Erinnerungen von Peter Borgward
Autos aus Bremen ist eine Buchreihe von Autor und Verleger Peter Kurze, welche sich diversen Besonderheit eingehend annimmt. Sicher fallen dem Kenner gleich die Marke Borgward oder auch die Produktion von Mercedes-Benz zu Bremen ein. Band 16 der Reihe erschien vor kurzem und bringt die Erinnerungen von Peter Borgward aufs Papier – somit wird Borgwards Werk wieder lebendig.
Fraglos beeindruckend, dies sei eingangs verdeutlicht, ist das Zustandekommen von der inzwischen stattlichen Anzahl von 16 Bänden der Buchreihe. Dies spricht zu einem für die hohe Akribie, aber auch die scheinbar enge Verbindung und damit verbundene Leidenschaft zu diesem Thema. Der erste Band erschien im übrigen schon im Jahr 1996 und damit blickt die Buchreihe schon auf über 25 Jahre zurück. Ein nicht minder beeindruckender Zeitraum, welcher die oben genannte Adjektive nochmals unterstreicht.
Das Buch selbst kommt im bewährten DIN A4-Format daher und zeigt sich mit einem großen Bild auf dem Titel. Hier ist in diesem Fall ein Borgward Hansa 2400 abgebildet, wobei die Aufnahme zeitgenössisch ist. Dieses, sowie weitere Bilder im Buch sind von Walter Richleske, der als Fotograf viele Arbeiten für Borgward durchführte. Somit werden im Buch durchgängig zeitgenössische Aufnahmen genutzt, welche das Buch schon dadurch für die Fans wertvoll macht. Zudem gibt es immer auch einen sehr guten Eindruck der damaligen Verhältnisse.
Hinter dem tollen Bild, welches Anhänger der klassischen Automobile sicher ins Schwärmen bringen wird, findet sich ein grauer Verlauf. In oberen Bereich dazu noch zwei roten Balken, in denen in weißen Buchstaben der Buchtitel sowie Untertitel platziert sind. Eine Farbkombination welche auch eine enge Verbundenheit mit der Stadt Bremen zeigt. Schließlich tragen auch Wappen und Fahne diese Farben und auch das spätere Logo von Borgward nutzte diese. In fast schon zurückhaltender Art und Weise finden sich auch noch die Autoren auf dem Titel wieder.
Ein weiteres Bild aus dem historischen Borgward-Fundus und von Walter Richleske findet sich auch auf der Rückseite wieder. Auch hier führt sich der graue Verlauf weiter, und umschließt so das komplette Buch. Neben dem unvermeidlichen Barcode und findet sich auch das Verlagslogo unter dem Bild wieder. Darüber lässt der Klappentext einen ersten Einblick auf den Inhalt des Buches zu. So stammen die Erzählung von Peter Borgward aus den 1970er Jahren, und wurden durch den Journalisten Klaus Edel in der Zeitung „Fit am Steuer“ erstmals veröffentlicht.
Doch diese Zeitung hatte schon zur damaligen Zeit einen geringe Auflage und somit hielt sich die Verbreitung dieser Geschichten in Grenzen. Umso wertvoller ist dieser wahre Schatz an persönlichen Erinnerungen des Sohnes von Unternehmer Carl F. W. Borgward. Ohne erkennbaren Grund endete die Serie nach 26 Teilen im Jahr 1954. Um die gesamte Story von Borgward zu erzählen, ergänzte Peter Kurze ab diesem Jahr die Erzählungen und schuf eine vollkommene Erinnerung an Borgwards Werk.
Beim Blick in das Buch findet man sich schnell im Inhaltsverzeichnis wieder, welches das Buch generell in zwei Teile organisert. Der erste Teil kommt mit vielen Überschriften daher und entspricht den Artikeln von Klaus Ebel und somit den original Erzählungen von Peter Borgward. Teil 2 vervollständigt dann die Geschichte Borgwards und stellt dabei auch Personen und Fahrzeuge vor, welche die Marken und Modelle aus dem Unternehmen prägten.
