Die aufwendigen Ausgaben aus der auto motor und sport Edition bieten immer wieder den Blick auf spezielle Themen. Zum kommenden Jahresabschluss stellen wir noch die letzten drei Ausgaben vor, welche zum Teil noch aus dem Jahr 2020 stammen. Die Themen sind dabei aber immer wieder interessant und auch eher ungewöhnlich.
Ursprünglich plante man in den Jahren die Erweiterung auf vier Ausgaben pro Jahr, welches man nun auch für den kommenden Jahrgang wieder anstrebt. Leider war auch auf Nachfrage von Verlag nicht zu erfahren, wie es zu der Veringerung kommen konnte, aber sicher war die allgegenwärtige Pandemie auch hier beteiligt. Dennoch erschienen immerhin drei Ausgabe seit der auto motor und sport Edition 100 Jahre Mazda, welche hier auch schon vorgestellt wurde. Die Vielfalt wird weiterhin groß geschrieben, auch wenn es erneute eine Edition über Porsche gibt. Der 911 ist aber einfach die klassische Legende der Sportwagenbaus und verfügt über eine unglaubliche Fanbasis, so dass der Verkauf einer großen Auflage fast sicher erscheint. Daher ist diese Entscheidung aus Sicht des Verlages nachvollziehbar, dies kann man auch immer wieder am reichen Angebot an diverser Literatur über Porsche erkennen. Dazu gab es eine Ausgabe, welche die tschechische Marke Škoda zu ihrem 125 Jubiläum feiert und die aktuellste Edition wirft einen Blick auf das Spitzenmodell von Mercedes-Benz – der S-Klasse.
125 Jahre Škoda – auf diese lange Historie blickt der heute sehr beliebte Hersteller schon zurück. Richtig durchgestartet hat man hierzulande aber erst durch die schrittweisen Übernahme von Volkswagen welche im Jahr 1990 durch die Privatisierung ermöglicht wurde und schon im folgendem Jahr startete. Der Titel des Magazins zeigen zwei Modelle aus der Vergangenheit und Gegenwart vereint. Hinter dem aktuellen Enyaq IV kann man einen Popular Sport Monte Carlo entdecken. Das aerodynamisch auffällige Modell mit hinter Chromstreben platzierten Scheinwerfer wurde schon 1936 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt und wurde drei Jahre lang als Roadster, Cabrio und Coupé produziert. Die Anzahl der hergestellten Fahrzeuge war mit 70 gering, aber bis heute steht das Modell prägnant für die Geschichte von Škoda. Leider fehlt im gesamten Magazin ein Hinweis auf dieses Modell, so dass er dadurch für viele Leser auch nach dem Studium des Magazins unbekannt bleiben dürfte. Trotzdem finden sich im Inhalt viele Tests und Berichte aus dem Archiv der auto motor und sport wieder, welche die damaligen Eindrucke der Tester im Original wiedergeben. Eben dies macht die Besonderheit der Magazine aus und zeigt ein komplettes Bild der Marke und dessen Entwicklung über die Jahre. Darüber hinaus finden sich noch tolle, exklusive Berichte wieder, zum Beispiel ein Vergleich der vier Generationen Octavia. Auch das Ur-Modell aus dem Jahr 1959 ist dabei! Zudem erhält man einen Überblick über die Jahre der Marke im Sozialismus, eine Offenlegung von besonderen Details und auch die wichtigsten Studien werden vorgestellt. Für Fans der Marke ist das Magazin eine tolle Erfahrung, denn so eine Huldigung und Anerkennung für Škoda ist eher selten.
Porsche 911 – dies reicht als Titel für die erste Edition des Jahrgangs 2021, welche aber erst im Juni erschienen ist. In der Geschichte der auto motor und sport Edition ist dies schon das fünfte Magazin, welches sich mit dem Modellen von Porsche auseinandersetzt. Zwei davon warfen ihren Fokus auch auf den 911, einmal zum 50. Jubliäums des Modells und zu zweiten gab es einen Überblick über die sportlichsten Modelle der Baureihe. Die Verbindung der auto motor und sport mit dem Porsche 911 begann schon im Jahr 1964, wo man als erste Automobilzeitschrift den damals noch 901 genannten Sportwagen testete. Das Modell entstammte noch die Vor-Serie und selbstverständlich findet sich auch dieser Test im Magazin wieder. Beim Lesen der alten Testberichte erkennt man schnell die ungemeine Feinheit, mit denen die damaligen Tester die Modelle beschreiben. Hier erhält man einen heute unvorstellbar umfangreichen Bericht, der auf fast jedes noch so unscheinbare Detail eingeht. Beeindruckend auch die Ehrlichkeit mit der die Autoren auch die aus ihrer Sicht schlechten Eigenschaften offen niedergeschrieben haben. Heute ist das kaum noch vorzustellen, was zum einen an der Vielfalt der Modelle und Marken liegt und zu anderem sicher auch an dem gegenseitigen Respekt zwischen Presse und Hersteller. Sicher wird jeder Porsche-Liebhaber auch diese Heft mit Hingabe lesen und es gibt zwischendurch auch wieder etwas Neues zu Entdecken. Ob der Backdate-Singer nun Gefallen findet oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Interessant ist unter anderem auch der Blick auf einige Einzelstücke, welche auf Basis des Porsche 911 entstanden sind.
