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Rallye Monte-Carlo

Als im Jahr 1911 die erste Rallye Monte-Carlo ausgetragen wurde, war man sich die zukünftigen Tradition wohl kaum bewusst. Mehr als 110 Jahre ist dies nun her und die »Monte« gilt heute für viele als die Rallye schlechthin. Ihr Ansehen ist auf einem Niveau wie das 24 Stunden Rennen in Le Mans oder die 500 Meilen in Indianapolis. Bei McKlein Publishing ist seit kurzem ein neues Buch über die Rallye Monte-Carlo erhältlich …

Beeindruckend ist das Buch zu 110 Jahren Rallye Monte-Carlo
Eine echter Brocken ist des neuste Buch von McKlein mit edlen Schuber.

Das Buch kann schon beim ersten Blick beeindrucken, denn es findet sich eingefasst in einem stabilen Schuber. Das Format trägt ebenso zum positiven Eindruck bei, wie auch die Dicke des Gesamtpaketes. Optisch bietet schon der Schuber dann für alle Fans der Rallye Monte-Carlo ein fragloses Highlight. Die Serpentinen zum Col de Turini sind eine der bekanntesten Ort bei der »Monte«. Diese waren oftmals Teil der letzten Nacht der Rallye und waren somit entscheidend für Sieg oder Niederlage. Durch die immer sehr engen Klassements nutzen die französischen Journalisten die Bezeichnung „Nacht der langen Messer“, welche eigentlich aus der Politik stammt. Auf dem Schuber findet sich ein Bild aus der jüngeren Vergangenheit und zeigt einen Ford Focus, der am hellen Tage die Serpentinen empor rast. Durch die geschickte Ausnutzung des Motives umgreift das Bild mit der massiven Mauer der Serpentinen den gesamten Schuber.

Dazu findet sich noch ein klassisches Rallye-Schild auf dem Titel, welches die Jahreszahlen 1911 und 2021 trägt und somit den Inhalt des Buches darlegt. Dabei trägt das Schild die Startnummer 1 und lediglich das Verlagslogo findet sich noch auf dem Schuber wieder. Eine erstklassige Darstellung, welche für alle Rallye-Fans sicher ein Highlight ist.

Die Etappe in Chartreuse war eines der Highlights der Rallye
Viele Orte erwarben sich im Laufe der Jahre ihren festen Platz in der Rallye.

Auch das Buch selbst unterstreicht nach der Entnahme aus dem tollen Schuber diesen positiven Eindruck weiter. Mit seiner weißen Farbe steht es im passenden Kontrast zum dunklen Schuber und zitiert zugleich das oftmals schneereiche Wetter bei der Rallye Monte-Carlo. Verlagslogo und das Rallye-Schild vom Schuber findet sich hier auch nochmals im kleineren Format wieder. Dazu zeigt sich ein driftender Lancia Stratos, der in stilisierter Form durch einen Schneekanal driftet. Des weitern findet sich in großen, roten Buchstaben nochmals der Buchtitel wieder und schließlich kann man auch zu ersten Mal die Autoren entdecken. Diese stammen allesamt aus der Szene des Rallye-Sports und sind somit echte Insider. Auf der Rückseite findet sich dann noch ein kurzer Klappentext wieder, der sich in den drei Sprachen den Buches präsentiert. Neben Deutsch wurde das Buch auch in Englisch und Französisch umgesetzt und liefert so die ideale Möglichkeit alle Rallye-Fans der Welt anzusprechen.

Natürlich vertraut man auf das reiche Bildarchiv von McKlein, aus dem im Buch mehr als 500 Bilder wiederzufinden sind. Somit lassen sich auch 110 Jahre Rallye-Geschichte ideal in Szene setzen. Man wird sicher noch einige Bilder entdecken, die bislang noch unbekannt waren. Durch die Größe des Buches bietet dies zudem die Möglichkeit die Bilder auch in der ausreichenden Größe darzustellen.

