Alternativ Mobil

Die Geschichte der E-Mobilität von 1881 bis morgen

Die Elektro-Fahrzeuge sind immer präsenter im täglichen Straßenbild und werden weiterhin von der Politik als Luftverbesserer gefördert. Für viele scheint die Technik innovativ und neu zu sein, dabei gab es schon in der Frühzeit der Mobilität Elektro-Fahrzeuge. In einem neuen Buch aus dem Olms Verlag kann man auf die Geschichte blicken, wie man alternativ mobil sein konnte und kann …

Das Buch ist im klassischen Hochformat ausgeführt und kann sofort mit seinem Umfang begeistern. Denn hier erhält man deutlich über 400 Seiten, welche sich mit dem Thema der Elektro-Mobilität auseinandersetzen. Somit ist das Buch auch im Bezug auf das Gewicht ein echter Brocken. Man darf also eine Menge vom Inhalt erwarten …

Der Titel ist dabei sehr dynamisch gestaltet und es lässt sich viel entdecken. In moderner Typo zeigt sich der Buchtitel in Orange, mit einem passendem Stecker am Ende. Weitere Untertitel, die Autoren und der Verlag sind in zurückhaltendem Weiß ebenfalls noch zu finden. Auf einen dunkelblau bis schwarzen Hintergrund kann man dann eine Straße entdecken.

Auf diesem zeigt sich die Entwicklung der Elektro-Fahrzeuge in drei realen Beispielen aus den Jahren 1898, 1920 und 1974. Am präsentesten zeigt sich aber einen stilisierte Karosserie eines bekannten Sportwagens. Dieser ist an eine Ladestation angeschlossen und man scheint die Energie sichtbar gemacht zu haben. Der Orange-Ton findet sich dazu noch als Kontrast am Rand zum Buchrücken wieder.

Auch die Rückseite nutzt das Buch einen ähnlichen Hintergrund sowie die bekannten Farben des Titels. Hier findet man aber dann einen recht umfangreichen Klappentext, der auf den Inhalt des Buches eingeht. Neben ein paar prägnanten Bulletpoints mit den wichtigsten Fakten kann man auch einige, beeindruckende Zahlen wiederfinden. Auf 440 Seiten und mehr als 750 Abbildungen gibt es auch ein Markenverzeichnis, welches über 650 Hersteller katalogisiert.

Das Inhaltsverzeichnis zeigt sich dann schon sehr umfangreich und belegt neben einer großen Abbildungen gleich eine Doppelseite. Leider vermisst man hier ein wenig die Übersichtlichkeit, denn die einzelnen Artikel sind mit einer recht langen Überschrift aufgeführt. So fällt es schwer, schnell das gewünschte Thema wieder zu finden. Der Markenkatalog hingegen fällt mit knapp 160 Seiten aber schon hier beeindruckend aus.

Schnell geht es aber los mit den ersten Artikel rund um das Thema Alternativ Mobil. So startet das Buch mit der Berichtigung der langläufigen Meinung, dass Elektro-Mobilität eine Erfindung der Neuzeit sei. Eine heftige Konkurrenz von unterschiedlichen Antriebskonzepten prägte die ersten Jahre der pferdelosen Mobilität. Und schon damals hatte die Elektro-Mobilität einige Vorteile, welche schon geschickt beworben wurden.

Wie und wann die ersten Fahrzeuge durch elektrische Energie angetrieben wurden findet sich im Anschluss wieder. Das erste Mal, dass ein Fahrzeug durch Elektrizität eigenständig fuhr war schon im Jahr 1881. Ein vom Franzosen Gustave Touré konstruiertes Dreirad wurde auf der Elektrizitätsmesse im Paris erstmals gezeigt. Schon ein Jahr später wurde auch ein Modell von William Edward Ayrton und John Perry in England vorgestellt.

So nutzte man von Beginn an auch die elektrische Energie um Fahrzeuge anzutreiben. Es schien sich für gewisse Anwendungszwecke ideal zu eignen, wobei man damals natürlich noch ein deutlich anderes Verständnis von Mobilität hatte. Doch immer wieder kann man im Text die selben Themen wiederfinden, welche auch heut immer wieder diskutiert werden. So sind unter anderem das Gewicht der Batterien (eigentlich Akkumulatoren) und die Reichweite zwei der Nachteile. Die Wartungsfreundlichkeit und einfache Bedienbarkeit hingegen Beispiele für die Vorteile.

Das Buch macht in jedem Fall deutlich, dass die Geschichte schon reich an Erfahrungen ist und blickt in den einzelnen Artikeln auf viele interessante Themen. So blickt man auch auf weitere Alternativen zum Beispiele die Solarmobile und die Brennstoffzelle. Selbst Exoten wie ehemals illustrierte Atomautos oder die Gasturbine finden sich wieder. Der Fokus liegt aber bewusst in diesem Fall auf den elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.

Aber auch die kritische und heute so wichtige Frage der Klimafreundlichkeit wird immer wieder thematisiert. Wie nachhaltig der Abbau der erforderlich Materialien zu Herstellung einen Elektroautos ist wird dabei ebenso betrachtet wie die noch ungeklärte Entsorgung. Auch die Verwendung von und Erzeugung des notwendigen Stroms spielt hier einen wichtige Rolle. Ebenso die Belastungsfähigkeit des dazu notwendigen Netzes.

Der Markenkatalog sorgt dann für eine umfassende Darstellung aller Hersteller, welche im Laufe der Jahre Modelle im Angebot hatten, welche alternativ mobil machen konnten oder können. Dabei finden sich viele heute unbekannte Hersteller aus der Vergangenheit, aber natürlich auch die aktuellen Modelle wieder. Nach Art eines Lexikons findet man hier viele Fahrzeuge wieder, inklusive einer noch notwendigen Ergänzung mit weiteren Herstellern.

Das Buch bietet dann aber noch mehr. So findet man einen Blick über frühe Wagenbezeichnungen, eine Hall of Fame der wichtigsten Person rund um die alternativen Antriebe und eine Chronologie der Elektro-Mobilität. Im Fazit und Ausblick wagen die Autoren dann auch einen Blick in die Zukunft ehe ein Auszug aus dem aktuellen, deutschen Elektromobilitätsgesetz (EmoG) das Buch endgültig beendet.

Fazit: Das Buch alternativ mobil geht auf das hochaktuelle Thema sehr gewissenhaft und äußerst umfangreich ein. Mit vielen verschiedenen Artikeln blickt man auf die Entwicklung und die Technik. Dabei finden sich, neben dem umfangreichen Texten, auch eine Vielzahl an Abbildungen im Buch wieder. Diese lockern gelungen das Layout auf und dienen natürlich auch als Informationsquelle. Auch andere alternative Antriebe neben der Elektrizität finden sich in der Betrachtung wieder. Das Markenregister ist ein umfassender Katalog mit unzähligen Herstellern der Vergangenheit und Gegenwart.
Zum Preis von knapp unter 70 Euro bekommt man einen umfassenden Blick auf die Geschichte der E-Mobilität. Dieser kann umfangreich kaum sein und wird viele offene Fragen sicher beantworten können. In die Zukunft schauen kann das Buch aber natürlich nicht …

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Olms Verlag, Marco Rassfeld