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Monaco Motor Racing

Edward Quinn – Motorsport 1950 – 1965

Monaco kann mit gleich zwei motorsportlichen Highlights in jedem Jahr aufwarten. So gibt es zu Beginn des Jahres die Rallye Monte Carlo und später im Jahr dann noch den Grand Prix de Monaco. In beiden Fällen sind dies besondere Läufe zweier Weltmeisterschaften und für viele das jeweilige Highlight. Delius Klasing blickt mit Monaco Motor Racing durch die Bilder von Edward Quinn zurück …

Wie beeindruckend Fotografie sein kann, zeigt schon der Titel.
Wie beeindruckend Fotografie sein kann,
zeigt schon der Titel.

Das Format des Buches ist schon auf dem ersten Blick beeindruckend groß und gibt so den Aufnahmen des Ausnahme-Fotografen Edward Quinn den notwendigen Raum. Der gebürtige Ire lebte an der Côte d’Azur und war ab den 1950er Jahren mittendrin im Wohnzimmer vieler Stars und Sternchen. Das auch Automobile zu seinen Motive gehörte, kann man schon im Buch Stars & Cars entdecken.

Mit Monaco Motor Racing stehen nun die Rennen und Rallyes im Kleinstaat im Mittelpunkt und führen die Betrachter durch die Jahre 1950 bis 1965. Schon auf dem Titel findet man eines dieser Bilder, welches den Fahrer-Wechsel bei Ferrari im Jahr 1957 zeigt. So übernimmt Mike Hawthorn für nur drei Runden den Rennwagen von Wolfgang Graf Berghe von Trips, da er früh durch einen Unfall ausgefallen war.

Furchtlos mussten die damaligen Rennfahrer sein, denn die Schutzausrüstung war sehr spärlich.
Furchtlos mussten die damaligen Rennfahrer sein, denn die Schutzausrüstung war sehr spärlich.

Das ist die Kurz.Geschichte hinter dem Bild, aber vieles zeigt sich vor allem im Detail. Wenn man aus heutiger Sicht die Menschen auf den Mauern direkt an der Rennstrecke sieht, wird deutlich dass Sicherheit zu jener Zeit noch nicht beachtet wurde. Auch die Tatsache, dass die Boxengasse nur durch einen Strich auf der Fahrbahn von Rennen abgetrennt war, ist heute unvorstellbar. Damals war Motorsport noch extrem gefährlich!

Das reine Schwarz-Weiß vom Bild prägt den Titel und wird von einem rot-weißen Banner in oberen Bereich unterstützt. In diesem findet sich der Buchtitel in großen Buchstaben wieder. Das Rot ist dann aber auch noch beim Verlagslogo und als Trennstrich bei dem Untertitel wieder zu finden. Zugleich kann es als Hommage an die Flagge Monaco gesehen werden, denn diese besteht ebenfalls aus den beiden Farben.

Auch die Rallye Monte Carlo findet sich immer wieder im Buch wieder und sorgt für eine gelungene Abwechslung.
Auch die Rallye Monte Carlo findet sich immer wieder im Buch wieder und
sorgt für eine gelungene Abwechslung.

Der Rotton bildet dann den auffälligen Hintergrund im Buchrücken, sowie auf der Rückseite von Monaco Motor Racing. Damit springt einem das Buch auch im Regal sehr gut ins Auge und drängt sich in den Mittelpunkt. Auf der Rückseite finden sich noch zwei weitere Bilder und der Klappentext wieder. Bei diesem wird schnell deutlich, dass der Titel in Deutsch und Englisch umgesetzt wurde.

An der Überschrift Glanz und Drama an der Côte d’Azur wird zudem deutlich, dass nicht nur die packenden Rennen in Fokus von Quinn standen, sondern auch die Menschen und das Treiben neben der Rennstrecke. Hier gaben sich viele Prominente die Ehre und schon eine Aufnahme von Steve McQueen mit einigen Rennfahren gibt darauf einen ersten Einblick.

