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Magazin – sport auto 11/2016

Die Zeitschrift sport auto mit dem Fokus auf sportliche Autos und den Motorsport liegt mittlerweile auch in der November-Ausgabe im Regal der Händler. Im Vorwort stellt Marcus Schurig die Ergebnisse der sport auto Awards in den Fokus die im Heft selbstverständlich auch präsentiert werden. Hier ist besonders auffällig das gute Abschneiden der sportlichen Fahrzeuge aus den USA. Dabei ist aber natürlich auch zu berücksichtigen das seit dem letzten Jahr eine eigene Wertung für Import-Fahrzeuge geführt wird. Trotzdem begeistern die Fahrzeuge auch hierzulande vor allem mit einem hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Fahrverhalten hat sich gegenüber der Vergangenheit deutlich entwickelt und mit der Corvette hat die USA mittlerweile einen wirklich ernsthaften Gegner unter den Suoersportwagen. Ein Blick auf weitere Highlights im Heft …

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Einen Vergleich von gleich sechs Supersportlern im Cabrio-Gewand zeigt die unterschiedlichen Umsetzungen der einzelnen Hersteller. Und mit dem Aufwarten dieser Sechserbande wird vermutlich jeder Fan mindestens einen Traumwagen finden. Erfreulich dabei, das es sich nicht um einen spröden Test handelt, sondern um ein Blick auf die Fahrzeuge und deren Faszination. Somit steht keine Fahrvergleiche oder Rennstreckenbesuche an, sondern ein gemeinsamer Ausflug in dem Redakteur Stefan Helmreich die Kontrahenten einzeln vergleicht. Der Start obliegt dabei dem Perfektionisten – dem Porsche 911 Turbo S Cabriolet mit 580 PS, der einfaches Fahren auch im Grenzbereich ermöglicht und dabei kaum Schwächen entdecken lässt. Einen deutlich brutaleren Eindruck hinterlässt dann die Chevrolet Corvette Z06 Cabriolet die mit 659 PS auch ein gehöriges Maß an Leistung bietet und selbstverständlich mit großen V8-Motor ausgestattet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis sucht dazu noch ihresgleichen. Der englische Jaguar F-Type SVR Cabriolet ist gegen die anderen Kandidaten auch eine eher günstige Alternative und kann mit durchaus gelungenem Fahrverhalten auf sich Aufmerksam machen. Die Abstimmung des Allrad-Antriebs ist nach ersten Fehlversuchen inzwischen sehr gelungen und kann überzeugen. Mit 575 PS bietet er dazu fast die selbe Leistung wie der Porsche. Bleiben noch die drei Mittelmotor-Sportwagen die viele Begehrlichkeiten wecken. Der Lamborghini Huracán Spyder mit betörendem Zehnzylinder der einen unnachahmlichen Klang bietet. Das Auftreten erfüllt alle Macho-Klischees ist damit absolut überwältigend. Dazu ein durch Hilfe von Audi immer weiter perfektioniertes Finish und entsprechend hoher Qualität. Die beiden weiteren Kandidaten in Form des McLaren 650S Spider und des Ferrari 488 Spider sind beide auf extreme Performance ausgelegt und können diese auch sicher umsetzen. Faszination geht definitiv von alle sechs offenen Supersportlern aus. Was für ein Vergleich!

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Der Supertest ist seit langem der ultimative Test für sportliche Fahrzeuge und legt jede Schwäche oder Stärke der Kandidaten offen. In der November-Ausgabe stellt Redakteur Christian Gebhardt den Mercedes-AMG GT S vor. Der Nachfolger der Flügeltürers SLS ist die neue Spitze an der großen Modell-Palette von Mercedes und soll direkter Rivale des legendären Porsche 911 sein. Schon kurz nach Erscheinen sorgte des GT für großes Aufsehen und Begeisterung. Im Supertest zeigt er mit einer Zeit vom 7:36 min auf der Nordschleife sein sportliches Können. Er muss sich zwar 2 Sekunden hinter dem Porsche 911 Carrera S einordnen aber kann unter anderem mit dem Nissan GT-R gleichziehen. Zur schärfsten Ausbaustufe des Vorgängers, dem SLS AMG Black Series fehlt nur eine Sekunde und der GT S ist nicht die letzte Variante des GT. Schließlich hat Mercedes mit dem schon vorgestellten GT R eine Mehrleistung von 75 PS angekündigt. Apropos Leistung: Im Supertest wird jeder Testkandidat auch auf den Leistungprüfstand geschickt um eine eventuelle Streuung offenzulegen. Die offizielle Angabe von Mercedes zur Leistung ist 510 PS und der Prüfstand zeigt beachtliche 558 PS. Ein deutliche Streuung nach oben von stattlichen 9,4%, die in einem Technik-Spotlight nochmals genau beurteilt wird und die unterschiedlichen Messverfahren der Prüfstände aufzeigt. Ein auffälliges Merkmal des GT S ist die unglaublich direkte Lenkung die zum Start sicher ein wenig Eingewöhnung des Fahrers benötigt, aber dann ein fast unglaublich präzises Einlenkverhalten zulässt. Das Endergebnis kann sich durchaus sehen lassen, reicht aber rein performancetechnisch (noch) nicht für den angepeilten Konkurrenten aus Zuffenhausen.