Die neuste Ausgabe der auto motor und sport Edition erschien im Oktober und widmet sich der S-Klasse von Mercedes-Benz. Im September 2020 wurde die elfte Generation der Sonderklasse vorgestellt und liefert immer wieder automobile Spitzenlösungen. Der Begriff S-Klasse tauchte dabei offiziell erstmals mit dem W116, der im Jahr 1972 vorgestellt wurde, auf. Das „S“ verwendete Mercedes-Benz aber schon vorher bei seinen Spitzenmodellen. So kommt es zu einer langen Ahnenreihe, die im Prinzip mit der Baureihe 187 im Jahr 1951 startete und somit schon kurz nach dem Krieg die Platzierung der Marke im gehobenen Segment deutlich machen sollte. Das Magazin startet mit ein paar bildlichen Impressionen und liefert dann einen Fahrbericht im Mercedes-Maybach, der durch einige Besonderheit noch höher platziert wurde als die normale S-Klasse. Eine fraglos beeindruckende Erscheinung, welche noch auf der Maybach-Welle der Neuzeit reitet. Nach einen Blick in die Ahnengalerie folgt der erste zeitgenössische Test mit dem 250 SE aus dem Jahr 1966 – die Überschrift lautete Perfektion mit Symbolgehalt. Dies spiegelt schon auf den Eindruck wieder, welchen die Limousine auf die Tester machte. Der 300 SEL 6.3 AMG sorgte gar auf der Rennstrecke als „Rote Sau“ für Aufsehen und ist hier als Nachbau wiederbelebt worden. In logisch chronologischer Reihenfolge führt das Magazin durch die Geschichte der S-Klasse und zeigt nicht nur die Limousinen. Auch die Coupés, welche als SEC, CL oder S-Klasse Coupé angeboten wurden finden sich wieder. Ebenso besonders potente Modelle von AMG oder auch das S-Klasse Cabriolet. Zwischendurch folgen dann auch immer kleine Seitenblicke auf die technischen Innovationen oder auch den besonderen Modellen oder Interpretationen der S-Klasse. Natürlich fehlt auch das aktuellste Modell nicht und auch die Elektro-Variante EQS wird mit der klassischen S-Klasse verglichen.
Fazit: Die Magazine der auto motor und sport Edition liefern immer wieder einen Fokus auf bestimmte Themen und greifen auf das reiche Archiv zurück. Die zeitgenössischen Tests liefern einen ehrlichen Eindruck der damaligen Verhältnisse und fuhren die Leser somit auch gekonnt zurück. So bieten die Hefte die Möglichkeit das Thema im komprimierter Form zusammenhängend zu erleben. Der Preis ist zwar kein Sonderangebot, aber durchaus angemessen. Erwähnenswert ist noch, dass die aufwendigen Veredelung der erste Ausgaben inzwischen leider nicht mehr umgesetzt werden. Dennoch ist die Umsetzung auf einem hohem Niveau und nutzt gutes Papier, welche deutlich hochwertiger ist als bei den normalen Ausgaben der auto motor und sport.
Bibliografie:
Titel: auto motor und sport Edition – 125 Jahre Škoda
Umfang: 164 Seiten
Format: 215 x 280 mm
Auflage: 10/2020
Preis: 9,90 €
Bestellbar beim Verlag unter:
shop.motorpresse.de
Bibliografie:
Titel: auto motor und sport Edition – Porsche 911
Umfang: 164 Seiten
Format: 215 x 280 mm
Auflage: 06/2021
Preis: 9,90 €
Bestellbar beim Verlag unter:
shop.motorpresse.de
Bibliografie:
Titel: auto motor und sport Edition – Mercedes S-Klasse
Umfang: 164 Seiten
Format: 215 x 280 mm
Auflage: 10/2021
Preis: 9,90 €
Bestellbar beim Verlag unter:
shop.motorpresse.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motorpresse, Marco Rassfeld
Eine Antwort auf „Magazin – ams Edition 2020.2 und 2021“
[…] Artikel, wie bei allen bisherigen Editionen, stammen aus dem Archiv der auto motor und sport und decken einen großen Zeitraum ab. Auch finden […]