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The Jaguar Book

René Staud ist einer der wohl bekanntesten Fotografen, der sich intensiv mit dem Automobil auseinandersetzt. Durch einen spezielle Beleuchtung schafft er mit seinem Team einzigartig Aufnahmen, die sich durch einen unvergleichlichen Stil auszeichnen. The Jaguar Book ist die neuste Veröffentlichung und gleichzeitig eine Hommage an die englische Marke, der auf mittlerweile 100 Jahre zurückblicken kann. Doch zu Entdecken gibt es noch viel mehr …

Titel von The Jaguar Book
Stilvoll zeigt sich schon der Jaguar
auf dem Titel.

Das Buch macht auf den ersten Blick in jedem Fall Eindruck durch sein großes Format. Mit knapp 350 mm Höhe ist dies deutlich größer als ein übliches DIN A4-Blatt und auch die Breite von 290 mm überragt dieses deutlich. Damit liefert das große Format die optimale Grundlage für die große Abbildung der Fotografien. Dies konnte man schon bei ähnlich großen Titel Neo Classics schon feststellen, welches ebenfalls von teNeues veröffentlicht wurde.

Schon der Titel zeigt wie kunstvoll die Jaguar-Modelle in Szene gesetzt werden. Auf einem rein weißen Hintergrund zeigt sich eine ebenfalls weißer XK 120 von der Seite. Durch eine gelungene leichte Spiegelung auf dem ebenfalls sehr hellen Boden, wird ein Schweben des XK 120 optimal verhindert. Dabei wird ebenso die reine Darstellung nicht gestört. Die Schrift auf dem Umschlag zeigt in großen Buchstaben den Buchtitel und dazu natürlich noch Autor und Verlag, die in der Größe aber recht zurückhaltend platziert wurden. Auf der Rückseite zeigt sich dann ein dunkles Motiv. Der große Kontrast passt zur Aufmachung in Schwarz-Weiß und zeigt abermals ein Modell der frühen XK-Reihe. Dazu findet sich noch der Klappentext in Deutsch und Englisch wieder.

Viele Details zeigen sich immer wieder im The Jaguar Book
Viele Details zeigen ungewöhnliche Ansichten im perfektem Licht.

Nach dem Aufschlagen findet sich im Vorsatz eine grün-schwarze Darstellung eines Kühlergrills wieder. Hierbei steht das prägnante V12 des hier abgebildeten XJ-S im Mittelpunkt. Auch beim Nachsatz am Ende des Buches findet sich ein Bild im gleichen Stil wieder. Diesmal ist der legendäre E-Type zu erkennen, auch hier mit einem V12-Emblem. Die großen Zwölfzylinder-Motoren waren über einen langen Zeitraum mit Jaguar eng verbunden und verdeutlichen den hohen Anspruch der Marke.

Bis zum Inhaltsverzeichnis zeigen sich noch zwei weitere Bilder, die das volle Format des Buches nutzen. Passend zum Vorsatz zeigt sich ein XJ-S im Umfeld von bunten Neon-Röhren im Stil der 1980er Jahre, wobei das Modell durch ein geschickte Beleuchtung mit der Szenerie zu verschmelzen scheint. Der springende Jaguar als besondere Kühlerfigur auf der Motorhaube eines Mark 2 zeigt sich dann in einer beeindruckenden Detailaufnahme. Direkt daneben befindet sich dann schließlich das Inhaltsverzeichnis, in dem man einen Überblick über die im Buch zu findenden Modell erhält. Zu den 18 Modellen finden sich zwischendurch noch weitere generelle Informationen zu unterschiedlichen Themen wieder und runden The Jaguar Book damit gelungen ab.

Der D-Type war ein waschechter Rennwagen
Mit dem D-Type ist auch ein reinrassiger Rennwagen unter den präsentierten Modellen zu finden.

Das Vorwort gibt dem Buch noch einleitende Worte eines Insiders, denn Manfred Lampe war von 1991 bis 1995 für das Design der Modelle verantwortlich. Somit ist dieser tief mit der Marke und deren Geschichte verwurzelt und war bei den im Buch enthaltenen Modellen beim XK8 beteiligt. Er geht unter anderen auch auf die Werte ein, welche typische sind für die britische Marke und deren Modelle. Vor allem der Mitgründer der Firma Sir William Lyons war auch als Designer mitverantwortlich für den Erfolg der Marke Jaguar unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg. Somit war die Grundlage für eine erfolgreiche Marke gelegt, welche bis heute viele interessante Modelle realisiert hat. Unterstützt wird auch das Vorwort von einem Bild, in diesem Fall passender weise mit dem XK8.

Ehe nun die Darstellung der einzelne Modelle und deren Bilder startet, blickt The Jaguar Book zunächst auf das Zeitalter der Pioniere und damit den Anfängen. 1922 gründeten William Lyons und William Walmsley die Swallow Sidecar Company, welche zunächst mit dem Bau von Seitenwagen für Motorräder startete. Nur fünf Jahre später präsentierte man aber schon einen ersten eigenen Zweisitzer auf Basis des Austin Seven. Später wurde dann die SS Cars Co. gegründet und mit dem SS 1 stellt man das erste, eigenständige Automobil her. Nach dem zweiten Weltkrieg änderte man den Namen schließlich, aufgrund der schrecklichen Ereignisse, in Jaguar Cars Limited.

Jaguar-Modelle waren auch in vielen Filmen vertreten
Im Buch finden sich verschiedene Seitenblicke zu weiteren Themen rund um Jaguar wieder.

