und natürlich waren auch die Fahrer und Teams damals mit entscheidend am Erfolg der Serie. Inter Media Distribution hat zu gleich zu zwei Jahren je ein Buch in Angebot, welches auf diese Hochzeit des deutschen Motorsport zurückblickt.

Die Broschüren kommen jeweils im DIN A4-Querformat daher und bieten somit den Bildern, welche fast ausschließlich zum ersten Mal in diesen Titeln veröffentlicht wurden, einen großen Platz um sich zu entfalten. Gleich schon die beiden Titelbilder lassen die Augen der Fans sicher strahlen, denn zu DRM 80 findet sich ein Start-Szene wieder in der man mit Lancia, BMW und Ford gleich einige der interessantesten und auch erfolgreichsten Fahrzeuge der Saison wiederfinden kann. Schnell wird deutlich, dass es sich hierbei um durchaus käufliche Modelle wie dem 3er von BMW, dem Escort von Ford oder dem Beta Montecarlo von Lancia handelt, diese aber gleichfalls extrem modifiziert wurden um auf der Rennstrecke auch erfolgreich zu sein. Dazu kam in der DRM immer auch ein illusteres Starterfeld mit vielen heute noch bekannten Namen. Rolf Stommelen, Klaus Niedzwiedz, Volker Merk oder Harald Grohs hießen zum Beispiel die jeweils ersten Sieger in den jeweiligen Divisionen der Saison 1980. Die Broschüre zur Saison 1981 zeigt hingegen den legendären Turbo-Capri mit dem Ford gemeinsam mit dem Zakspeed Team und dem Fahrer Klaus Ludwig diese Saison als Meister beenden konnte. Die Flammen, welche aus dem seitlichen Auspuff schlagen zeigen die Kraft, mit der auch die Fahrzeuge in der kleinen Division ausgestattet waren. Auch im Jahr 1981 kam somit der Sieger aus der kleinen Division, welche den Hubraum auf zwei Liter beschränkte bzw. mit einen Turbo einen um den Faktor 1,4 kleineren Hubraum nutzen konnten.

Doch blicken wir zunächst auf den Titel zum Jahr 1980, dessen Vorwort aus der Feder des damaligen Meisters Hans Heyer stammt. Dieser wollte sich eigentlich schon mit dem Ende der Saison 1979 aus dem aktiven Motorsport zurückziehen, bekam aber ein Angebot von Lancia und dem GS Sport-Team um mit einem neuen Lancia Beta Montecarlo in der Deutschen Rennsport Meisterschaft einzusteigen. Heyer konnte schon 1975 und 1976 mit einem Ford Escort von Zakspeed-Team die Meisterschaft gewinnen und nahm diese Chance dann natürlich nochmals war. Der brandneue und bis dahin unbekannte Lancia war sofort konkurrenzfähig und verhalf Heyer zu seinem dritten Titel in der DRM. Somit bleib er auch bis zum Ende der DRM der einzige Fahrer, dem dies gelingen sollte. Der kurze Text gibt persönliche Erinnerungen daran wieder und gleich drei Bilder zeigen den charismatischen Mönchengladbacher und sein Markenzeichen – den Tirolerhut.

Was dann folgt ist eine fotografische Reise durch die Saison 1980 der Deutschen Rennsport Meisterschaft. Auf der ersten Doppelseite kann man dann gleich, die auch heute noch extrem populären Rennwagen wie den Porsche 935 oder auch den BMW M1 wiederfinden. Aber auch ein Alfa Romeo 2000 GTV oder ein verhältnismäßig unauffällig verbreiterter Ford Escort von Dieter Alzen lassen sich hier wiederfinden. Zu jedem Bild gibt es eine passende Bildunterschrift, in der sowohl das entsprechende Rennen, als auch der Fahrer, das Fahrzeug und weitere Details zu entdecken sind. Somit erhält man schnell einen Eindruck der damaligen Rennszene in der beliebten Meisterschaft. Schon auf der Folgeseite kann man den jungen Klaus Ludwig entdecken und hierzu gibt es dann auch eine umfassendere Bildunterschrift, welche eine kurze Vita des Fahrers offenlegen. Neben Einzelaufnahmen der Fahrzeugen finden sich also auch immer wieder Rennszenen im Pulk wieder oder auch Starts und auch die unvermeidbaren Unfälle. Auch der Titel von einem Renn-Programm des Laufes am Nürburgring wird gezeigt, so dass es auch den 36 Seiten erstaunlich viel zu entdecken gibt. Ford und Porsche nahmen sich in der großen Division mit ihrem Capri Turbo und dem 935 gegenseitig die Punkte weg, so dass am Ende der Saison eben Hans Heyer aus der kleinen Division gegen die auch hier starke Konkurrenz von BMW mit Hans-Joachim Stuck und Ford mit Harald Ertl durchsetzen konnte.

