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Magazin – sport auto 10/2016

Die neueste sport auto bietet einen Blick auf die sportlichen, automobilen Neuerscheinungen und blickt auch auf die Welt des Motorsports. Zu Beginn setzt sich Chefredakteur Marcus Schurig mit der neuen Strategie von Aston Martin auseinander. Allerdings geht es hierbei nicht um neue Modelle, sondern um die Eröffnung eines neuen Shop in der Dover Street in London. Hier können die Kunden diverse Artikel mit Aston Martin Branding kaufen – allerdings keine Autos. Schurig sinniert über die Sinnhaftigkeit solcher Aktionen. Weitere Highlights der aktuellen Ausgabe …

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Die Zukunft der Firma Lotus war im Jahr 2010 aus der Sicht des damaligen CEO Dany Bahar durchgehend rosig. Mit gleich fünf neuen Modellen, die auf dem Pariser Autosalon präsentiert wurde sollte die lange Durststrecke der Marke ein Ende haben. Schnell aber kam es anders und schon zwei Jahre später war der ehemalige CEO genauso Geschichte wie die umfangreichen Zukunftspläne. Die sport auto blickt auf die Zukunft der nun immer solider wirtschaftenden Firma seit der Übernahme im Jahr 2014 durch Jean-Marc Games. Erstmals überhaupt sollen demnächst sogar Gewinne erwirtschaftet werden. Sowohl der neue Elise von 2020 und auch die zukünftige Ausrichtung des Motorlieferanten werden behandelt. Für die englische Traditionsmarke scheint die Zukunft gesichert. Zudem zeigt sich ein neues Modell der Elise, die in der dritten Seite sein nunmehr 16 Jahren am Markt erhältlich ist. Der Nachfolger des Elise Cup 220 ist die Elise Cup 250 und hier treffen 246 PS auf gerade einmal 931 kg. Ein kurzer Fahrbericht liefert einen tollen Eindruck von einem sehr extremen Fahrzeug.

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Bei den monatlichen Blick auf die sportlichen Gebrauchtwagen zeigen sich diesmal drei Konzernbrüder die zwar eine gemeinsame Basis nutzen aber dieses keinesfalls gleich zur Schau tragen und somit unterschiedlichste Käufer ansprechen. Die drei Fahrzeuge basieren auf der Plattform A5 des Volkswagen-Konzerns und der klassische, sportliche Kompakte ist der Volkswagen Golf GTI der sechsten Generation, der hier in der Edition 35 vorfährt. Dieser wurde zum 35 jährigen Jubiläum des Golf GTI ab 2011 verkauft und leistet 235 PS, immerhin 24 Ps mehr als der „normale“ GTI. Erhältlich ist so ein Automobil heute ab etwa 16.900 € und begeistern kann die gute Verarbeitung aber die Abstimmung des ESP und der Bremsen sind bei Einsatz auf der Rennstrecke nicht die erste Wahl. Mit mehr Pfeffer im Hintern kann der spanische Konzernbruder Seat Leon Cupra R aufwarten. Er entlockt dem Motor nochmals 30 PS mehr und kann mit einem besseren Set-up die sportliche Fahrweise eher ermöglichen als der Golf. Dazu ist der Cupra R ab 13.000 € auch noch günstiger zu bekommen. Neben den beiden Hot Hatches ist der Dritte im Bunde ein gänzlich anderes Kaliber. Der Skoda Octavia RS Combi ist ein großer Wagen mit viel Platz für Kind und Kegel. Und eben hier liegt auch seine Stärke – durch den großen Kofferraum lässt sich seine Anschaffung auch leichter gegenüber der Damenwelt vertreten. Das die Leistung des Motors hier „nur“ 200 PS beträgt passt gut zum Charakter des Fahrzeugs, der eher schneller Autobahn-Express sein möchte als Ausflüge auf die Rennstrecke zu unternehmen. Und schon ab günstigen 6.000 € sind Exemplare am Markt erhältlich. Die Wahl bleibt wie immer dem Käufer überlassen. Die sport auto liefert einen interessanten, konzerninternen Vergleich.

