Pickup

Multitalente im Einsatz

Der Pickup ist In Amerika die beliebtesten Spezies der Automobile und erreichen immer wieder neue Verkaufsrekorde. Diese Tatsache sorgte dafür, das viele Hersteller weltweit solche Modelle im Angebot haben oder hatten. Somit entstanden in der Geschichte schon unzählige Modelle, von denen sich viele auch in einem Buch aus dem Heel Verlag wiederfinden sollen …

Zu Beginn kann man dem Verlag zunächst mal für den Mut loben ein solches Buch auf dem deutschsprachigen Markt zu veröffentlichen. Denn die Erfolgschance sind hierbei kaum zu planen, schließlich spricht man eine Minderheit der Leser sofort und unmittelbar mit diesem Thema an. Für alle Automaniacs gibt es gleichfalls die seltene Möglichkeit einen tieferen Einblick in die Geschichte der hierzulande unverstandenen Automobile zu erlangen. So ist das Buch an sich schon besonders …

Die Umsetzung erfolgte im klassischen Hochformat und liefert auf etwas mehr als 200 Seiten ausreichend Platz für eine Einführung in das umfangreiche Thema. Eine sehr ausladene Variante des Trucks findet sich dann auch auf dem Titel wieder. Ein Ford F-450 aus dem Modelljahr 2020 zeigt sich in seiner beachtlichen Größe, die auch durch hintere Doppel-Bereifung verdeutlicht wird. Als Super Duty war die Modelle Teil einer der größten Ausbaustufen des sehr flexiblen Truck-Angebots für das Modelljahr 2020.

Optisch hervorgehoben wird der Truck durch eine partieller Glanz-Lackierung, welche aber erst auf den zweiten Blick auffällt. Ebenso gilt dies für den Buchtitel, der in großen, roten Buchstaben auf dem Titel einen weiteren Eyecatcher liefert. Dazu findet sich darunter, in der passenden Breite, der Untertitel wieder. Während Verlag und auch Autor recht zurückhaltend ebenfalls noch Bestandteil der Titelgestaltung sind.

Auf der Rückseite findet sich dann ein klassischer GMC Truck aus den 1950ern wieder. In einer Szene an Strand zeigt sich schon hier der Lifestyle-Ansatz der Pickups. Oder auch Die perfekte Worf-Lifestyle-Balance, wie das Buch passend als Überschrift zum Klappentext mitteilt. In diesem lassen sich auch noch weitere Details zum Inhalt wiederfinden und auch der Hinweis, dass sich nicht ausschließlich Modelle aus den USA im Buch wiederfinden. Unter dem Schutzumschlag wurde die Gestaltung des Buches selbst übernommen, mit Ausnahme des hier fehlenden Lacks.

Der Vorsatz zeigt dann einen Chevrolet Truck in seitlicher Fahraufnahme vor einer Wiese mit Kühen. Dies gleicht dann wohl der üblichen Vorstellung eines Pickup als Arbeitsgerät für die Menschen vom Land. Bis heute ein wichtiger Einsatzort für die Trucks, wobei auch in Europa bei vielen Handwerkern ein Pickup-Truck als ideale Lösung für die Arbeit gilt.

Auch das Inhaltsverzeichnis, welches wenig später den Einstieg in das Buch liefert, nutzt die Größe des Buches um ein weiteres Modell abzubilden. In diesem Fall ein 2020 Ford F-150 Limited, der sich in stylischer Aufmachung in Front von Yachten in einem Hafen zeigt. Somit hat man schon durch die ersten Bilder von diversen Pickup-Trucks einen sehr guten Einblick in die vielfältigen Einsatzmöglichkeit – eben echte Multitalente. Wie es zum Buch und auch zum Erfolg dieser besonderen Fahrzeug kam, legt der Autor im Vorwort und der anschließenden Einleitung dar.

Einen Pickup kauft man heutzutage nicht,
weil man ihn braucht,
sondern weil man ihn will.

