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Buch – Mercedes-Benz G-Klasse

Der Off-Road-Klassiker mit Stern – ein passenderen Untertitel kann es für ein Buch über die G-Klasse vermutlich kaum geben. So nutzt eine neues Buch aus dem Heel-Verlag eben jenen Titel und nutzt die Fachkompetenz von Jörg Sand als Autor, der schon einige Bücher zur G-Klasse veröffentlicht hat. Durch die Anfang 2018 neu vorgestellte Generation W 463 A scheint der Zeitpunkt günstig für eine aktuelle Aufarbeitung.

Eine dynamische Aufnahme aus dem Gelände ziert den Titel.

Das im klassische Hochformat umgesetzte Buch kommt optisch unaufgeregt daher. Erfreulich ist, dass der Titel im Stil der anderen erhältlichen Bücher des Verlages über Mercedes-Benz umgesetzt ist. So findet sich eine vollfomatige Aufnahme einer aktuelle G-Klasse auf dem Buchtitel. Dabei findet die dynamische Fahraufnahme wie selbstverständlich im Gelände statt. Dazu kommt noch der Buchtitel – veredelt mit einer partiellen Lackierung und der Untertitel im einem blauen Rahmen. Zudem findet sich nur noch der Hinweis auf den Autor und den Verlag wieder. Auf der Rückseite zeigt sich die G-Klasse dann gleich mit drei weiteren Bildern aus unterschiedlichen Generation im Einsatz, auch diese werden durch eine Glazlackierung noch hervorgehoben. Dazu ein Klappentext, der die potentiellen Käufer darauf hinweist, dass es sich auch durch die Vorstellung der neusten Generation der G-Klasse um ein aktualisierte Ausgabe des Buches handelt. Dieser so gestaltete Schutzumschlag enthält auf der vorderen Klappen noch ein kurzes Porträt des Autors und auf der hinteren weitere Buchempfehlungen. Das Buch selbst ist wie bei Heel gewohnt klassisch mit schwarzen, feinen Leinen und silberner Heißfolierung des Titel umgesetzt.

Ein Blick in die Entwicklung zeigt unter anderem einige interessante Skizzen.

Das erste Bilder auf dem Vorsatz kommt dann nach dem Aufschlagen gleich sehr präsent daher, denn schließlich wird es vollformatig abgebildet. Dabei zu erkennen ist ein neues Modell, erneut im Geländeeinsatz. Weitere Bilder zeigen die G-Klasse im Wasser und im tiefen Sand, jeweils ebenfalls in ihrem Element. Dann folgt das Inhaltsverzeichnis, welches die Gliederung des Buches darlegt. Neben Vorwort und Anhang finden sich in neun Kapitel viele Informationen zur G-Klasse wieder.
Das Vorwort von Autor blickt dann zunächst auf die Entstehung der Beziehung zur G-Klasse und die Faszination welche das Modell von Anbeginn bis heute ausmacht. Auch wenn eine wenig der Ursprünglichkeit mit den Jahren verloren gegangen ist.
Das erste Kapitel folgt dann direkt mit dem Titel Historie und Entwicklung eines Klassikers. Der doppelseitige Kapiteleinstieg zeigt sich optische gelungen mit eine Zeichnungen, die bei der Entstehung des Ur-G angefertigt wurde. Doch das Buch setzt dann noch früher an und blickt auf die ersten Allrad-Modelle von Daimler und Benz aus den frühen 1900er Jahren. Auch die Allrad-Modelle, welche bis zum Erscheinen der G-Klasse im Portfolio von Mercedes-Benz standen finden sich wieder. Recht schnell handelt das Buch dann aber wieder von der G-Klasse und blickt sowohl textlich als auch mit vielen Bilder auf die Entwicklung des Geländewagen zurück. Hier finden sich neben weiteren Skizzen auch Bilder von den Versuchsfahrten oder aus der späteren Produktion. Selbst die Studie Ener-G-Force aus dem Jahr 2011 findet sich wieder, schließlich wurde das G direkt zitiert und einige Fans waren geschockt.