Parken bei der Rallye war früher schon ein Abenteuer für sich
Viele ungewöhnliche Geschichten rund um die Rallye finden sich im Buch wieder, z.B. das Parken.

Der Vorsatz zeigt nach dem Öffnen des Buches ein weiteres Motiv aus den Bergen rund um Monte Carlo. Diesmal kann man hier einen Peugeot 205 ist rasanter Fahrt entdecken, der sich wie ein Fremdkörper in die Felsen-Landschaft einfügt. Schon kurz danach landet man im Inhaltsverzeichnis, welche so umfangreich erscheint, dass es gleich eine gesamte Doppelseite ausfüllt. Hierzu trägt natürlich die auch schon hier konsequente Dreisprachigkeit bei und auch das Impressum findet hier noch seinen Platz. Es folgen dann zunächst noch zwei Vorworte von zwei der Autoren, welche auf unterschiedliche Art und Weise ihre Gedanken zur der Rallye Monte-Carlo niedergeschrieben haben. So erinnert sich John Davenport an die Geschichte der Rallye während Michel Lizin sich sofort auf die Arbeit am Buch erfreuen konnte.

Vor allem war Lizin erfreut über das besondere Konzept des Buches. Natürlich ist dort zum Einen die Tatsache, dass das Buch von McKlein Publishing und somit dem reichen Bildarchiv veröffentlicht wird. Zum Andern aber soll das Buch nicht eine Chronik oder eine statistische Aufarbeitung werden. Vielmehr strebte man mit dem Titel an, die unterschiedlichsten Stories zu erzählen. Somit wird das Spektrum deutlich erweitert um viele Themen, welche sonst nur am Rande interessant sein dürften.

Die Fahrer waren fester Bestandteil der Rallye
Diverse Fahrer prägten die Rallye im Laufe der Jahre und sorgten für unvergessliche Momente.

So ist auch die Struktur des Buch zu erklären, welche die unterschiedlichsten Themen in alphabetischer Reihenfolge vorstellt. Zunächst folgt eine Einleitung mit dem Titel 1911-2021 Geburt und Evolution, in welcher die lange Historie der Rallye Monte-Carlo dargelegt wird. Diese begann schon früh als klassische Sternfahrt, in denen die Teilnehmer aus unterschiedlichsten Städten nach Monaco fuhren. Hier trafen sich die Teilnehmer um vor Ort noch einige kleine Prüfungen zu bestreiten. Hier gab es Beschleunigungs- und Bremsmanöver, Fahrten durch die Berge und schließlich noch einen Concours d’Elégance zu absolvieren. Ursprünglich wollte das kleine Fürstentum somit auch im Winter den Tourismus stärken und die damals zumeist elitäre Gesellschaft anlocken. Dann entwickelte sich die Rallye unter Berücksichtigung der unterschiedlichsten Einflüssen, aber blieb sich stets als besonders beachtenswerte Veranstaltung erhalten. Der legendären Veranstaltung konnte selbst eine dreijährige Verbannung aus dem Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft in den Jahren 2009 bis 2001 nichts anhaben.

Dann schließlich startet das Buch mit A wie Allrad und dem ersten Blick auf einen Fahrer und sein Automobil. So gelang im Jahr 1952 Sydney Allard mit seinen Unterstützern Tom Lush und Guy Warbuton der Sieg bei der Rallye Monte-Carlo mit einen Allard P1. Der kleine englische Hersteller war einer von vielen, der am kommenden, immer fortwährenden Erfolg des Automobils teilhaben wollte. Da waren natürlich Erfolg bei den populären Motorsport-Veranstaltungen immer ein gutes Verkaufsargument. Ein heute kaum zu wiederholender Erfolg, der vermutlich auf ewig als besonders in den Geschichtsbüchern der »Monte« stehen wird.