Michael Füngeling

Dieses Zitat aus der Einleitung ist die Folge einer im Text wieder zu findenden Analyse hinter dem Erfolg der Pickups. Während diese in den Anfangsjahren als reine Arbeitsmittel zum Einsatz kamen, sorgten die Hersteller mit immer mehr Komfort-Features für Behaglichkeit im Innenraum. Auch die Entwicklung der Fahrwerke für ausreichenden Komfort bei Nicht.Beladung spielte hierbei natürlich eine Rolle. So wurde der Grundstein zum heutigen Erfolg der Modelle gelegt.

Mit einigen, im Text platzierten Bilder findet sich noch eine Auswahl an unterschiedlichen Modelle wieder, welche einen ersten Eindruck auf die Angebotsvielfalt der unterschiedlichen Hersteller ist. Hier findet sich auch ein RAM Power Wagon aus dem Modelljahr 2020 wieder, der als Beispiel der hochpotenten Pickups gelten kann. Auch diese sind bis heute ein großer Erfolg und sind ein Beispiel der stetigen Weiterentwicklung.

Schließlich folgt der Hauptteil des Buches, in dem sich eine große Anzahl an unterschiedlichsten Pickups wiederfinden. Dabei teilt sich die Darstellung in zwei Teile – Teil 1 blickt auf Die US-Klassiker. In alphabetischer Reihenfolge finden sich sieben Hersteller wieder. So startet die Vorstellung mit Chevrolet, bis heute einer der erfolgreichsten Hersteller nach den Verkaufszahlen in den USA. Und die Entwicklung zu verstehen, werden die Pickups chronologisch vorgestellt und startet somit mit dem frühen Jahren. Nach und nach werden die Modelle vorgestellt und man findet im Text auch hilfreiche Hinweis auf die Einordnung der Modellcodes. Schon früh war das Angebot sehr breit und wollte allen Anforderungen gerecht werden.

Die unterschiedlichen Modellreihen werden dabei getrennt voneinander betrachten und so folgt nach dem klassischen Silverado noch der kleinere S-10 bzw. Colorado. Auch der auf einem PKW-basierende und heute gesuchte El Camino darf natürlich nicht fehlen. Selbst die Modelle aus Südamerika werden noch erwähnt. Des Weiteren folgen noch umfangreiche Blicke auf die Modelle von Dodge bzw. Ram, Ford, GMC, International, Jeep und Studebaker.

Der Rest der Welt ist dann Bestandteil des Buches und bringt dem Leser noch Modelle von 13 weiteren Herstellern näher. Neben den japanischen Marken, welche auf dem erfolgreichen US-Markt auch ungemein populär sind, finden sich noch Pickups aus Europa und Australien wieder. Zum Abschluss folgt die Vorstellung von echten Exoten, die auch ausgewählte Einzelstücke und Studien zeigt.

Fazit: Das Buch über Pickups ist in der deutschsprachigen Automobil-Literatur eine echte Ausnahme-Erscheinung und alleine deshalb schon interessant. Die Vielfalt der Modelle und die gesamte Geschichte lässt sich natürlich nicht in einem Buch wiedergeben, aber um einen ersten Überblick zu erhalten, scheint der Titel geradezu ideal. Die Darstellung der US-Klassiker nimmt dabei einen großen Teil des Buches ein, aber auch weitere Hersteller aus aller Welt sind wiederzufinden. Sogar einige Exoten werden kurz vorgestellt, wobei im gesamten Buch eine gelungene Mischung als Bild- und Text-Anteile gewählt wurde.
Zum Preis von gerade einmal 24,99€ ist das Buch für alle Automobil-Interessierte einen Seitenblick sicher wert. Dabei sollte man sich aber bewusst sein, dass man vermutlich dann auch erst das ein oder andere interessante Modell entdecken wird. Als Einstiegsdroge ist der Titel damit sehr gut geeignet.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Ford, Heel Verlag, Marco Rassfeld