AMG – bei diesen drei Buchstaben schlagen die Herzen der sportlichen Mercedes-Fans unweigerlich höher. Inzwischen kann AMG auf eine 50jährige Tradition zurückblicken und in dieser Zeit ist natürlich eigenes passiert. Die Motor Presse lässt die Geschichte im Rahmen der edel ausgeführten auto motor und sport Edition im hochwertigem Magazin.Rahmen Revue passieren und der Leser bekommt neben den zeitgenössischen Berichten auch neuen Lesestoff.
Auch bei der neusten Ausgabe aus der Edition haben sich die Macher etwas besonderes einfallen lassen. So werden als Hingucker zwei Modelle aus der Vergangenheit und der Zukunft fotografisch gekonnt in Szene gesetzt um zunächst die Aufmerksamkeit zu steigern. Gegenüber den üblichen Titel, die im Bereich Motor im Zeitschriften-Regal zu finden sind kann die reine Schlichtheit schnell überzeugen und vor allem sich abheben. Um die Aufmerksamkeit noch weiter zu erhöhen schimmert der Titel in Metallic-Tönen und als Kontrast ist die Rückseite matt und mit einer groben Haptik ausgeführt. So erhält der Leser spätestens beim ersten Kontakt einen gewollten Aha-Effekt.
Nach dem Editorial von Ralph Alex zeigt sich im Inhaltsverzeichnis die Übersicht aller Themen, die den Leser auf den über 170 Seiten erwarten und zeigt auch schon mit einigen Bildern wichtige Fahrzeuge aus der Historie von AMG. Der Start obliegt dann dem frisch auf der IAA enthüllten, neuen Hypercar von Mercedes-AMG, dem Projekt One. Hiermit verkleidet Mercedes-AMG im Prinzip die aktuelle Formel 1-Technik mit einer straßentauglichen Hülle. So kann der verbaute 1,6-Liter große V6 Benzinmotor mit einer erstaunlichen Maximal-Drehzahl von 11.000 U/min aufwarten. Aufgrund der Haltbarkeit verzichtete man auf die letzten 2.500 Umdrehungen. Dazu kommen noch vier Elektromotoren zum Einsatz, so dass die Gesamtleistung bei über 1.000 PS liegen soll. Die Höchstgeschwindigkeit soll im Bereich von über 350 km/h liegen. Somit hat sich Mercedes-AMG das größte Geschenk selbst gemacht und für das Sonderheft zeigt sich zum Start ein idealer und absolut aktueller Bericht mit einem Blick in die Zukunft.
Ein folgt ein interessantes Interview mit Hans-Werner Aufrecht, einer der Gründer von AMG und Thomas Moers, der aktuelle Geschäftsführer und anschließend wird der Standort in Affalterbach vorgestellt an dem AMG seit 1976 zu finden ist. Natürlich hat sich mit der Zeit hier einiges getan. Dann folgen Impressionen mit vier Modellen aus der Historie vom AMG die ihren Teil zur erfolgreichen Geschichte beigetragen haben. Konkret finden sich hier der klassische 450 SL 6.0, der Baby-Benz im Trainingsanzug 190 E 3.2, der extreme CLK 63 Black Series und neue S 63 4matic+. Wie immer liefert das Heft auch einen Blick zurück auf zeitgenössische Berichte aus den Magazinen der Motor Presse. Hier taucht AMG zu ersten Mal 1969 auf, in Form eines Test mit einem getunten W114. Dann folgt eine tolle Ausklappseiten, auf der man die Produktion eines C 63 nachvollziehen kann und zudem noch erfährt welche Berichte es nicht in die Sonderausgabe geschafft haben sowie vier exklusive Exoten von AMG. Der nächste Test stammt aus dem Jahr 1971 und zeigt den 300 SEL 6.3 AMG, bei dem die Leistung um stattliche 70 PS gesteigert werden konnte. Mit diesem Modell feierte AMG bei den 24 Stunden von Spa im gleichen Jahr einen viel beachteten zweiten Platz und heute ist dieser Rennwagen zumeist als Rote Sau bekannt. Den 420 PS starken Rennwagen konnte die auto motor und sport im Folgejahr auf dem Hockenheimring testen. 1973 testete man den nächsten W114, in diesem Fall den neuen 280 E, der wie selbstverständlich auch von AMG getunt wurde. Heute würde man vermutlich von Veredeln oder Optimieren sprechen. Auch von dem W123 machte man in Affalterbach nicht Halt und holte 205 PS aus den 2,8-Liter-Motor vom Spitzenmodell. Diese wurde im Jahr 1978 getestet und hatte bei der Optik auch schon erste, zarte Anpassungen zu bieten. Zurück ins Heute entführt dann ein Porträt über eine Motorenbauerin bei AMG.
