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Ferrari Testarossa

Die Supercars-Reihe von Giorgio Nada Editore wird mit dem nunmehr vierten Titel erweitert. Wieder steht ein Modell aus Italien hierbei im Fokus, aber sicher wird niemand Argumente gegen den Ferrari Testarossa finden. Dieser war und ist ein interessanter Sportwagen, der im Angebot von Ferrari die Spitzenposition inne hatte. Dabei führte er Ferrari auch mit einem ungewöhnlichen Design in die 90er Jahre und war ein Erfolg.

Reduziert zeigt sich auch der vierte Titel der Buchserie.
Reduziert zeigt sich auch der vierte Titel der Buchserie.

Das Buch zeigt sich im gewohnten Umfeld im klassischen Hochformat, wie schon die Vorgänger-Titel über den Ferrari F40, Lamborghini Countach und den Alfa Romeo 8C. Wie der letzte Titel verfügt auch das Buch über den Ferrari Testarossa über einen Schutzumschlag, dieser war bei den ersten beiden Bücher noch nicht vorhanden.

Auch optisch gliedert sich das Buch ideal ein und setzt auf ein tiefes Schwarz und eine Front-Aufnahme des Ferrari Testarossa. Dieser zeigt sich im klassischen Ferrari-Rot und scheint durch den hohen Kontrast förmlich zu strahlen. Auch die Typografie mit dem großen und prägnanten Buchstaben im oberen Bereich ähnelt den anderen Titel. Somit ergibt sich es sehr gelungenes Gesamtbild der Buchserie.

Dieses setzt sich auch auf dem Buchrücken und der Rückseite des Buches fort. So findet sich auf dem Rücken mit dem Namen der Serie, dem Buchtitel und dem Autor alle notwendigen Informationen wieder. Dazu gesellt sich auch noch das Logo von Verlag und gemeinsam machen die Bücher einen tollen Eindruck im Regal. Auf der Rückseite findet sich auch hier eine kleine Seitenaufnahme des Supercars wieder, welches im Buch vorgestellt wird.

Der Ferrari Testarossa war zu seiner Zeit einer der schnellsten Sportwagen der Welt.
Der Ferrari Testarossa war zu seiner Zeit einer der schnellsten Sportwagen der Welt.

Kenner werden dabei schnell feststellen, dass die hier abgebildeten Felgen und auch die angepasste Front die erste Weiterentwicklung in Form des Ferrari 512 TR abgebildet wurde. Dieser ist ebenso wie der spätere F512 M auch Bestandteil des Buches, denn es wahren eher Facelifts als komplett neue Modelle. Auch die Klappentexte gehen auf die diese Tatsache ein und legen schon weitere Inhalte offen.

Bei Aufschlagen kann man auf der vorderen Klappe vom Schutzumschlag noch eine kurze Vita des Autors entdecken. Dieser war im übrigen auch schon für den Titel über den Ferrari F40 verantwortlich. Die Nähe zum Ferrari Testarossa ist natürlich gegeben, aber auch weitere Titel über Alfa Romeo und Fiat-Modelle sind schon im gleichen Verlag von Gaetano Derosa veröffentlicht worden.

Die Weiterentwicklung mit neuen Modell-Namen finden sich auch im Buch gut dokumentiert wieder.
Die Weiterentwicklung mit neuen Modell-Namen finden sich auch im Buch gut dokumentiert wieder.

Im Buch selbst landet man dann schnell beim Inhaltsverzeichnis, welches in zwei Sprachen umgesetzt wurde. Dieses gilt für alle bisher erhältlichen Titel der Serie, in denen neben dem englischen auch jeweils der italienische Text wieder zu finden ist. Diese werden im gesamten Buch durch Spalten deutlich voneinander getrennt, so dass man sich problemlos orientieren kann.

In zehn Kapiteln wird nun die Geschichte des Ferrari Testarossa erzählt und dabei gibt es durchaus einiges zu entdecken. Um die damalige Zeit dem Leser bewusst zu machen, gibt das erste Kapitel einen Rückblick auf das Jahr 1984. Hierbei finden sich neben den Hinweis auf die olympischen Spiele in Sarajevo und Los Angeles auch die Veröffentlich des Songs „Born in the USA“ von Bruce Springsteen wieder. Durch die Berücksichtigung einiger, italienischer Stories wird man an die Herkunft des Titels erinnert.

Dann geht der Blick im nächsten Kapitel aber zurück in die Vergangenheit. Schon deutlich von dem Jahr 1984 gab es nämlich einen Ferrari Testa Rossa, in diesem Fall noch getrennt geschrieben. Dieser Rennwagen wird hier als Anti-Maserati angekündigt, schließlich sollte er die Übermacht derer Modellen auf der Rennstrecke brechen. Und das gelang auch durchaus erfolgreich und nicht nur der 250 Testa Rossa aus dem Jahr 1957 wird hier vorgestellt, sondern auch seine Vorgänger und Nachfolger.