Die Vielfalt des Geländewagens zeigt sich in vielen Punkten.

Die Baureihen der G-Klasse stehen dann im Fokus des folgenden Kapitel und hilft zunächst bei der Orientierung in der langen Modellgeschichte der G-Klasse. Zu jeder Modellgeneration und jedem Modelljahr finden sich die wichtigsten Informationen wieder. Die erste Version W 460 erschien erstmals 1979 und lief, optisch nur in einigen Feinheiten unverändert bis 2018. Dabei nutzte Mercedes-Benz aber auch noch die Nummern W 461 und W 463 um das Modelle zu diversifizieren. Und auch der W 462 wurde genutzt, allerdings vor allem um die nicht im österreichischen Graz produzierten Modelle zu unterscheiden. So wurde die G-Klasse auch für die französische Armee als Peugeot gebaut und auch in Griechenland liefen Modelle der G-Klasse vom Band für das hiesige Militär und dem von Zypern. Die neuste Baureihe W 463 A war dann optisch und technisch stärker aktualisiert als bisher und vollzieht des Spagat zum Boulevard-Cruiser immer mehr.
In all den Jahren war die G-Klasse schon immer sehr Variantenreich – Motoren und Aufbauten gab es eigentlich für jeden Anwendungszweck und bilden die Basis zum dritten Kapitel. Hier finden sich alle Motoren wieder, nach Hubraum sortiert, die in der G-Klasse zum Einsatz kamen. Vom Exoten 200 GD, der nur in Italien erhältlich war bis zum Zwölfzylinder im G 65 bzw, G 650 Maybach reichte die Palette über alle Jahre – mehr als beeindruckend. Bei den Aufbauvarianten finden sich neben dem klassischen Kurz- und Langaufbau auch noch das Cabrio wieder. Aber auch Kastenwagen, Pick-Up oder 6×6 waren verfügbar und viele Bilder belegen die hohe Vielfalt. Auch die speziellen Anforderungen des internationalen Militärs sorgten hier immer wieder für besondere Modelle.

Auch die hochkomplexe Technik der G-Klasse wird beschrieben.

Die Technik der G-Klasse zeigt gleich zu Beginn einen Blick auf die elektrische Steuerung der Differenzialsperre. Gerade mit den Sperren war die G-Klasse im Gelände kaum aufzuhalten und konnte fast jedes Hindernis hinter sich lassen. Natürlich war diese Steuerung 1979 noch nicht elektrisch möglich und erfolgte zunächst über einen mechanischen Hebel. Weitere Details hierzu und zahlreichen, weiteren technischen Komponenten finden sich im diesem Kapitel wieder. Auch die verwendeten Reifen und Felgen finden sich hier wieder.
Wer es denn noch ein wenig exklusiver mochte, nutzte das zu Beginn noch belächelte Tuning. Mit Tuning und Sport haben bei dem Geländewagen wohl nur Eingeweihte gerechnet. Der heute integrierte Tuner AMG hatte aber schon 1981 ein erstes Angebot für den G parat und die heute erhältlichen Versionen liefern neben beeindruckenden Leistungsparametern oft auch erstaunliche Absatzzahlen. Das Kapitel zeigt auch weitere Tuner und deren Anpassungen an den Geländewagen-Evergreen. Dabei lassen sich auch im Bild einige interessante Fahrzeuge entdecken, die manchmal kaum als G-Klasse zu erkennen sind. Auch einige Tipps zum Do-it-Yourself-Tuning finden sich noch wieder. Auch im Motorsport konnte der G einige Erfolge einfahren und ist aufgrund seiner Fähigkeiten in der Rallye Raid-Szene bekannt und angesehen. Seinen größten Erfolg feierte das Fahrzeug aber sicher im Jahr 1983 bei der Rallye Paris-Dakar, denn mit Fahrer-Legende Jacky Ickx fuhr man hier den Sieg ein. Hierzu findet sich auch ein kurzes Interview mit dem Belgier wieder und zum speziellen 280 GE finden sich noch technische Details. Die verrücktesten Kreation sollte aber der 560 SEC Turbo sein, welche bei der Dakar 1988 am Start stand. Es handelte sich um einen Kombination eines 280 GE lang mit einem 560 SEC der C 126-Baureihe.