Im Vorwort wird dieser Aufbau dann nochmals kurz erläutert. Das Vorwort wird zudem unterstützt von zwei Bildern, wobei eins auf einer kompletten Seite ein Porträt von Carl Friedrich Wilhelm Borgward zeigt. Dazu gibt es auch ein Bild, welches Peter Borgward als Vierjährigen Zeigt. Gemeinsam mit seinem Bruder Claus sitzen die beiden im einem kleinen Auto. Schon zu Beginn erhält man also einen echten Blick in das Familienalbum.
Nach diesem gelungenen Einstieg startet schließlich der eigentliche Text mit der Geburt von Carl F. W. Borgward, der im Jahr 1890 in Altona geboren wurde. Sein Interesse galt schon früh dem Tüfteln und Erfinden, dass noch neue Automobil weckte auch schon früh sein Interesse. So entwarf er ein Automobil, welches durch ein Uhrwerk angetrieben wurde. Das Holzmodell sollte seine Premiere um ausgereiften Zustand feiern und wurde den Eltern präsentiert. Leider ging dabei einiges ungeplant zu Bruch …
Schon auf den ersten Seiten finden sich prägnante und sehr persönliche Erinnerungen wieder, welche sich im gesamten Buch entdecken lassen. Borgward landete nach dem Abschluss seiner Ausbildung schließlich in Bremen und wird hier seßhaft. Doch nach kurzer Zeit wird er zum Dienst an der Waffe im ersten Weltkrieg berufen und wird im Mai 1915 an der Westfront schwer verwundet. Nach dem Krieg nutzt er aber die Chance sich selbstständig zu machen und nach und nach sein eigenes Unternehmen aufzubauen.
Mit dem Blitz-Motorkarren schuf er dann sein erstes Fahrzeug, was für die gegebenen Anforderungen geradezu ideal war. Mit diesem frühen Erfolg schuf er schließlich die Grundlage für sein Imperium, welches weit mehr als die Marke Borgward umfassen sollte. Im Buch gibt es neben den interessanten Texten eine Vielzahl an Bildern, welche dies auf erstklassige Art und Weise unterstützen.
So lassen sich unzählige Modelle ebenso entdecken wie wichtige Wegbegleiter und auch immer wieder Aufnahmen der Fabrik-Anlagen. Die Entwicklung schreitet mit großen Schritten voran und die Marken von Borgward waren einer der angesehensten Automobil-Hersteller in Deutschland. Nicht nur in Teil 2 gibt es auch einen Blick auf die wirtschaftlichen Hintergründe und den immer voranschreitenden Entwicklung. Der Untergang wird ebenso thematisiert wie analysiert.
Fazit: Im Band 16 der Reihe Autos aus Bremen bekommt der Leser eine Menge geboten. So blicken die persönlichen Erinnerungen von Peter Borgward auf einmalige Art und Weise zurück auf die Entstehung der Marke Borgward und den gesamten Imperium. Dabei gibt es immer wieder auch einmalige Anekdoten zu entdecken, welches bislang den meisten Lesern sicher nicht bekannt waren. Nach dem Jahr 1954 komplettiert das Buch diese Erinnerungen durch die Fachkenntnisse des Autors und rundet die Geschichte sehr gelungen ab.
Der Preis von knapp unter 25 Euro ist mehr als fair für die Wiederveröffentlichung von fast verschollenen Erinnerungen. Nicht nur für Fans des charismatischen Carl F. W. Borgward ist dieses Buch eine Empfehlung. Alle Automobilsten werden die Erinnerungen sicher wertschätzen.
Bibliografie:
Titel: Borgwards Werk – Erinnerungen von Peter Borgward
Autoren: Klaus Ebel, Peter Kurze
Umfang: 112 Seiten
Format: 210 x 297 mm
Bindung: Softcover
Auflage: 05/2022
Preis: 24,90 €
ISBN-Nr.: 978-3927485334
Bestellbar beim Verlag unter: www.edition-b6.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Verlag Peter Kurze, John Lloyd, Marco Rassfeld
Eine Antwort auf „Borgwards Werk“
[…] schon der hier vorgestellte Band 16 ist das Buch als recht einfaches Softcover umgesetzt. Dazu nutzt man das Standard-Format DIN A4, […]