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Magazin – OCTANE Edition #07

Faszination italienische Sportwagen – Numero Due – wie schon bei der ersten Ausgabe, die im Dezember des vergangenen Jahres erschien, angekündigt wurde folgt nun die zweite Ausgabe mit dem Blick auf die vermutlich interessantesten Sportwagen der Welt aus Bella Italia. Octane Deutschland komprimiert hier wieder die unterschiedlichen Artikel rund um die sportlichsten Fahrzeuge aus Italien und vollendet die Reise, welche mit der ersten Ausgabe startete …

Wieder mal drei italienische Ikonen
auf dem Titel.

Die Aufmachung gleich so auch der ersten Ausgabe und nutzt die Titelseite um gleich drei Highlights als Eyectacher und Appetizer zu verwenden. Neben der extrem futuristischen und einmaligen Studie des Modulo von Pininfarina finden sich mit dem Miura von Lamborghini und dem Testarossa von Ferrari gleich zwei klassische Sportwagen aus unterschiedlichen Epochen wieder. Dazu finden sich noch die textlichen Hinweise zu weiteren Modelle, die es im Magazin zu entdecken gibt, beispielsweise gesellt sich zum Testarossa der Countach von Lamborghini und mit dem Ghibli SSS gibt es auch ein inoffizielles Einzelstück von Maserati zu entdecken. So oder so gibt es in der Geschichte der italienischen Supersportwagen ausreichend Material um beliebig viele Magazine zu fühlen. Die Auswahl aus den immer besonders umfangreichen Berichten der Octane, welche darüberhinaus immer mit hochwertigen Aufnahmen unterstützt werden, lassen viele Highlights erhoffen.

Die Entwicklung des Alfa Romeo Superflow IV ist immer wieder fesselnd zu lesen.

Mit dem Abarth 1100 Sport Ghia blickt das Magazin gleich als Erstes auf ein echtes Unikat, welches auf dem Turiner Salon 1953 präsentiert wurde. Zur damaligen Zeit war der Salon eine der großen Autobühnen, auf denen sich vor allen die unzähligen italienischen Karosserie-Unternehmen präsentierten. Und der Abarth war mit seiner kompakten Form ein echte Besonderheit und orientierte sich optisch an weiteren Entwürfen von Ghia. Allerdings waren die Basis-Fahrzeuge hier von einem deutlichen größeren Format. Schnell fand der Abarth so einen Käufer und dieser hatte gar Pläne zu einer Serienfertigung mit einem V8-Motor unter der Haube. Doch kurz nach der Präsentation als Vaughn SS Wildcat verschwand der Wagen und tauchte erst 30 Jahre später wieder auf. Nach einer aufwendigen Restauration zeigte sich der Abarth wieder der Öffentlichkeit beim Pebble Beach Concours und errang den Klassensieg und fast gar den „Best of Show“-Award.
Auch eine spannende Story findet sich zum Alfa Romeo Tipo 6C 3000 CM Superflow IV im folgenden Artikel wieder. Dieser bildete im übrigen auch das Titelmotiv zum Edition #05 von Octane, welche sich ausschließlich auf die Marke Alfa Romeo konzentrierte.
Der Ferrari 250 GT California Spider und weckt mit außergewöhnlich guten Fotos fraglos unmittelbar Begehrlichkeiten, welche auch im Text dann nochmals verfolgt werden.

Ein kaum bekanntes und seltenes Modell von Lamborghini ist der Silhoutte.