Nach dem Start ins Buch, bei dem man natürlich sofort wieder tolle Fotografien entdecken kann, kommt zunächst ein einleitender Text zum Vorschein. Dieser stammt von Edward Quinn und ist aus der Jahre 1980. In diesem Text erfährt man, wie sich der Fotograf auf seinen ersten Grand Prix de Monaco vorbereitete und wie der diesen erlebte. Hier wurde er sofort mit einem Unfall konfrontiert, der nur für verwackelte Bilder sorgen sollte. Dennoch nutzte Quinn auch die folgenden Jahre die Möglichkeiten um Aufnahmen zu machen …

Farbfotos sind die absolute Ausnahme, aber die Bilder können auch im Schwarz-Weiß beeindrucken.
Farbfotos sind die absolute Ausnahme, aber die Bilder können auch im Schwarz-Weiß beeindrucken.

Zum Glück für alle Motorsport-Enthusiasten, denn schon die bis hier zu findenden Bilder zeugen von einer großen Kunst des Fotografen für hochinteressante Momente. Wolfgang Frei geht im Editorial dann nochmals auf die damaligen Verhältnisse ein, welche fraglos einmalig waren. Das beste Beispiel ist die Tatsache, dass ein 46-jähriger Juan Manuel Fangio noch einen Grand Prix de Monaco gewinnen konnte. In der heutigen Zeit unvorstellbar.

Das Buch führt den Leser dann in chronologischer Reihenfolge durch die Rennen und Rallyes in Monaco. Dabei startet es jeweils mit einen kurzen, aber dafür sehr prägnanten Einführung ehe den Bildern des Fotografen die große Bühne gehört. Diese werden auch dank der großen Ausführung des Buches immer ausreichend groß abgebildet. Somit kann man viele Details auch noch sehr gut erkennen und die Bildwiedergabe ist exzellent.

Die Menschen stehen immer wieder im Mittelpunkt im Trubel des Rennzirkus.
Die Menschen stehen immer wieder im Mittelpunkt im Trubel des Rennzirkus.

Schon früh kann man hier neben den Szene aus dem Training oder dem Rennen auch die Blicke auf die Menschen entdecken. Um sicherzustellen, dass der Leser auch die damaligen Helden erkennt, sind passende Bildunterschriften wiederzufinden. Auch diese sind zweisprachig ausgeführt und trennen sich dabei deutlich durch die verschiedenen Schriftstile. So sind die deutschen Text normal und die Englischen kursiv.

Als klassisches Coffee-Table-Book macht das Buch ungemein viel Freude und führt die Leser zurück in die Vergangenheit. Die Rennfahrer fuhren noch im Polo-Hemd die Rennen und waren bei Unfällen nur sehr schlecht geschützt. Immer wieder kann man im Buch im übrigen den monegassischen Fürst Rainier von Monaco entdecken. Auch seine Frau Princesse Grace de Monaco findet sich natürlich immer wieder im Fokus von Edward Quinn.

Neben den Monoposto, welche die Spitzenklasse des Motorsport darstellten, sind auch einige Rallye-Wagen zu entdecken. Diese sorgen für eine gute Abwechslung und hier findet sich eine tolle Auswahl an Fahrzeugen wieder, welch heute ausnahmslos echte Klassiker sind. Besonders war auch der Grand Prix de Monaco im Jahr 1952, denn hier standen Sportwagen am Start …

Fazit: Das Buch verbindet auf sehr gelungene Art und Weise die Kunst der Fotografie mit dem Motorsport. Das opulente Maß des Buches trägt dabei unmittelbar zu bei, die vielen Aufnahme einzigartig in Szene zu setzen. Der Streifzug durch 15 Jahre Motor Racing Monaco ist somit in jedem Fall besonders. Durch die vielen Blicke auch abseits der Rennstrecken erhält man einen umfassenden Eindruck der damaligen Zeit.
Der Preis von knapp unter 100 Euro ist sicherlich nicht günstig, aber ist zugleich auch ein Hommage an die Kunst von Edward Quinn. Für echte Fans gibt es zudem noch einen Edition mit Schuber einem limitierten, großformatigen Foto-Print. Damit steigt der Preis auf 148 Euro und das Buch wird zum exklusiven Sammlerstück.

Titel Monaco Motor Racing

Bibliografie:
Titel: Monaco Motor Racing
Autor: Wolfgang Frei
Umfang: 242 Seiten, 278 Fotos und Abbildungen
Format: 298 x 347 mm
Sprache: Deutsch, Englisch
Bindung: Gebunden
Auflage: 09/2022
Preis: 98,–€
ISBN: 978-3-667-12510-1
Bestellbar beim Verlag unter: www.delius-klasing.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Delius Klasing, Edward Quinn
, Marco Rassfeld

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