Wem das Werksangebot nicht reichte konnte bei diversen Tuning-Firmen
seine G-Klasse individualisieren lassen.

Die noch folgenden Kapitel gehen dann noch auf die Märkte und Kunden des G-Klasse ein. So findet sich hier auch das Papamobil wieder, mit dem der Papst sich seinen Anhängern präsentieren konnte. Dazu gibt es Infos zum Einsatz als Freizeit-, Nutz-, Reise- und Einsatzfahrzeug. Auch mögliche Panzerungen werden dargelegt. Die internationalen Märkte zeigen dann die durchaus unterschiedlichen Ansprüche der Kunden und den Erfolg oder Miss-Erfolg der G-Klasse.
„Green Line“ – die G-Klasse in Uniform liefert dem Leser dann alles Wissenswerte zum Einsatz der G-klasse beim Militär. Auch hier kann der Geländewagen von Mercedes-Benz auf internationale Erfolge zurückblicken. Schon bei der Bundeswehr finden sich unterschiedliche Ausbaustufen wieder, aber auch in 19 weiteren Länder ist das Modell für den Militär-Einsatz sehr gefragt.
Es folgt mit dem achten Kapitel eine Kaufberatung in der auch die klassischen Schwächen der G-Klasse aufgezeigt werden. Die unterschiedlichen Einsatzgebiet der verschiedenen Versionen werden hierbei ebenso dargelegt.
Für den Einsatz im Gelände ist dann noch das letzte Kapitel wichtig, denn die entsprechende Fahrtechnik muss erstmal erlernt werden. Doch auch der Fahrbetrieb auf der Straße oder mit Anhänger werden thematisiert.
Zum Abschluss findet sich im Buch noch ein Anhang wieder, der neben einer Modellübersicht und den Maßen auch die technischen Daten offenlegt. Auch die wichtigsten Clubs und Adressen zum Thema G-Klassen finden sich im Buch noch wieder.

Fazit: Ein Buch über die Mercedes-Benz G-Klasse gehört eigentlich in jedes gut sortiertes Autobuch-Regal. Schließlich ist das Modell eine lebende Legende und blickt mittlerweile auf 40 Jahre zurück. Der vorliegende Titel gibt einen sehr gelungenen Überblick über den G und liefert viele wertvolle Informationen, sowohl für Anfänger als auch für Kenner. Mit einer reichen Bebilderung, die auch immer wieder großformatige Abbildungen zulässt kann man zudem viele unterschiedliche Modell auch im Bild betrachten. Dazu gibt es noch weitreichendere Tipps zum Kauf oder zum Fahren und rundet das Spektrum damit gut ab.
Zum Preis von knapp 50 Euro erhöht der Käufer ein erstaunlich komplettes Werk zur G-Klasse. Man merkt die fundierten Kenntnisse des Autors in jedem Satz und kann sich auf die Aussagen im Buch mit hoher Sicherheit verlassen.

Bibliografie:
Titel: Mercedes-Benz-G-Klasse – Der Offroad-Klassiker mit Stern
Autor: Jörg Sand
Umfang: 208 Seiten, mehr als 300 farbige Abbildungen
Format: 245 x 290 mm
Bindung: gebunden mit Schutzumschlag
Auflage: 04/2019
Preis: 49,95 €
ISBN-Nr.: 978-3-95843-868-2
Bestellbar beim Verlag unter: www.heel-verlag.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Daimler AG, Marco Rassfeld