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Im Test und Technik-Teil finden sich auch noch folgende Themen: Vergleichstest zwischen BMW M3 Competition und Cadillac ATS-V, ein Blick in den Dauertest-Fuhrpark zeigt die neusten Erkenntnisse, einen ersten Eindruck des Audi TT RS liefert ein Fahrbericht und in einem weiteren Vergleichstest stehen sich Ford Fiesta ST200, DS 3 Performance und Volkswagen Polo GTI gegenüber. Passend zur kommenden Wintersaison gibt es einen Winterreifentest im sportlichen Format 235/40 R 18, die AC Schnitzer ACS 5.0d stellt sich dem Test ehe die Ergebnisse der Leserwahl präsentiert werden.

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Der wie immer sehr umfangreiche Motorsport-Teil bietet unter anderem einen Blick auf die amerikanische IMSA-Serie. Nach dem letzten Rennen in Road Atlanta steht die Corvette als großer Sieger der Saison fest. Doch was in den Endergebnissen nach totaler Dominanz aussieht relativiert sich beim Blick auf die Saisonanalyse. Bei 11 Rennen war die Corvette in lediglich in nur zwei Rennen wirklich das schnellste Fahrzeug. Mit einer nahezu perfekten Balance of Performance-Regelung sind die fünf Hersteller aber auch auf sehr gleichem Niveau angelangt. Die unterschiedlichsten Konzepte in der GTLM-Klasse verlangen aber auch förmlich danach. Da sind die beiden Mittelmotor-Rennwagen von Ferrari und Ford, die mit Frontmotoren ausgestatteten Corvette und BMW sowie der klassische Porsche – natürlich mit Heckmotor. Dazu kommen noch unterschiedliche Motorkonzepte mit und ohne Turbo zum Einsatz und die Spreizung scheint größtmöglich zu sein. BMW und Ferrari konnten rückblickend jeweils in drei Rennen mit den schnellsten Rennrunden auf sich aufmerksam machen, aber nur Ferrari gelang es die Schnelligkeit in einen Sieg umzumünzen. BMW blieb hingegen ohne Erfolg. Porsche konnte mit dem bewährten 911 immerhin zwei Siege einfahren, aber nur einmal in Speedranking die erste Position belegen. Ford mit dem kompromisslosen GT schickte dreimal die Fahrer zum höchsten Podestplatz und war gleichfalls dreimal das schnellste Auto im Feld. Eine durchaus spannende und ausgeglichene Serie, in der die hohe Ausgewogenheit der unterschiedlichen Konzepte auch die Zuschauer beeindruckte. Der Blick auf die ausgeklügelte BoP lässt inzwischen sogar die FIA und den ACO aufhorchen und es gibt erste Gespräche so eine System auch in Europa einzuführen. Tolle Analyse mit dem Blick auf eine hierzulande kaum beachtete, aber hochinteressante Rennserie.

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In der höchsten Klasse des Motorsports zeigt sich zum dritten Mal in Folge die hohe Überlegenheit der Mercedes-Fahrer. Die Schnelligkeit der Autos sorgt bei den Verfolgern schon lange für Kopfzerbrechen und die Fans sehnen sind nach anfänglicher Euphorie für die neue deutsche Kraft sicher auch mal wieder nach Abwechslung. Spannend bis zum Schluss ist es aber auch gleichfalls in der dritten Saison in Folge in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Die Fahrerpaarung Lewis Hamilton und Nico Rosberg ist abermals sehr ausgewogen und hier entscheiden die kleinsten Details über Sieg oder Niederlage. Nach anfänglicher Dominanz von Rosberg konnte Hamilton schnell wieder aufholen und Rosberg den ersten Platz in der Fahrerwertung streitig machen. In den letzten Rennen wurde dann Rosberg wieder stärker und steht aktuell wieder an der Tabellenspitze. Ein auch für die Fans spannender Kampf um die Fahrer-Krone in der Formel 1. Der Artikel analysiert den bisherigen Saisonverlauf und gerade der Ausfall von Hamilton in Malaysia war ein Rückschlag für den Engländer. Das gerade bei Hamilton die Technik versagt ist bitter, aber sicher keine kontrollierte Absicht von Mercedes, welches mancherorts schon behauptet wurde. Schließlich wolle man bei Mercedes einen deutschen Weltmeister. Solche Spielchen hat Mercedes aber natürlich gar nicht nötig, da die Teamwertung inzwischen schon zum wiederholten Mal gewonnen wurde und die erste Weltmeisterschaft somit bereits gesichert ist. Vielmehr kann die scheinbar zwanglose Fahrweise der beiden Kontrahenten darauf schließen das Mercedes beide frei fahren lässt ohne mit taktischen Spielchen die Leistungen beider zu beeinflussen. Dies wird aber sicher auch in beiden Lagern differenziert gesehen. Der Ausgang der Saison bleibt aber somit weiterhin spannend.

Im Motorsport-Teil der sport auto finden sich zudem noch folgende Themen: Ein Blick auf zwei Saisonentscheidungen in der Blancpain Endurance Serie und der Blancpain GT Series, der Breitensport findet seine Resonanz im Bericht über den KW-Berg-Cup und die Misere von Audi in der Sportwagen-WM wird analysiert. Passend dazu auch die Analyse zum Rennen der WEC in Austin und in der VLN konnten Alexander Mies und Michael Schrei ihren Meistertitel feiern, den sie auf skurrile Art einfahren konnten.

Fazit: Eine immer wieder tolle Mischung aus Tests und Impressionen von zahlreichen sportlichen Fahrzeugen und einem intensiven Blick auf viele internationale Rennserie. Top!

Text: Marco Rassfeld
Fotos: General Motors, Marco Rassfeld