Das Ferrari nicht nur die Supersportwagen und die höchsten Preisklasse bediente, beweisen dann zwei Dino-Modelle. Mit dem 246 GT stellte Ferrari das erste Modelle seiner Sub-Marke vor und begeisterte mit ihren runden Form und steht symbolisch für die Generation der 1960er. Mit dem V6-Motor wollte sich Ferrari offiziell nicht schmücken und erschuf kurzerhand die Marke Dino, welche nach dem verstorbenen Sohn von Enzo Ferrari benannt wurde. Der Motor wurde im übrigen noch in anderen Modellen von Fiat und Lancia eingesetzt und war auch mit einen Hubraum von nur zwei Litern erhältlich. Dies ermöglichte im heimischen Markte eine besonders günstige Anschaffung durch den Wegfall von Extra-Steuern. Bis heute wird der Dino gerne als Grundlage für die kommende Formensprache von Ferrari genannt und tatsächlich fanden sich spätere Zitate des Designs von Pininfarina im 308 / 328 und auch im 288 GTO wieder. Der Nachfolger der ersten Dino war der 308 GT4, der schon den Geist der 1980er in sich trug und als Besonderheit in der Ferrari-Historie nicht von Pininfarina sondern von Bertone gestaltet wurde. Das Modell beendete schließlich auch die Existenz der Sub-Marke Dino und war später auch offiziell als Ferrari erhältlich.
Das Design bei den Italiener immer einen hohe Stellenwert genoß, bewiesen alleine die vielen Designstudios, welche im Laufe der Jahre für die Gestaltung einer Vielzahl von Automobilen verantwortlich waren. Als Meister gilt hierbei auch Giorgio Giugiaro, der sich Fiat, Bertone und Ghia seine Sporen verdiente, ehe er sich mit seiner eigenen Firma Ital Design selbstständig machte. Mit dem Brivido schuf er schließlich seine letzte Ital Design-Studie, die einer langen Probefahrt unterzogen werden konnte.

Der heilige Gral des ersten Maserati Ghibli ist der besonders potente SSS.

Und das Magazin bietet noch einen Menge mehr und blickt als nächstes auf die Poster-Stars der Kinderzimmer in den 1980er Jahren zurück – dem Ferrari Testarossa und dem Lamborghini Countach. Beide zeigen sich im roten Lack und werden in aufwendigen Bildern in einem Neon-Röhren-Ambiente präsentiert. Auch der folgenden Miura P400 zeigt sich in tollen Aufnahmen, die aufwendig ausgeleuchtet und bearbeitet wurden. Der Miura gilt für viele als Begründer der Supersportwagen und machte mit einem V12-Motor als MIttelmotor auf sich aufmerksam. Bis heute ist er aber auch für sein Design sehe geachtet und ist fraglos eines der Highlights, welche in keinen Rückblick auf die italienische Automobil-Geschichte fehlen darf.
Auch Lamborghini erhöhte seinen Modell-Palette nach unten und hier war auch der seltene Silhouette ein Highlight. Als erster offener Lamborghini trat er als Konkurrent gegen den Porsche 911 Targa und dem Ferrari 308 GTS an. Das Modell wurde wie der Miura und auch der Urraco von Bertone-Designer Marcello Gandini gezeichnet und war sehr modern ausgelegt. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde die Produktion aber schnell wieder eingestellt, so das nur weniger als 100 Exemplare hergestellt wurde. Dies macht den Silhouette heute umso begehrenswerter, auch wenn er im Schatten seiner bekannteren Marken-Geschwister steht.
Neben zwei Lancia, einer Lancia-Studie von Bertone, zwei Maserati und einem Vergleich von einem Rennboot mit einen Maserati, welche über den gleichen Motor verfügten gibt es noch mehr zu entdecken …

Fazit: Eine tolle Fortsetzung der Numero Uno vom Dezember 2020 führt den Leser wieder durch eine Vielzahl an italienischen Sportwagen-Highlights. Die etablierten Artikel blicken wie immer sehr umfassend auf die Fahrzeuge und stellen die Geschichte hierzu sehr beeindruckend dar. Dazu sind die verwendeten Fotos immer wieder ein bechtenswertes Highlight, wobei man durch die Besonderheit der Bilder sicher auch viele schon mal gesehen haben wird. Freunde von Klassikern kann das Magazin aber ohne Frage empfohlen werden, wobei man sich bewusst sein muss, dass es sich um einen Zusammenstellung von bekannten Artikeln handelt. Dies ermöglicht aber die schnelle Suche nach speziellen Themen und hat so seine Vorteile.

Bibliografie:
Titel: OCTANE Edition #07 – Faszination Italienische Sportwagen
Umfang: 164 Seiten
Format: 230 x 295 mm
Bindung: Softcover
Auflage: 03/2021
Preis: 9,80 €
Bestellbar beim Verlag unter: www.octane-magazin.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Octane Deutschland, Marco Rassfeld