Der Blick durch die italienischen Presse auf den neuen Ferrari Testarossa war überschwenglich.
Der Blick durch die italienischen Presse auf den neuen Ferrari Testarossa war überschwenglich.

Die Texte werden hierbei durch eine Vielzahl an Bildern unterstützt, von denen sich einige zeitgenössisch zeigen. Somit kann der Leser sich auf einen echte Reise in die Vergangenheit bis in die 1950er Jahren freuen. Charakteristisch und namensgebend waren im übrigen die roten Zylinderköpfe der Motoren. Bis ins Jahr 1961 geht die Geschichte der Renn-Testa Rossa, auch wenn der Namen später wieder eingekürzt wird.

Als Vorgänger für die straßentauglichen Ferrari Testarossa dürfen auch die Berlinetta Boxer-Modelle nicht fehlen. Diese werden in dem folgenden Kapitel vorgestellt und sind bis heute auch echte Auto-Ikonen. Mit diesen führte Ferrari die Mittelmotoren in ihren Spitzenmodellen ein und setzte auf einen V12-Motor. Berlinetta Boxer wurden die Modelle zwar genannt aber streng genommen handelt es sich bei Motor nicht um einen Boxer-Motor, sondern um einen V12 mit 180°-Winkel.

Der Mythos war eine brillantes Concept Car auf Basis des Ferrari Testarossa.
Der Mythos war eine brillantes Concept Car auf Basis des Ferrari Testarossa.

Die Modelle waren ein echter Paukenschlag und waren auch optische deutlich moderner als die bisherigen Modelle von Ferrari. Der Leser kann die Entwicklung bis zum 512 BBi verfolgen und erhält auch hier wieder gelungene Aufnahmen sowie technische Durchzeichnungen. Doch dann folgt mit dem nunmehr vierten Kapitel der Blick auf den Ferrari Testarossa. Die Überschrift Seductive Innovation sagt dabei schon einige aus …

Denn abermals gelang es Ferrari in Zusammenarbeit mit Pininfarina einen modernen und attraktiven Sportwagen zu realisieren. Das Kapitel geht umfassend auf das Modell ein und dokumentiert dazu auch alle Anpassungen, welche im Laufe der Zeit erfolgten. Besonders charismatisch ist der Ur-Entwurf mit seinem hochgelegtem Außenspiegel und den Felgen mit einer Zentralmutter.

Das Buch geht dann im nächsten Kapitel auch umfassend auf die Technik im Ferrari Testarossa ein, welcher als Motor auf eine Weiterentwicklung des V12 aus dem BB setzte, aber generell deutlich modernisiert wurde. Mit 390 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 290 kn/h war der Testarossa kaum zu schlagen. Beide Facelift-Modelle 512 TR und F512 M werden dann ebenfalls noch vorgestellt. Dann folgt ein Blick auf die Berichte in der italienischen Presse und die Vorstellung der exklusiven Spider-Versionen und auch des Concept Cars Mythos.

Fazit: Fraglos ist der Ferrari Testarossa ein wichtiges Modell aus der Geschichte von Ferrari. Als echtes Supercar ist die Erweiterung diese Buchserie um diese Modell gut nachvollziehbar. Es gelingt dem Buch eine umfassende Darstellung mit vielen Details und eine großen Anzahl an Bildern zu realisieren. Dabei dürfte die Darstellung der Werks-Testarossa sehr komplett sein und auch umfangreiche technische Daten finden sich im Buch wieder. Diese werden jeweils unterstützt durch interessante Durchsicht-Zeichnungen, welche einen tollen Blick unter das Blechkleid zulassen.
Für 44 Euro erhält man eine umfassende Dokumentation des Ferrari Testarossa, Diese reiht sich zudem in die Reihe der schon bestehenden Titel der Supercars-Serie sehr gelungen ein und sorgt hier für eine tolle Ergänzung. Für Freunde italienischer Sportwagen und vor allem den vielen Ferraristi kann dieser Titel bedenkenlos empfohlen werden.

Titel – Ferrari Testarossa

Bibliografie:
Titel: Supercars – Ferrari Testarossa
Autor: Gaetano Derosa
Umfang: 168 Seiten, hunderte Schwarz-Weiß- und Farb-Abbildungen
Format: 243 x 270 mm
Sprache: Englisch, Italienisch
Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag
Auflage: 10/2023
Preis: 44,– €
ISBN-Nr.: 978-88-7911-922-1
Bestellbar beim Verlag unter:
www.giorgionadaeditore.it

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Giorgio Nada Editore, Bonhams, Marco Rassfeld

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