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Fiat 131 Abarth

Zum Start einer neuen Buchreihe erschien bei Giorgio Nada Editore zunächst ein Buch über den Fiat 131 Abarth. Dieses besondere Modell sicherte dem italienischen Hersteller beeindruckende drei Rallye-Weltmeisterschaften und zahlreiche weitere Siege. Dadurch zählt er zu The racing cars that have made history und eröffnet somit auch vollkommen verdient die neue Buch-Reihe.

Dynamisch um's Eck geht der Fiat 131 Abarth auf dem Titel.
Dynamisch um’s Eck geht der
Fiat 131 Abarth auf dem Titel.

Das Buch ist im breiten Hochformat ausgeführt, wie auch schon die Bücher aus der Supercars-Serie. Diese behandelt beeindruckende Supersportwagen und blickten schon auf einige interessante Modelle wie dem Ferrari F40, Lamborghini Countach und den Alfa Romeo 8C. Somit hat sich dieses Format scheinbar im Verlag etabliert und liefert auch eine gelungene Basis.

Unvergessen bleiben auch die Lackierungen, welche der Fiat 131 Abarth während seiner Auftritte im Rallye-Sport trug. Zunächst trat er in Blau-Geld und Olio Fiat-Schriftzüge, dann folgt die Alitalia-Variante mit Grün-Rot auf weißen Lack. Zum Schluss der Werkseinsätze fand sich dann auch das Fiat-Logo sehr präsent auf dem Rallye-Fahrzeug wieder. Dieses Lackierung in Blau-Weiß liefert auch die Vorlage für den Titel des Buches.

Vor den Einsätzen im Rallye-Sport nutzt Fiat den 131 Abarth auch in der Gruppe 5.
Vor den Einsätzen im Rallye-Sport nutzt Fiat den 131 Abarth auch in der Gruppe 5.

Im typischer Rallye-Manier kann man ein um die Ecke driftenden Fiat 131 Abarth entdecken. Das Blau-Weiß der Lackierung fügt sich unmittelbar an das Modell an und stilisiert damit sehr gelungen die Geschwindigkeit. Der Buchtitel ist gleich dem Modell und im großen Buchstaben, ebenfalls in Blau und auch Schwarz bzw. Grau realisiert. Darüber finden sich noch, recht zurückhaltend, der Autor und im unteren Bereich das Verlagslogo wieder.

Im oberen Bereich gibt es dazu noch den Hinweis auf die Buchreihe, welche in diesem Fall ebenfalls im passenden Blau gehalten ist. Schon hier wird auch die zweisprachige Umsetzung des Buches deutlich. Neben dem obligatorischen italienischen Text ist das Buch zugleich auch in Englisch realisiert worden, was eine weitere Gemeinsamkeit mit den Supercars-Titeln darstellt.

Dieses hellblaue Band zieht sich über den Buchrücken bis auf die Rückseite durch. Hier ist der schon auf dem Titel zu findende Dunkelblau-Ton den Hintergrund. Neben vier, leider recht kleinen Bildern findet sich hier noch der Klappentext wieder. Es gibt hier schon erste Informationen dazu, wie es zu dem Einsatz in der Rallye-Szene für den Fiat 131 Abarth überhaupt kommen konnte. Dadurch wird gelungen das Interesse für den weiteren Inhalt des Buches geweckt.

Auf einer Mission befand sich die Fiat-Mannschaft mit dem Einsatz in der Rallye-Weltmeisterschaft.
Auf einer Mission befand sich die Fiat-Mannschaft mit dem Einsatz in der Rallye-Weltmeisterschaft.

Das Buch teilt sich in insgesamt zwölf Kapitel, in denen sich die Geschichte des trentuno erzählen lässt. Das Vorwort startet mit den Erinnerungen von Cesare Fiorio und startet mit den beeindruckenden Worten:

Der Übergang zur 131 war traumatisch, aber auch sehr befriedigend

Cesare Fiorio

Damit meinte der damaligen Teammanager das Verlassen des eingeschlagenen Pfades mit dem Lancia Stratos hin zu einen Großserien-Modell als Basis für ein Rallye-Auto.

So folgt dann auch zunächst ein Blick auf die Serienvariante, welche im Jahr 1974 als Nachfolger der Fiat 124 präsentiert wurde. Im Buch finden sich neben der textlichen Beschreibung auch viele Bilder wieder, in denen die zahlreichen Varianten dem Leser vorgestellt werden. Hiermit erhält man das notwendige Verständnis zu den Entwicklungen hin zum kommenden Rallye-Weltmeister.