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Weitere Themen im Test & Technik-Teil der sport auto 10/2016: Supertest mit dem neuen Porsche 718 Cayman S, ein Vergleichstest mit dem neuen Aston Martin DB11 gegen BMW M6 Competition und Jaguar F-Type SVR und ein weiterer Vergleich zeigt erstmals den neuen Honda NSX, der gegen einen McLaren 570S antritt. Eine Reportage gibt es zum Perfektionstraining auf der Nordschleife, ein Ami-Vergleich mit Chevrolet Camaro Coupé 6.2 V8 und Ford Mustang GT Fastback 5.0 V8 und ein Fahrbericht zeigt den Volvo V60 Polester. Zudem gibt es noch einen Test mit dem neuen Audi S4 Avant, eine weitere Reportage zu den Trackdays auf dem Nürburgring, der interessante Test des Lexus GS F und schließlich noch einen Fahrbericht mit dem Porsche Panamera Turbo.

Einen Blick auf eine hierzulande kaum wahrgenommene Rennserie zeigt die sport auto mit dem Bericht zur amerikanischen IndyCar-Serie. Das Spektakel mit einem der berühmten Rennen des weltweiten Rennkalenders steckt in der Identitätskrise. Die glorreichen Indy 500 fanden in diesem Jahr zum 100. Mal statt und die Kulisse mit 320.000 Zuschauern in Indianapolis war sicher atemberaubend. Inzwischen sind die IndyCar nicht nur auf den Ovalen unterwegs, sondern auch einige Rundstrecke sind im Kalender vertreten. Hier erlebten in Road America etwa 100.000 Zuschauer das Rennen und sorgten für eine tolle Kulisse. Im Vergleich scheinen die Rundkurse inzwischen sogar beliebter zu sein, als die klassischen Ovalkurse in den USA. Zweifel gibt es hingegen an den doch eigenartigen Aero-Kits die alle IndyCars inzwischen tragen. Über ihre hohen Kosten und den daraus entstehenden Nutzen wird im großen Stile debattiert und die Teams vertreten keine einheitliche Meinung. Fest steht das ein funktionierendes Aero-Kit über viel Entwicklungsarbeit verfeinert werden kann und die Vormachtstellung von Penske bei den diesjährigen Rennen lässt sich auch durch eine perfekte Abstimmung des Kits erklären. Auch die Abhängigkeit von Wetter und die miserablen Einschaltquoten sind im Bericht Thema, der toll auf die wichtigste Monoposto-Rennserie in Amerika blickt.

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Die weltgrößte Monoposto-Serie steht für das Jahr 2017 vor der Rückkehr von größeren Reifen. Hierzu liefert Michael Schmidt einen tollen Bericht, der sowohl die beeindruckende Maße der neuen Pneus aufzeigt, als auch in die Vergangenheit blickt in der die Wahl der Reifen noch sehr frei war. Der Optik der Formel 1 Autos werden die Reifen sicher gut tun, denn kleinere Reifen gab es nur vor 1957. Die Fahrzeuge werden bulliger und die Rundenzeiten sollten sich nochmals verringern. Anschaulich vollzieht der Artikel hierzu die bisherige Entwicklung der Rundenzeiten nach, bei der aufgedeckt wird das die Verbesserung momentan vor allem durch die höheren Kurvengeschwindigkeiten erzielt wird. Die ersten Tests mit den breiten Reifen laufen bereits und Ferrari, Mercedes und Red Bull sind diejenigen die in den Genuss der ersten Tests kommen. Allerdings kosten diese Tests jedes Team laut Christian Horner etwa 9 Millionen Euro. Eine Summe die kleine Teams unmöglich aufbringen könnten, selbst wenn sie wollten. Die erhaltenen Daten stehen aber allen Teams zur Verfügung, nur befürchten die kleinen Teams eine weitere Vergrößerung der Kluft zwischen den Top Teams und ihnen durch die direkte Erfahrung. Ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Faktor für die neue Saison wird die höhere Belastung für die Reifen sein. Pirelli muss so gut es geht alle möglichen Schäden verhindern. Sicher kein einfaches Unterfangen.

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Im Motorsport-Teil gibt es zudem diese Themen: Blick auf den Titelkampf in der ADAC GT Masters, ein sehr umfangreicher Vergleich der internationalen BOP-Systeme im GT-Sport und auch die Absage des Rallye-WM-Rennens in China wird analysiert. Ein Bericht zum 6 Stunden Rennen in der VLN am Nürburgring, ein Report und eine umfassende Analyse zum Rennen der Sportwagen-WM in Mexiko und zum Schluss noch ein Interview mit Gérard Neveu, dem Promoter der Sportwagen-WM.

Fazit: Eine umfangreiche Ausgabe mit vielen neuen sportlichen Autos und einem einmaligen Blick in die Welt des internationalen Motorsports mit kompetenten Berichten und Analysen. Klasse!

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motorpresse, Marco Rassfeld