Bertha macht’s!

MOSAIK 591

Die Welt der Comics ist bekanntermaßen eine besonders bunte Welt. Mosaik ist eines der ältesten und bis heute erfolgreichsten Hefte aus deutscher Produktion. Die neuste Nummer 591 beschäftigt sich mit der Geschichte zu erste Fahrt mit einem Automobil. Kenner wissen was mit dem Titel Bertha macht’s! gemeint sein kann …

Im guter Tradition kommt auch die neuste Nummer im kompakten Format daher. Damit ist eine extrem gute Handlichkeit gewährleistet und man kann die Geschichte in jeder Lebenslage genießen – jedem das Seine. Auf dem Titel findet man eine durchaus dynamische Zeichnung, welche den Benz Patent-Motorwagen Typ 1 zeigt.

Mit diesem wagte sich Bertha Benz, die Frau von Erfinder Carl Benz auf eine abenteuerliche Fahrt. Damit überzeugte sie die skeptischen Mitmenschen von den Möglichkeiten des pferdelosen Wagens. Bertha macht’s! ist also Teil der wahren Geschichte, wobei hier die Comic-Helden Abrax und Brabrax neben Bertha sitzen und nicht, wie in der Realität, ihre beiden Söhne Eugen und Richard.

Die Geschichte bindet die Helden des Comic-Reihe also unmittelbar mit ein und fesselt die Leser somit in eine spannende Geschichte. Diese startet mit einem Bild von Mannheimer Marktplatz, der sich durch das Alte Rathaus und St. Sebastian sowie dem Marktplatzbrunnen eng an der Realität anlehnt. Dadurch wird sofort der Anspruch unterstrichen eine wahre Geschichte zu erzählen.

Nachdem die Abrafaxe die Szene betreten haben, helfen sie Carl Benz den ungewöhnlichen Wagen in seine Werkstatt zu bringen. Da erwartet sie schon seine Frau Bertha und die vier Kinder. Ermutigt durch den Einfluss der Helden nimmt Bertha sich ein Herz und macht sich auf eine Fahrt ins etwa 100 Kilometer entfernte Pforzheim.

Die Umstände waren im (echten) Jahr 1888 natürlich noch nicht für die neuartigen, selbstfahrenden Automobile ausgelegt. Bis Bertha macht’s! vollendet ist, erleben die drei Pioniere einige besondere Momente. Über die echten Umstände ist nicht allzu viel bekannt, aber die Story gibt diese nachvollziehbar und realitätsnah wieder.

Dabei können die toll gestalteten Zeichnungen immer wieder voll überzeugen und zeigen auch viele Details. So gibt es vor allem bei den Städten, welche Bertha und zwei der Abrafaxe durchreisen Vieles gerade im Hintergrund zu entdecken. Zudem steht auch die laufende Entwicklung des Fahrzeugs durch die verschiedenen Probleme durchaus im Mittelpunkt.

Wie liebevoll die Zeichnungen und die Story realisiert wurde, kann man auch durch weiterführende Informationen über das magische Auge erhalten. Dieses findet sich auf einigen Seiten wieder und kleinere Filme werden dann auf dem Comic gezeigt und liefern passende Ergänzungen und Details. Ein gelungene, interaktive Erweiterung des reinen Comics.

Bertha macht’s! nutzt von den 52 Seiten gleich 34 Seiten aus und lässt dabei noch Platz für weitere Themen und Artikel in der Mitte vom Magazin. So findet man hier interessante Infos zum langen 19. Jahrhundert, über Alessandro Volto, Bertha Benz und noch mehr. Eine tolle Mischung mit einer geballten Portion Wissen sorgen so dafür, dass die Geschichte für Leser jeden Alters interessant bleiben.

Fazit: Die reale Geschichte in einem Comic zu erzählen ist eine Herausforderung und eine Chance zugleich. Mit Mosaik 591 nimmt sich das deutsche Comic-Magazin Nummer 1 nun die erste Automobil-Fahrt vor. Bertha Benz fuhr mit der Erfindung ihres Mannes Carl von Mannheim von Pforzheim und bewies die Möglichkeiten, die das neue Gefährt so mit sich bringen konnte. Die tollen Szenen und durchweg gelungenen Zeichnungen bilden einen einmaligen Rahmen. Die Story hält sich dabei eng an die bekannten Wahrheiten und bringt ein Stück Automobil-Geschichte zu den Lesern jeden Alters.
Zum Preis von günstigen 3,65€ sollten hier auch die Automaniacs mal einen Blick auf die neuste Nummer der Mosaik werfen. Die kompakten und zugleich glaubhaften und einmalig gestaltete Darstellung der automobilen Anfänge sorgt für viel Freude. Für Comic-Fans ist das Magazin eh schon fester Bestandteil!

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, Marco Rassfeld