In dem kurzen Text, finden sich noch weitere wichtige Ereignisse aus den Anfangsjahren wieder. Alle Texte im Buch sind immer in Deutsch und Englisch umgesetzt und zeigen sich jeweils in einer eigenen Spalte. Dies ermöglicht eine gute Trennung und somit ein leichtes Zurechtfinden innerhalb des Buches. Dazu gibt es noch einige zeitgenössische Aufnahmen zu entdecken, welche auf die damaligen Modelle zurückblickt. Die passenden Bildunterschriften klären dabei über den Inhalt auf und sind ebenfalls in den zwei Sprache umgesetzt worden.

Weitere solcher Seitenblicke finden sich zwischen den eigentlichen Modellen und ihrer fotografischen Darstellung wieder. So darf bei Jaguar auch keinesfalls der Motorsport fehlen, in dem die englischen Marke schon zu Frühzeiten vertreten war. Jaguar ist unter anderen mehrfacher Sieger beim legendären 24 Stunden Rennen in Le Mans. Anfang der 1950er Jahre beherrschten die Rennwagen von Jaguar dieses Rennen mit fünf Siegen in den Jahren 1951 bis 1957. Zudem blickt das Buch noch auf die Gesellschaft, die Nachkriegszeit, Filme, bei denen Jaguar eine tragende Rolle spielten und verfolgt schließlich noch die Geschichte bis heute. Des Weiteren folgt noch ein Blick auf die Werbung, hier finden einige Motive aus unterschiedlichen Epochen im Buch wieder.

Innenraum des XJ Jaguar 220
Mit dem XJ 220 war Jaguar für kurze Zeit der Hersteller des schnellsten Automobils der Welt.

Der Hauptteil vom Buch ist aber schließlich die bildliche Darstellung von insgesamt 18 verschiedenen Modelle von SS Cars und Jaguar. Die Reihenfolge erfolgt hierbei chronologisch, was die Möglichkeit gibt die Entwicklung der Modelle nachzuvollziehen. Zu Beginn werden zwei Modelle von SS vorgestellt, der seltenen SS 90 und der erfolgreiche SS 100. Anhand der Zahl in der Modellbezeichnung konnte man im übrigen die mögliche Höchstgeschwindigkeit der Automobile erkennen. Angegeben waren diese natürlich in Meilen je Stunden. Zu jedem Modell im Buch gut es ein doppelseitiges Bild zum Start, welches das Modell dem Betrachter mit gewohnt gelungener Beleuchtung präsentiert. Dann folgen zumeist mehrere Seiten, auf dem sich das Modell aus unterschiedlichsten Blickwinkeln und oft auch mit vielen Details zeigt. Somit erhält man einen tiefen Einblick die beeindruckenden Besonderheiten der englischen Fahrzeuge. Zwischendurch finden sich auch hier noch vereinzelt zeitgenössische Aufnahmen.

Zu jedem Modell gibt es dazu noch einen kurzen Text aus der Feder von Jürgen Lewandowski. In diesem gibt es weiterführende Informationen zu den Fahrzeugen und deren Entwicklung. Dazu finden sich auch noch einige technische Daten und die Stückzahl der produzierten Modelle wieder. Die Bilder hingegen kommen ohne weiteren Text aus und stehen für sich selbst. Oftmals werden diese im großen Format abgebildet und bieten so den Raum sich für sich zu entfalten. Auch kleinere Collagen finden sich iThe Jaguar Book wieder und zeigen mehrere Aufnahmen auf einer Doppelseite. Zur gelungenen Darstellung trägt auch das Papier und die entsprechende Veredelung bei.

Im Buch lassen sich noch viele XK-Modelle und E-Type entdecken, aber auch Limousinen wie der sportliche Mark 2 oder der edle 420G. Der spätere XJ12 war der Gipfel der Limousinen und findet sich ebenso wieder wie der legitimen Nachfolger des E-Type – der XJ-S. Mit dem Supersportwagen XJ 220 findet sich noch eines der beeindruckendsten Modelle aus der Geschichte von Jaguar wieder und der erste XK8 der Modellreihe XK 100 beendet schließlich die Darstellung der Jaguar-Modelle von René Staud.

Fazit: The Jaguar Book kann mit tollen Aufnahmen aus den Studios von René Staud fraglos beeindrucken. Dabei trägt auch das große Format einen entscheidenen Teil bei und macht eine Darstellung im besonders großen Format möglich. So bietet sich der Blick auf zahllose Details von verschiedenen Jaguar-Modellen, wie dies sonst kaum möglich wäre. Dazu gibt es noch einige, wichtige Informationen rund um die Geschichte von Jaguar. Immer wieder finden sich auch zeitgenössische Aufnahmen wieder, welche auch den Zeitgeist gelungen wiedergeben. Dadurch rundet sich die Darstellung der Geschichte somit sehr gut ab.
Zum Preis von 80 Euro bekommt man ein opulentes Buch, welches die prägnantesten Modelle von Jaguar und der Vorgänger-Marke SS zeigen. Der Fokus liegt fraglos auf die herausragende, optische Darstellung im perfekten Studio-Licht. Für Jaguar-Fans und alle Automobilisten ein sicheres Highlight.

The Jaguar Book

Bibliografie:
Titel: The Jaguar Book
Autoren: René Staud , Jürgen Lewandowski
Umfang: 272 Seiten, 200 farbige Abbildungen, 50 Schwarz-Weiß-Abbildungen
Sprachen: Deutsch, Englisch
Format: 290 x 347 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 10/2021
Preis: 80,– €
ISBN-Nr.: 978-3-96171-359-2
Bestellbar beim Verlag unter: www.weltbild.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: ©Staud Studios GmbH
, teNeues, Marco Rassfeld

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