In den 80er Jahren wurde das Tuning-Geschäft dann immer lukrativer und so konnte man 1984 das optimierte S-Klasse-Coupé im Test entdecken. Damals trug das Modell noch den Namen SEC und konnte neben eine gesteigerten Leistung von 340 PS auch mit einem opulente Karosserie-Kit aufwarten. Aus dem Reisecoupé wurde so ein echter Sportwagen. Den selben V8-Motor mit 5 Liter Hubraum setzte man auch in den W124 ein, lange bevor Mercedes selbst über den 500 E nachdachte. Und auch der 560 SEL musste dran glauben und hier konnte die Kraft sogar um weitere 20 PS noch gesteigert werden. Mit einer komfortablen Luxus-Limousine hatte der Wagen allerdings nicht mehr all zuviel zu tun. Dann kann der Hammer – so taufte die US-amerikanische Presse den W124 mit 6-Liter-V8-Motor. Die auto motor und sport Edition blickt zurück auf den Test eines Coupés aus dem Jahr 1988 und legt auch die damaligen Verhältnisse direkt dar. So kostete der 300 CE 6.0 32 V stattliche 335.550 DM, für knapp 100.000 DM weniger bekam man schon einen Ferrari Testarossa. Die Verbundenheit mit dem Motorsport und die immer deutlichere Nähe zum Hersteller Mercedes-Benz verdeutlicht dann der 190 E 2.5-16 Evolution mit AMG Powerpack. Die Käufer des zur Homologation für die DTM gebauten Mercedes konnten eine Leistungsspritze von 30 PS von AMG erhalten, so sie den ein Kreuzchen bei dem Ausstattungspaket gemacht hatten. Dieses besondere Modell zeigt ein Test aus dem Jahr 1989. Ein Jahr später konnte man dann den 500 SL 6.0/32 von AMG im Test bestaunen, der seinem Serienkollegen in vielen Belangen überlegen war.
Dann kam ab Oktober 1990 ein entscheidene Wende bei AMG in Gang, denn man hatte einen offiziellen Kooperationsvertrag mit Mercedes-Benz abgeschlossen. Das erste Modell aus dieser Verbindung war der Mercedes-Benz C 36 AMG aus dem Jahr 1993. Hier darf natürlich auch nicht der entsprechende, zeitgenössisches Test fehlen. Dazu kann man noch den E 50 AMG von 1996 im Fahrbericht und den exklusiven SL 73 AMG von 1999 im Test entdecken. Beim SL 73 AMG war sogar die Aufhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung möglich und machten den SL glatte 300 km/h schnell. Dabei begrenzen den 525 PS starken SL 73 AMG sogar einzig seine freigegebenen Reifen, die nur bis 300 km/h zugelassen waren. Ansonsten wären sicher 320 km/h möglich. Aber auch bei der Basis war nun fortan fast immer ein AMG-Modell zu bekommen, so auch von der neuen C-Klasse in Form des C 32 AMG aus dem Jahr 2001. Mit dem E 55 AMG konnte AMG dann wieder für viel Aufmerksamkeit sorgen, denn mit 476 PS in einer E-Klasse, die typischerweise als Taxi unterwegs rechneten die Wenigsten. Mit dem Mercedes HWA A 32 Kompressor findet man sogar ein Fahrbericht über ein echtes Einzelstück wieder. Aber 354 PS in einer A-Klasse der ersten Generation waren die Serienchancen dann doch wohl zu gering. Einer der extremsten Modelle von AMG ist der limitierte CLK DTM AMG aus dem Jahr 2004, der mit direkten Anleihen von der Rennstrecken ausgestattet wurde. 2007 hatte dann auch die C-Klasse einen V8-Motor unter der Haube und konnte sich auf die Leistung von 457 PS verlassen. Mit den Black Series-Modelle schuf man dann fahrdynamisch extrem potente Automobile und der SL 65 AMG Black Series zeigte in einem Test von 2009 sein Können. Dann folgte 2010 mit dem SLS AMG ein erstes Modell, welches nur mit AMG-Signet verkauft wurde und in einer gehobeneren Liga spielte. Der Kampf gegen die Kollegen aus Zuffenhausen war nun endgültig eröffnet. Doch auch vor dem Einsatz von AMG-Technologie im einem der urigsten Modelle von Mercedes-Benz scheute man sich nicht und so entstand der G 65 AMG. Dieser wurde 2012 von der auto motor und sport getestet. Ein weiteres Porträt blickt dann auf Gustavo Estrada, der für die Aerodynamik der schnellen Mercedes mitverantwortlich ist.
Das man aber auch immer mit der Zeit ging zeigt auch noch der relativ frische Fahrbericht aus dem jähr 2012, der die elektrifizierte Variante des SLS, den SLS AMG E-Cell zeigt. Dieser ging nur ein Jahr später als SLS AMG electric drive wirklich In Serie. Ebenfalls 2013 betritt dann die neue A-Klasse die Bühne und wird auch als A 45 AMG angeboten. Tolle Impressionen aus dem gleichen Jahr zeigen den Kompakten gemeinsam mit dem C 63 Edition 507, dem E 63 S und dem SLS Black Series. Ein Kurztest zeigte im Jahr 2015 dann den C 450 AMG T und im selben Jahr kam der neuen Sportwagen mit dem schlichten Namen GT auf den Markt. Dieser wurde nun klar als direkter Konkurrent zum Porsche 911 gesehen und zeigte sein Können auch in einem Test. Ein wichtiger Bestandteil der Formel 1-Szene sind die Safety Cars von denen gleich vier Modelle 2016 für beeindruckende Impressionen in der auto motor und sport zusammenkamen. Seit 1996 stammen die Safety Cars von AMG und man kann hier gleich fünf Modelle bestaunen. Ein Test aus 2016 bringt den neuen Mercedes-AMG C 63 S Coupé mit seinem Urahn, dem 300 CE 6.0 32 V zusammen und liefert einen tollen Vergleich der beiden Fahrzeuge. Ein weiteres Porträt gibt dann Einblick die Elektronik und die Ingenieure. Die Verbindung von AMG zum Motorsport wird mit einige tollen, kurzen Geschichten aufgearbeitet und liefert die wohl wichtigsten Ergebnisse aus aus über 50 Jahren Motorsport. Die letzten Impressionen stammen dann von der Nordschleife des Nürburgrings, auf der sich Bernd Schneider mit dem SLS Black Series und dem GT R trafen. Der endgültig Abschluss des prallvollen Sonderheftes liefert dann ein Essay mit tollen Erinnerungen.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motor Presse, Marco Rassfeld
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