Chronik der Rallye Monte-Carlo von 1949 bis 2021
Eine Chronik liefert am Ende des Buches einen Kurzüberblick über alle Rallyes von 1949 bis 2021.

Umfangreicher ist dann schon der Blick auf Alpine, dem kleinen Hersteller aus Frankreich der auf Basis von Renault-Fahrzeugen erfolgreiche Sportwagen bauen sollte. Später wurde die Firma vom großen, damaligen Staatskonzern Renault übernommen. Die Erfolge bleiben und man sicherte sich auch den ersten Weltmeister-Titel für Konstrukteure im Jahr 1973 mit dem A110. Bei der Rallye Monte-Carlo konnte man zu Saisonstart gleich ein dreifaches Podium feiern.

Wie vielseitig die Themen im Buch sind, zeigen die nächsten Begriffe wie Apfelkuchen, Athen und Black Ice. Die Sortierung erfolgt dabei in der englischen Sprache, welche der deutsche Leser zuerst beim Kofferraum bemerkt, der sich unter boot wiederfindet.

Die Umsetzung der drei Sprachen erfolgt im übrigen im gesamten Buch in drei Spalten der Texte, die dadurch auch trotz der Größe des Titels sehr gut lesbar sind. Dazu sind die einzelnen Absätze recht kurz, was die Lesbarkeit auch erleichtert und zudem kurzweilig gestaltet. Unverzichtbar sind dazu natürlich viele Bilder, die immer mit einer Jahreszahl versehen sind. So kann man diese besser zuordnen und eine Bildunterschrift liefert noch weitere Informationen. So vielseitig wie die Themen in Buch zeigen sich auch die Bilder, welche oftmals auch sehr ungewöhnliche Ansichten liefern.

Zum Schluss gibt es dann noch eine Kurzchronik zu entdecken, welche nach dem ersten Blick auf die Jahr von 1911 bis 1939 zu jeder »Monte« ab 1949 einen Kurz-Rückblick liefert. Auch die Top Ten-Platzierungen finden sich hier wieder, wie auch ein oder mehrer passende Fotos aus dem entsprechende Jahr. Eine toller, kompakter Überblick über die Rallyes, welche deutlich mehr aussagen als reine, tabellarische Auflistungen.

Fazit: Ein besonderes Buch zu einer besonderen Rallye. Dies ist sicher die korrekte Beschreibung für das neuste Buch über die berühmteste aller Rallyes – die Rallye Monte-Carlo. Auf 110 Jahre und 89 Ausgaben kann die Veranstaltung schon zurückblicken und natürlich auch entsprechend viele Anekdoten. Dieser nimmt sich das Buch auf vielfältige Art und Weise an und zeigt unterschiedlichste Facetten. Neben den kurzen und prägnanten Texten in drei Sprachen können auch die Bilder aus dem Archiv von McKlein vollkommen überzeugen. Das große Format des Buches wird hier auch des Öfteren optimal ausgenutzt und man wird sicher viele Fotos entdecken, die noch nicht bekannt waren.
Zum Preis von 99,90 € erhält man somit ein beeindruckendes Buch, welches mit einer hochwertigen Umsetzung ebenso glänzen kann wie mit dem gelungenen Inhalt. Für die Fans von Sebastien Loeb, Sandro Munari und Walter Röhrl gibt es zudem noch handsignierte und nummerierte Exemplare mit individuellem Titel und Schuber.

Bibliografie:
Titel: Rallye Monte-Carlo
Autoren: John Davenport, Colin McMaster, Michel Lizin, Reinhard Klein
Umfang: 400 Seiten
Abbildungen: rund 530 Fotos
Format: 290 x 290 mm
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch
Bindung: Hardcover im Schuber
Auflage: 12/2021
Preis: 99,90 €
ISBN: 978-3-947-15638-2
Bestellbar beim Verlag unter: www.rallyandracing.com

Text: marco Rassfeld
Fotos: McKlein Publishing, Marco Rassfeld

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