Das siku-Buch

Kinderzimmerhelden

Viele der Menschen, welche heute zu den sogenannten Automaniacs gehören haben einen Vergangenheit mit Modellautos. Mit diesem spielten vielen in ihren Kinderzimmern und träumten dabei von den diversen Fahrzeugen. Die Modelle von siku waren dabei oftmals die Highlights. Auf diese Kinderzimmerhelden blickt ganz aktuell das siku-Buch aus dem Verlag Delius Klasing …

Im außergewöhnlichen, quadratischen Format kommt das Buch daher und zeigt schon auf dem Titel, was den Leser erwartet. Hier stapeln sich auf einem strahlend weißen Hintergrund einige Modelle von siku. In unterschiedlichen Zuständen kann jedes dieser Fahrzeuge sicher interessante Stories erzählen. Dabei kann man auch gleich die Vielfalt entdecken.

So finden sich hier Modelle wie eine Citroën DS oder ein Volkswagen Bulli mit Pritsche wieder. Dazu kann man aber auch einen Ferrari 288 GTO oder einen Ford Capri entdecken. Sogar einen Ford Transit oder gar einen Oldsmobile Toronado kann das geschulte Auge wiederfinden. Die automobilen Träume waren damals also schon sehr vielfältig und für jeden Geschmack hatte siku etwas im Angebot.

Neben dem sehr gelungenen Spielzeug-Auto-Turm, findet sich auch logischerweise noch der Buchtitel wieder. Dieser nutzt auch das Logo von siku, welches in der aktuellen Form einen prägnanten roten Kreis mit schlichter, weißer Schrift nutzt. Auch der Autor und die Buchreihe sowie der Verlag findet sich noch wieder.

Die Rückseite nimmt die schlichte Gestaltung mit viel Weiß auf und blickt frontal auf einige Krankenwagen. Die Basis ist hier ein klassischer Mercedes-Benz /8, der in diesem Fall gleich fünfmal in verschiedenen Zuständen auf den Betrachter zufährt. Diese Modelle sind ebenso wie die Modelle und das siku-Logo auf dem Titel noch mit einem Glanzlack versehen. Dieser hebt diese Bestandteile nochmals hervor und sorgt für einen Eye-Catcher. Dazu gibt es auch einen Klappentext, der schon auf die zu erwartenden Erinnerungen eingeht.

Durch sechs Dekaden führen die Bilder von Christian Blanck, der schon in der Vergangenheit mit Büchern für Aufmerksamkeit sorgen konnte. Auf seiner Webseite zu Kinderzimmerhelden finden sich weitere Titel und auch weitere Fotos. Exklusiv geht das siku-Buch nun aber auf die Modelle der deutschen Marken aus Lüdenscheid ein. Diese waren und sind besonders und lassen oftmals das Öffnen der Türen und/oder Hauben zu.

Kunstvoll zeigt sich dann der Vor- und auch der Nachsatz des Buches. Hier findet man einen Aufnahme aus der Vogelperspektive mit einen hohen Anzahl an Modellautos wieder, welche durch verschiedenen Überlagerung effektvoll in Szene gesetzt wurde. Dies wirkt fast wie ein kleines Kunstwerk und spiegelt wieder, was den Leser erwartet. Denn die Modelle und die dazu passenden Fotografien stehen im Mittelpunkt des Buches.

Mit dem Inhaltsverzeichnis gibt das siku-Buch dann einen ersten groben Überblick über die Schwerpunkte. Und nach dem Vorwort von Otto F. Wachs, dem Begründer und langjährigem Geschäftsführer der Autostadt in Wolfsburg startet das Buch mit Tatütata. Mit einer gelungen Einstiegs-Seite, welche außergewöhnliche und sehr themenbezogenen Typografie mit vielen Modellen von siku verbindet.

Der Klang der Sirene ist so förmlich auch zu hören und das breite Angebot der Modelle führt vom Käfer über den Passat bis zum Amarok. In diesem Fall finden sich ausschließlich Autos von Volkswagen wieder. Sicher eine Hommage an die Autostadt und den Autor des Vorworts, aber auch sicher beeindruckend für viele Betrachter. Jeder kann hier einen seiner ehemaligen Lieblinge entdecken.

Textlich findet sich in jedem Kapitel eine persönliche Erinnerung wieder, welche mit Anekdoten auf die prägendsten siku-Modelle zurückblickt. Sicher kann sich auch hier der ein oder andere Leser wiederfinden und wird an seine eigene, persönliche Story erinnert. Sei es nun der hier auch abgebildete Unimog als Krankenwagen, oder auch weiteren Modelle. Diese werden nun nach und nach in loser Reihenfolge abgebildet.

Im gesamten Buch bildet dabei ein schlichtes Weiß die Grundlage und rückt so die Modelle in den passenden Fokus. Leider ist dieser nicht immer optimal eingestellt und einige Aufnahmen wirken verschwommen. Aber dies spiegelt auch gleichzeitig die ebenso verschwommene Erinnerung wieder und schmälert die Darstellung so nur geringfügig.

Zu jedem abgebildeten Modell gibt es dazu noch den Namen sowie das Jahr zu entdecken. Dieses erleichtert eine Zuordnung und hilft gegebenenfalls auch der Erinnerung auf die Sprünge. Dabei ist immer wieder auch die Auswahl der Modelle und deren Zustände so unterschiedlich wie möglich. Neben bekannten Fahrzeugen gibt es auch Exoten zu entdecken – hier sei nur mal der Lamborghini Espada als Rennfeuerwehr zu nennen.

Das siku-Buch setzt dann unter dem Titel Mach schnell noch Sport- und Rennwagen-Modelle in Szene. Danach geht es Schön Klassisch zu, ehe unter sikunst die Bilder betont farbenfroh die Modelle in echte (Kunst-)Szenen packt. Auch die Bagger- und Transport-Modelle werden natürlich nicht vergessen. Brumm Sweet Brumm lautet dann der Titel mit einem Blick auf die Vielfalt der Automobile von siku. Zum Schluss folgt noch ein Blick in die Tuning-Werkstatt.

Fazit: Das siku-Buch blickt auf die hohe Vielfalt der Fahrzeug-Modelle aus sechs Jahrzehnten. Die Kinderzimmerhelden werden hier gekonnt fotografisch in Szene gesetzt und kleine Erinnerungen sorgen für weitere Unterhaltung. So lassen sich in dem Buch viele Modelle von Bagger bis Supersportwagen entdecken. Allen gemein ist der bespielte Zustand, der Sammler sicher nicht reizt. Aber durch diese werden die Erinnerungen an die Kindheitstage sicher bei vielen Lesern wieder wach. Der Charme wiegt sich so durch den gesamten Titel und sorgt sicher für den ein oder anderen Schmunzler. Dazu gibt es auch kleine Fakten zu entdecken und eine ausgefallene und zugleich interessante Typografie.
Zum Preis von knapp unter 30 Euro bietet das Buch einen tollen Blick zurück. Sicher in jedem Fall für diejenigen, welche in Ihrer Kindheit mit den kleinen Fahrzeugen über die heimischen Böden brummten. Ein liebenswertes Erlebnis der besonderen „Art“ – dies kann dabei durchaus auch als Kunst verstanden werden.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Delius Klasing, Christian Blanck, Marco Rassfeld