Ferrari

Meisterstücke für Rennstrecke und Straße

Das Nationale Automuseum hat zu seiner Neu-Eröffnung eine neue Sonderausstellung präsentiert. Diese dreht sich rund um das Thema Ferrari und deren Meisterstücke für Rennstrecke und Straße. Im Falle des italienischen Sportwagen-Herstellers ist die Auswahl solcher Modelle aus der Geschichte sehr umfassend. Ein passendes Buch aus dem Motorbuch Verlag wird einen Blick auf die Geschichte(n) zu diesem Thema.

Nach dem Thema Le Mans widmet sich das Museum nun also dem Thema Ferrari. Die Marke aus Italien steht seit jeher für Motorsport und schnelle Sportwagen. Dabei kann man im Buch beide Arten der Automobile wiederfinden, welche auch die Ausstellung im Nationalen Automuseum in Dietzhölztal-Ewersbach schmücken.

Das Buch kommt generell im selben Hochformat daher, wie schon der erste Titel zur ersten Sonderausstellung des noch jungen Museums. Und auch das Layout vom Titel zeigt einige Parallelen, so wird die Zusammengehörigkeit auch hier deutlich. Auf der italienischen Flagge im Hintergrund finden sich drei Ferarri-Modelle wieder, welche aus der Luft fotografiert wurden.

Das es hierbei mit dem F40, dem 250 GT SWB und dem F2004 um echte Ikonen der Unternehmensgeschichte handelt, scheint dabei schon fast logisch. Zudem decken die Modelle auch eine weite Zeitspanne ab, in der Ferrari mittlerweile als Hersteller aktiv war. Darüber findet sich der passende Titel des Buches, sowie der Autor wieder. Während die Logos vom Museum und dem Verlag das Titelbild komplettieren.

Die Rückseite bietet weiteren Platz für noch sechs Bilder mit Modellen des Herstellers aus Maranello. Hier findet man auch zeitgenössische Aufnahmen wieder, welche die Modelle in ihrer damaligen Umgebung zeigen. Die Größe der Bilder kann hier noch nicht überzeugen, aber dienen hier als Appetit-Anreger. Dazu liefert der Klappentext einen ersten Blick auf den Mythos der Marke Ferrari.

Nach dem Aufschlagen des Buches findet man dann zunächst ein paar Bilder wieder. Diese nutzen hier die gesamte Größe einer Doppelseite aus und wirken dadurch auch besonders beeindruckend. Der Fokus liegt hierbei auf den Motorsport und so findet man Fotos von der Mille Miglia, dem 24 Stunden Rennen in Le Mans und aus der Formel 1 wieder. Damit wird nochmals die lange und enge Verbundenheit der Marke Ferrari mit dem Motorsport deutlich.

Beim dann folgenden Inhaltsverzeichnis gibt es dann einen Blick auf die vielen Automobile, welche im Buch einzeln vorgestellt werden. Diese sind natürlich Bestandteil der Sonderausstellung und weisen auf eine sehr gelungen Auswahl hin. Neben diesen 21 Modellen gibt es im Buch dazu noch weitere Informationen zu diversen Themen rund um Ferrari und selbstverständlich auch zum Museum selbst.

Textlich startet das Buch dann mit dem Vorwort von Prof. Dr.-Ing. E.h. Friedhelm Loh. Dieser ist maßgeblich am Aufbau der Sammlung und der Realisierung des Museums beteiligt – nicht umsonst gilt der Zusatz „The Loh Collection“. So geht er im Vorwort neben dem Thema Ferrari auch auf den Erfolg des Museums ein, das für jeden Automaniac eine Reise wert sein sollte.

Wie wichtig der Faktor Design gerade für die Sportwagen von Ferrari ist, darüber weiß das zweite Vorwort zu berichten. Dies stammt aus der Feder von Prof. Wolfgang Henseler, er ist unter anderem im Museum verantwortlich für den Bildungs- und Hochschulcampus im Bereich Design. Sein Vorwort führt auch durch die Entwicklung des Automobil-Designs im Laufe der Jahre und geht speziell auch auf die Modelle von Ferrari ein.

Ehe nun die spannenden Modelle vorgestellt werden, gibt es noch einige Zitate rund um Ferrari zu entdecken. Dabei stammen viele vom charismatischen Enzo Ferrari, der im Laufe der Jahre seine Vorstellung vom Motorsport mit seinem eigenen Namen verband. Die viele Sätze geben dabei schon einen Einblick in die Welt von Ferrari und seiner ganz besonderen Aura. Durch einen tolle und sehr dynamische Typografie entsteht zudem auch optisch ein Highlight.

Das erste Modell, welches dann im Buch vorgestellt wird, ist ein Weltmeister-Formel 1-Rennwagen aus dem Jahr 2004. Das Chassis 239 aus der Sammlung des Nationalen Automuseum ist dabei mit acht Siegen das erfolgreichste Modell der letzten Weltmeisterschaft von Michael Schumacher. Mit vielen Bildern wird der F2004 präsentiert und der Text stellt das Modell dazu intensiv vor.

Dazu folgen im Anschluss, bei jedem der im Buch vorgestellten Modelle, noch weitere Fahrzeuge welche im Zusammenhang mit dem Fahrzeug stehen. Hierbei blickt das Buch auch durchaus über der Ferrari-Rand hinaus und stellt auch konkurrierende Modelle kurz vor. Somit werden auch viele interessante Nicht-Ferrari im Laufe des Buches vorgestellt, jeweils auch immer mit einem dazu passenden Bild.

Auch in den weiteren Artikeln, die sich nicht um einzelne Ferrari.Modelle drehen, wird diese Art der Darstellung durchgeführt. So findet man beim Blick auf Enzo Ferrari und seine Rennleidenschaft auch Kurz-Porträts von Henry Ford, Ettore Bugatti und Ferdinand Porsche wieder. Auch die Geschichte vor der Marke Ferrari, in der Enzo Ferrari für die Renneinsätze von Alfa Romeo verantwortlich war, blendet das Buch nicht aus.

So bietet das Buch einen interessanter Blick auf viele Modelle von Ferrari, welche im Laufe der Jahre in der Automobil-Welt für Aufsehen sorgten. Dabei gibt es eine bunte Mischung aus Straßen- und Motorsport-Modellen zu entdecken. Dazu liefern die weiteren Artikel im Verlauf des Buches immer wieder einen gelungene und vielschichtige Ablenkung mit weiteren Themen rund um Ferrari. Zu Abschluss folgen noch ein paar interessante Zahlen über Ferrari, ehe sich das Museum noch vorstellt.

Fazit: Die zweite Sonderausstellung im Nationalen Automuseum – The Loh Collection widmet sich dem Thema Ferrari. Die Modelle für die Rennstrecke und die Straße stehen hier gemeinsam im Fokus. Das Buch widmet sich eine Auswahl von 21 beeindruckenden Modelle des Herstellers aus Italien. Dazu werden die Modelle mit tollen Bilder und gekonnt geschriebenen Texte vorgestellt. Des weiteren gibt es immer auch interessante Information zu weiteren, dazu passenden Modellen. Einige Artikel zu diversen Themen rund um Ferrari runden das Buch sehr gelungen ab. Dadurch erhält der Leser eine tolle Darstellung der Geschichte von Menschen und Unternehmen.
Zum Preis von knapp unter 40 Euro ist das Buch für alle Ferraristi sicher interessant. Erhältlich ist neben der deutschen Varianten auch ein Buch mit englischem Text. So wird man den internationalen Publikum von Museum und Ferraristi gerecht.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Nationales Automuseum, Motorbuch Verlag, Marco Rassfeld