Auch die Broschüren zur Saison 1981 bringt zunächst ein Vorwort von Klaus Niedzwiedz, welcher in diesem nicht viel Glück hatte.. Meister Klaus Ludwig findet sich auch zu Beginn wieder und konnte sich mit dem Ford Capri Turbo zum Meister krönen, setzte diesen aber diesmal in der kleinen Division ein. Hans Heyer war wieder mit dem Lancia Beta Montecarlo am Start, aber die stärkste Konkurrenz waren Bob Wollek auf dem Porsche 935 von Kremer, später auch in der extremsten Aufbaustufe K4 und auch Manfred Winkelhock mit dem Turbo Capri in der großen Division. BMW war hier wieder mit dem M1 vertreten, der spektakulär aussah, aber leider nicht die notwendige Zuverlässigkeit zeigen konnte. Zwar gelangen im Laufe der Saison drei Siege, zwei davon mit Hans-Joachim Stuck im nochmals extremeren M1 Turbo, aber Stuck erreichte oft nicht das Ziel und am Jahresende war Helmut Henzler der erfolgreichste M1-Pilot aus dem siebten Rang im Endklassement. Dieser fuhr den M1 in der rot-weißen BASF-Lackierung, die bis heute in viele Köpfen der Motorsport-Fans erhalten geblieben ist. Auch der BMW M1 Turbo, der von Sauber eingesetzt und von Nelson Piquet am Norisring gefahren wurde nutzte diese Lackierung. Die von Jägermeister gesponsorten Fahrzeugen wie der Porsche 935 K3 und später K4 von Bob Wollek oder auch der BMW M1 von Kurt König sind auch durch die intensive Pflege von ’72stagpower heute noch bei vielen historischen Veranstaltungen zu sehen und fraglose Highlights. Somit kann man einen Eindruck erhalten wie prägend die damalige Zeit bis heute ist und nachwirkt …

Mit einem Ford Mustang, einen Ferrari 308 GTB oder auch einen Toyota Celica kann man auch wieder eine beeindruckende Bandbreite an Fahrzeugen wiederfinden, die am der Deutschen Rennsport Meisterschaft im Jahr 1981 beteiligt waren. Auch in diesem Titel lassen sich ein paar interessante Bilder von Geschehen rund um die Rennstrecke entdecken und runden die Darstellung somit gelungen ab.
Beiden Titel gemein ist die gute Darstellung der Bilder, welche durch einen schwarzen Hintergrund ebenso hervorgehoben werden wie durch das glänzende Papier. Sogar die Anzahl der Fotos ist laut den bibliographischen Angaben identisch und zeigt, wie schon erwähnt, viele erstmal veröffentlichte Bilder aus dem IMD-Archiv. Der Umfang der Bücher ist leider sehr gering und sicher wünschen sich viele Fans einen umfangreichere Darstellung, denn auch auf Statistiken oder Ergebnis-Listen wurde verzichtet. Dafür erhält der Leser aber eben die einmalige Möglichkeit, wie in einem Fotoalbum die beiden Saisons 1980 und 1981 nach zu verfolgen und sicher werden alle dies mit großer Freude tu.

Fazit: Die Deutsche Rennsport Meisterschaft war eine der beliebtesten, deutschen Rennserien in denen großartige Rennwagen in den Jahren 1980 und 1981 nach dem Gruppe 5-Reglement gegeneinander antraten. Neben tollen Fahrzeugen waren hier ebenso legendäre Teams wie Rennfahrer am Start und vermutlich konnte in Deutschland nur die DTM der 1990er Jahre an diese Popularität anknüpfen. Die bildliche Zeitreise durch die Saison macht so auch viel Spaß, denn es gibt viele Rennwagen zu entdecken, die auch heute noch bekannt sein dürften und das Profil der Marken bis heute beeinflussen sollten und auch weiterhin werden.
Der Preis von knapp unter 25 Euro ist für den gebotenen Umfang zwar kein Sonderangebot, aber die Darstellung der Bilder und vor allem dessen Einmaligkeit machen diese Titel für die Fans der ehemaligen DRM unverzichtbar.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Inter Media Distribution, Lothar Spurzem, Marco Rassfeld