Auf den extremen Stratos folgte die brave Limousine – auf den Strecken traf man sich des Öfteren.
Auf den extremen Stratos folgte die brave Limousine – auf den Strecken traf man sich des Öfteren.

Auch auf Basis des Fiat 124 gab es im übrigen schon eine Abarth-Variante, welche auf den Rallye-Strecken eingesetzt wurde. Doch aus dem Schatten des Lancia Stratos kam dieses nie hinaus. Mit dem X1/9 gab es eigentlich schon ein sportliches Nachfolge-Modell, welches im Motorsport schon getestet wurde. Doch die Führung von Fiat wollte eines ihrer Serienmodell im Rallye-Sport sehen und stieß die Entwicklung des Fiat 131 Abarth voran. Hier gab es mit dem 031 auch Modelle nach der Gruppe 5.

Wie diese Entwicklung hin zum Rallye-Fahrzeug und auch der wichtigen Serien-Basis mit 400 notwendigen Homologations-Modellen von statten ging, erfährt man von Sergio Limone. Der Ingenieur realisierte mit dem Fiat 131 Abarth sein erstes von vielen erfolgreichen Motorsport-Modellen für den Fiat-Konzern und teil im Buch seine Erinnerungen. Dabei kann auch wieder die reiche Bebilderung überzeugen und bringt auch technische Zeichnungen zum Vorschein.

Im Test musste sich sowohl die hier abgebildete Straßen-Version als auch de Rallye-Variante beweisen.
Im Test musste sich sowohl die hier abgebildete Straßen-Version
als auch de Rallye-Variante beweisen.

Das Buch nutzt dann die weiteren Kapiteln um die Ereignisse der einzelnen Saisons, in denen der trentuno im Einsatz war, zu dokumentieren. So gibt es textlich immer einen kurzen Abriss der Rallyes, in denen das Modell am Start stand. Unmittelbar dahinter folgen die Erinnerungen von unterschiedlichen Menschen, welche an den Einsätzen beteiligt waren. Diese werden dazu kurz porträtiert und kommen dann in Zitat-Form zu ihrem eigenen Wort.

Dazu gibt es noch Informationen zu dem Diesel Marathon am dem Fiat mit einem 131 teilnahm. Auch diese Modelle wurden von Abarth für den London-Sydney Marathon vorbereitet, auch wenn hier ein nur 72 PS starker Diesel-Motor zum Einsatz kommen sollte. Und auch die Zeit in denen der Fiat 131 Abarth nicht mehr offiziell von Fiat eingesetzt wurde, werden im Buch noch dargestellt.

Zu dem Serienmodell findet sich dann noch umfangreiche Test des Fiat 131 Abarth wieder. Die Quattroruote testete sowohl die Serien-Version und auch die Rallye-Variante und beschrieb hierbei sogar die idealen Drifts. Ein tolles Zeit-Dokument, welche auch im italienischen Original abgebildet wird. Zum Abschluss findet sich dann noch eine Überblick über die Erfolge, welche der Fiat von 1975 bis 1983 einfahren konnte.

Fazit: Als Startschuss zu einer Buchreihe über die Rennwagen, welche Geschichte schrieben legt das Buch über den Fiat 131 Abarth einen gelungenen Start hin. Das Buch lebt von seiner reichen Bebilderung und auch den persönlichen Erinnerungen von Menschen, welche am Erfolg beteiligt waren. So erhält der Leser echte Anekdoten aus erster Hand und kann die Geschichte eines dreimaligen Rallye-Weltmeisters verfolgen. Die Abbildungen sind dazu fast ausnahmslos zeitgenössisch und spiegeln damit auch ideal die jeweilige Zeit wieder.
Zum Preis von 44 Euro gibt es einen umgewöhnlichen Blick auf den Abarth, der auf einer einfachen Limousine basierte. Die Verbindung zum für jeden käuflichen Fiat 131 war perfekt. Für Rallye-Fans ein Muss und auch jeder Automaniac wird das Buch sicher sehr mögen!

Bibliografie:
Titel: Fiat 131 Abarth
Autor: Franco Carmignani
Umfang: 144 Seiten, 103 Schwarz-Weiß- und 144 Farb-Abbildungen
Format: 243 x 270 mm
Sprache: Englisch, Italienisch
Bindung: Hardcover
Auflage: 09/2022
Preis: 44,– €
ISBN-Nr.: 978-88-7911-863-7
Bestellbar beim Verlag unter:
www.giorgionadaeditore.it

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Giorgio Nada Editore, Stellantis, Marco Rassfeld

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